Star Trek - Titan 06 - Synthese
Informationen zu geben.
Torvig schnüffelte. Auf diesem Deck war wenig los, daher war es seltsam, den schwachen Geruch einiger Personen wahrzunehmen, vom metallischen Atem eines Vulkaniers bis hin zum Moschusaroma mehrerer Menschen. Ein kurzes Stück den Gang entlang wartete eine bewaffnete Sicherheitsmitarbeiterin.
»Ensign«, sagte die Andorianerin. »Hier entlang.«
»Lieutenant sh’Aqabaa«, erwiderte der Choblik. »Gibt es ein Problem?« Er nickte in Richtung von Pavas Phaser.
»Wahrscheinlich«, sagte sie trocken. Sie beugte sich vor und zog den Kommunikator von seiner Uniform. Bevor er etwas dazu sagen konnte, zeigte der Lieutenant auf einen offenen Container auf dem Boden, in dem bereits eine Handvoll anderer Kommunikatoren lag.Sie warf seinen ebenfalls hinein. »Anweisung«, erklärte sie, bevor sie aus seinem Weg trat. Pava deutete auf eine Luftschleuse am Ende des Ganges. »Gehen Sie. Sie sind der Letzte.«
Zu Torvigs Verwirrung kam nun auch noch ein Anflug von Neugier hinzu. Kurz bevor Doktor Ra-Havreii ihm befohlen hatte, nach hier unten zu gehen, hatte der Ensign einen Yeoman im Maschinenraum ankommen und dem Efrosianer eine Nachricht übergeben sehen – kein elektronisches Padd, sondern ein Stück repliziertes Papier. Was auch immer darauf geschrieben stand, hatte die Kette von Ereignissen ausgelöst, und Torvig war gleichermaßen gespannt und beunruhigt, wohin sie führen würde.
Der Gang endete in einem kleinen Vorraum, einer breiten Luftschleuse, ähnlich denen an der Außenfläche der
Titan
, die oft für das Andocken von Reisekapseln oder an einer Raumplattform benutzt wurden. Diese Luke aber führte vom Boden der Untertassensektion in ein kleines Schiff, das an einer konfigurierten Landebucht angedockt war. Sie öffnete sich, und Torvig betrat die
La Rocca
, das Beiboot des Captains.
Soweit er sich erinnern konnte, war das Beiboot bislang recht selten eingesetzt worden. Die meisten Missionen wurden mit den Shuttles der
Titan
unternommen. Die
La Rocca
ähnelte in ihren Dimensionen eher einem Runabout der Sternenflotte, viel geräumiger als ein Shuttle und fast so etwas wie ein eigenständiges Raumschiff. Und doch schien es an Bord sehr eng zu sein, als er die Kabine betrat, denn jeder Sitz war von einem Mitglied des Kommandostabs besetzt.
»Wo ist der Chefingenieur?«, fragte Commander Vale. Genau wie Torvig und alle anderen trug sie keinen Kommunikator.
Der Ensign blinzelte. »Er hat mir gesagt, dass ich herkommen soll. An seiner Stelle.«
»Das ist typisch Xin«, sagte Lieutenant Commander Pazlar. »Er hasst Besprechungen.«
»Ich mag sie auch nicht besonders.« Captain Riker saß auf dem Pilotensitz des Beibootes. Der Sitz war in Richtung der Kabine gedreht,und durch das Kabinendach hinter ihm sah man die Wölbung der Primärhülle wie einen hellgrauen Himmel. Commander Troi saß auf dem Sitz des Kopiloten, während sich Vale und Pazlar an den Ops-Konsolen befanden. Nur Tuvok stand ebenso wie Torvig.
»Wir sollten anfangen«, sagte der Vulkanier, und nach einem Nicken des Captains aktivierte er ein tragbares Gerät, das an einem der Schotten lehnte.
»Sir, geht es hier um den Computer …?«, begann Torvig, aber Riker brachte ihn mit einem Kopfschütteln zum Schweigen. Erst in diesem Moment bemerkte der Ensign, dass fast alle internen Systeme des Beibootes abgeschaltet waren; lediglich ein Bibliothekszugang und ein Lebenserhaltungsmonitor waren aktiv.
»Es könnte sein, dass Sie ein leichtes Unwohlsein verspüren, Ensign«, bemerkte Tuvok.
Torvig wusste nicht genau, was er meinte, aber in der nächsten Sekunde erwachte das Gerät mit blinkenden Anzeigelichtern zum Leben, und der Choblik taumelte, als hätte er das Gleichgewicht verloren. Er konnte sich gerade noch fangen und schüttelte den Kopf. Aus dem Nichts erklang ein unangenehmes Summen in seinen auditiven Erweiterungen, und seine optischen Implantate lieferten ihm ein verschwommenes Bild seiner Umgebung.
»Tut mir leid, Torvig«, sagte Commander Vale. »Das ist ein lokaler EM-Feld-Generator. Der Störeffekt wird einige Ihrer bionischen Implantate beeinträchtigen.«
»Ich, äh, verstehe.« Er blinzelte in Richtung des Geräts. Es handelte sich im Grunde um ein Störsystem, das in der Lage war, elektronische Funktionen wie Datenaustausch und Überwachung zu unterbrechen. Sofort verstand er, dass es von Tuvok als Schutzmaßnahme vor Gegenspionage eingesetzt wurde.
»Wir dürfen nichts riskieren«, sagte Riker. Er
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