Star Trek - Titan 06 - Synthese
betätigte ein paar Steuerungen, und Torvig hörte das leise Einrasten magnetischer Bolzen. »So. Wir sind jetzt von allen Systemen an Bord der
Titan
isoliert. Der EM-Emitter wird eine Blase aus weißem Rauschen umdie
La Rocca
erzeugen, damit uns niemand belauschen kann.« Er seufzte. »Das ist ein wenig mehr Versteckspiel, als mir lieb wäre, aber ich hoffe, dass Sie die Notwendigkeit von Sicherheitsvorkehrungen einsehen.«
»Besser als ein dunkler, kalter Gang«, murmelte Vale.
»Ah.« Torvig nickte. »Das erklärt die Papiernachricht. Alles, was auf einem Padd steht, wird für den Computer der
Titan
maschinenlesbar.«
»Die primitiven, aber direkten Methoden sind manchmal die besten«, bestätigte Troi.
»Das Gleiche gilt für unsere Kommunikatoren«, fügte Pazlar hinzu. »Sie könnten ebenfalls zweckentfremdet sein, darum hat Pava sie eingesammelt.«
Torvig spürte einen Anflug von Nervenkitzel. Die heimliche Natur ihres Treffens war sehr aufregend. Aber als er die tiefere Bedeutung der dahinterliegenden Gründe bedachte, verschwand das Gefühl schnell wieder und wurde von einer nervösen Angst ersetzt. Wenn sie auf ihrem eigenen Schiff Maßnahmen wie diese ergriffen, musste die Situation wirklich sehr ernst sein. Plötzlich kam ihm ein besorgniserregender Gedanke. Wenn der Computer der
Titan
den Captain und die anderen Offiziere loswerden wollte, musste er lediglich die Andocksteuerung des Beibootes überschreiben, um es ins All zu schicken. Er schluckte und schob den Gedanken beiseite.
»Dann wollen wir mal zur Sache kommen«, sagte Riker. »Wir brauchen Optionen, und wir brauchen sie schnell. Diese Situation gerät vollkommen außer Kontrolle. Die Wächter haben unsere Bedenken bestätigt, jedes Vertrauen, das wir in sie hatten, zerstört, und nun drängen sie uns in die Ecke.«
»Aber ihnen muss doch klar sein, dass wir irgendwann zurückschlagen werden«, sagte Vale.
»Ich bin aufrichtig davon überzeugt, dass sie es gut meinen«, erwiderte Troi und arbeitete damit dem scharfen Ton des Commanders entgegen. »Aber ich gebe zu, dass sie ihre Wohltätigkeit mit recht viel Nachdruck ausüben.«
»Wo ich herkomme, nennt man das Einschüchterung«, bemerkte Vale mürrisch.
Torvig beobachtete die Interaktion zwischen den beiden Frauen mit Interesse. Beide zeigten bewundernswerte Eigenschaften, großen Mut und Charakterstärke, und doch hatte jede von ihnen eine Persönlichkeit, die sich aus einzigartiger kultureller Herkunft und Lebenserfahrungen speiste. Trois empathische Natur sagte alles über sie; selbst hier und jetzt, in diesen schwierigen Umständen, versuchte sie, auf eine gerechte Weise zu handeln und den entgegengesetzten Standpunkt nach vorne zu bringen. Im Gegensatz dazu blieb Vale in ihrem Verhalten militärisch und hatte vor allem die Verteidigung ihres Schiffes und ihrer Kameraden im Sinn. Keiner der beiden hatte vollkommen recht oder unrecht, fand Torvig.
»Wir müssen Grenzen setzen, um klarzumachen, was wir zu tolerieren bereit sind«, erwiderte Troi. »Die Wächter-KIs hatten vielleicht niemals zuvor mit organischen Wesen wie uns zu tun und wissen daher nicht, wie sie mit uns umgehen sollen.«
»Man könnte ihre Einstellung als Bevormundung deuten«, sagte Tuvok. »Sie halten sich eindeutig für überlegen.«
Riker lächelte schwach. »Und mit diesem Verhalten tun wir uns schwer.«
»In der Tat«, pflichtete Tuvok ihm bei. »Als meine Spezies zum ersten Mal mit Menschen zu tun hatte, waren die kulturellen Unterschiede regelmäßig Anlass zu Spannungen.«
»Sie sind uns nicht überlegen«, sagte Vale. »Niemand kann sich hier aufs hohe Ross setzen. Sie haben vielleicht bessere Computertechnologie, aber das war’s auch schon.«
Sie warf einen Blick auf Torvig, und er nickte. »Das ist korrekt, Commander. Die KIs scheinen einige Erfindungen gemacht zu haben, die unsere Wissenschaft nicht kennt, aber technologisch gesehen ist die Wächterzivilisation mit der Vereinigten Föderation der Planeten zu vergleichen.«
Der Captain erhob sich. »Wenn das hier nur ein normales Erstkontaktszenariowäre, könnten wir unseren verletzten Stolz hinunterschlucken und es dabei belassen.« Er schritt durch die Kabine und blieb stehen. »Aber das hier geht über ein klein wenig kulturelle Arroganz hinaus. Sie halten uns nicht für ebenbürtig. Sie zeigen kein Interesse an unseren Bedenken. Das ist keine Basis für Vertrauen.«
»Entschuldigung, Sir«, sagte Vale. »Aber ich glaube, dieser Zug ist
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