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004 - Magie der Liebe

004 - Magie der Liebe

Titel: 004 - Magie der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theresa Medeiros
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MAGIE DER LIEBE
    PROLOG
    Das Penthouse auf der Spitze des Lennox Tower, das sich mit gewaltigen Ausmaßen hoch über der Stadt erhob, wurde von der Presse oft als „die Festung" bezeichnet.
    Auch Michael Copperfield hielt diesen Namen für völlig gerechtfertigt, während er nun schon zum dritten Mal einen anderen Aufzug betrat und seinen Sicherheitscode in die beleuchtete Konsole eingab. Anschließend drückte er den Knopf für den fünfundneunzigsten Stock, und der Aufzug setzte sich langsam in Bewegung.
    Als sich die Türen mit einem leisen Zischen öffneten und Copperfield das Wohnzimmer mit den großen Aussichltsfenstern betrat, widerstand er dem Drang, sich in dem wunderschönen Anblick der Skyline von Manhattan vor dem sternenbedeckten Nachthimmel zu verlieren. Stattdessen ging er zügig über den geschmackvollen beigefarbenen Teppich und öffnete die Tür am anderen Ende des Zimmers.
    „Komm nur herein, Cop", bemerkte eine tiefe Stimme mit sarkastischem Unterton.
    „Du musst nicht erst anklopfen."
    Ohne eine Begrüßung klatschte Copperfield die Morgenausgabe der Times auf den glänzenden Chromtisch und legte seinen Zeigefinger auf die Überschrift der Titelseite. „Ich bin gerade aus Chicago zurückgekommen. Was, zur Hölle, hat das zu bedeuten?" fragte er.
    Der Mann hinter dem Tisch wandte seine durchdringend blickenden grauen Augen von dem Computerbildschirm ab und warf einen Blick auf die zerknitterte Zeitung.
    „Nun, ich denke nicht, dass der Artikel einer weiteren Erklärung bedarf. Du bist nun schon so viele Jahre mein PR-Berater, dass du inzwischen wenigstens lesen gelernt haben solltest."
    Copperfield musterte den Mann, den er seit fünfundzwanzig Jahren als seinen besten Freund bezeichnete. Seit sieben Jahren war er zusätzlich auch sein Arbeitgeber. „Wie du weißt, kann ich sehr gut lesen - sogar zwischen den Zeilen." Um seine Aussage noch zu unterstreichen, nahm er die Zeitung vom Tisch und las laut vor: „Tristan Lennox - Gründer, Vorstandsvorsitzender und Hauptaktionär von Lennox Enterprises - bietet jedem eine Million Dollar an, der beweisen kann, dass es wahre Magie gibt. Alle Interessierten sind eingeladen, ihre magischen Kräfte morgen früh im Innenhof des Lennox Tower zu demonstrieren. Lennox, der exzentrische Jungmilliardär, bittet darum, dass sich nur seriöse Anwärter vorstellen." Copperfields Augen blitzten wütend, während er die Zeitung zusammenknüllte. Er machte den Eindruck, als hätte er seinen Freund am liebsten erwürgt. „Seriöse Anwärter? Soll das dein Ernst sein? Nun, du kannst dich darauf verlassen, dass sämtliche betrügerischen Wahrsager, Möchtegernzauberer und Scharlatane des Landes hier auftauchen! Wir werden alle Versager am Hals haben, die so unglaubwürdig sind, dass sie sogar bei ,Geraldo' abgewiesen wurden!"
    „Du meinst diese berühmte Talkshow? Ach, da fällt mir ein, Geraldo hat bereits angerufen. Ich habe ihm deine Privatnummer gegeben, damit er sich mit dir in Verbindung setzen kann."
    „Wie kannst du nur so ignorant sein? Jahrelang habe ich wie ein Wahnsinniger geschuftet, nur um dir einen guten Ruf und Respekt zu verschaffen. Ich habe telefoniert, gefaxt, mich mit unsagbaren Idioten zum Geschäftsessen getroffen, Interviews gegeben . . ."
    Tristan warf ihm einen amüsierten Blick zu. ,Ich werde dir einen Bonus von zehntausend Dollar geben, wenn du sie dazu bringst, mich nicht mehr den ,Jungmilliardär' zu nennen. Ich komme mir immer wie ein unreifer Jüngling vor, wenn ich diesen Namen höre. Immerhin bin ich vor kurzem zweiunddreißig geworden."
    Er wandte seine Aufmerksamkeit dem Faxgerät auf seinem Schreibtisch zu. Als er einen Computerausdruck in die Maschine schob und den Sendeknopf drückte, autorisierte er damit die Übernahme einer Software-Firma, die ihm unzählige Millionen einbringen würde. Copperfield war derart aufgebracht über die Gleichgültigkeit seines Freundes, dass er tadelnd den Kopf schüttelte. Einige Strähnen lösten sich aus dem Zopf, zu dem er sein Haar zusammengebunden hatte.
    ,Wie lange wird es noch dauern, bis du diese lächerlichen Marotten endlich aufgibst? Bis deine Glaubwürdigkeit endgültig zerstört ist? Bis jeder Geschäftsmann in New York hinter deinem Rücken über dich lacht, über den verrückten Jungmilliardär?"
    „Bis ich gefunden habe, wonach ich suche."
    „So? Und wonach suchst du, wenn ich fragen darf?"
    Wie immer ignorierte Tristan die Frage seines Freundes, so wie er sich seit zehn

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