Star Trek TNG - Doppelhelix 02 - Überträger
solche Epidemie miterlebt und Pulaski gesagt, dass sie jederzeit mit ihr sprechen könne, wenn ihr danach war. »Sie haben so einen seltsamen Gesichtsausdruck.«
Pulaski lächelte ein wenig. Sie würde die Wodka-Sache nicht zugeben, nicht vor Captain Picard, aber sie sagte: »Ich schätze, das Ausmaß des Hasses zwischen den Cardassianern und Bajoranern hat mich überrascht.«
»Ich kann die Reaktion der Bajoraner nachvollziehen.« Picard kehrte zu seinem Sessel zurück. »Schließlich besetzen die Cardassianer ihren Planeten nun schon seit einer langen Zeit.«
»Ja, aber auf Terok Nor haben sie zusammengearbeitet. Doch dann ist selbst das in sich zusammengefallen.« Pulaski seufzte. Nicht einmal der Kaffee würde gegen die Erschöpfung helfen, die ihr in den Knochen saß. »Und nun geben sich beide Seiten gegenseitig die Schuld an der Seuche. Die Situation ist schlimmer geworden anstatt besser.«
»Ich frage mich, ob das vielleicht die Absicht des Schöpfers war«, sagte Crusher.
»Was meinen Sie damit?«, fragte Picard.
»Nun, wenn wir annehmen, dass es eine Verbindung zwischen dieser Seuche und der auf Archaria III gibt, dann scheint es so etwas wie ein zweiter Testlauf gewesen zu sein.«
Pulaski sah sie an. Der gleiche Gedanke war ihr auch schon gekommen.
»Schließlich hat die gleiche Lösung nicht noch einmal funktioniert, die Einsätze waren höher und es waren drei Spezies involviert. Es gab einen neuen Übertragungsweg. Und …« Crusher sah erst Pulaski, dann Picard an. »… dieses Mal hat die Seuche nebenher eine ohnehin krisengeschüttelte Region weiter destabilisiert. Wenn dieser zweite Testlauf vielleicht auch nicht den Erwartungen entsprach, so hat er die Situation zwischen den Cardassianern und den Bajoranern zumindest verschlimmert.«
Picard nahm einen Schluck Tee. »Wer würde so etwas tun?«
»Ein Monster«, sagte Pulaski.
»Aber warum?«
»Ich weiß es nicht«, antwortete Crusher. »Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es herausfinden will.«
»Aber Sie wollen doch sicherlich diese Person oder Personen dingfest machen«, wandte Picard ein.
»Das stimmt«, erwiderte Crusher. »Aber auf meine eigene Art.«
»Wie meinen Sie das?«, fragte Picard.
Bevor Crusher antworten konnte, sprach Pulaski. »Ich verstehe, was Dr. Crusher damit sagen will. Wir waren nicht in der Lage, den Erschaffer des Virus anhand der spärlichen Information, die wir von unseren Quellen auf Bajor erhalten haben, zu identifizieren. Und ich nehme an, dass Sie auf Archaria III auch nicht mehr Erfolg hatten.«
»Das ist richtig«, bestätigte Picard.
»Was bedeutet, dass es nur eine Möglichkeit gibt, dieses Monster zu fangen …«, sagte Crusher.
»Dann, wenn eine neue Seuche ausbricht.« Pulaski klang selbst für ihre eigenen Ohren müde. »Hoffen wir, dass das Experiment vorbei ist und er uns von nun an in Ruhe lässt.«
»Ungestraft?«, fragte Picard.
Pulaski nickte. »Außer wir können ihn finden, bevor er weitere Tode verursacht.« Sie schloss die Augen. »Ich kann keine Leichen mehr sehen.«
Sie spürte eine Hand auf ihrem Arm. Als sie die Augen öffnete, begegnete sie Crushers besorgtem Blick. »Sie sollten sich wirklich noch etwas ausruhen, bevor Sie sich Ihrer neuen Aufgabe stellen. Wenn Sie wollen, kontaktiere ich die Medizinische Abteilung und bitte für Sie um eine Beurlaubung …«
»Nein.« Pulaski lächelte. »Arbeit ist immer gut für mich. Aber wenn Sie beide mich jetzt entschuldigen würden, gehe ich in mein Quartier. Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel, wenn ich den Großteil der Strecke nach Deep Space 5 verschlafe.«
»Überhaupt nicht«, sagte Picard.
»Wir wecken Sie rechtzeitig, damit Sie genügend Zeit haben, Ihre Unterlagen zu ordnen, bevor Sie auf der Raumstation vom Sternenflottenkommando befragt werden«, fügte Crusher hinzu.
»Nicht nötig«, erwiderte Pulaski. »Die sind schon geordnet. Ich habe gern alles erledigt, bevor ich zu Bett gehe. So schlafe ich besser. Gute Nacht.«
Während sie den Bereitschaftsraum verließ, hörte sie noch, wie ihr Picard und Crusher ebenfalls eine gute Nacht wünschten. Commander Riker saß im Kommandosessel und lächelte ihr zu, als sie an ihm vorbeiging. Data grüßte sie und Geordi, der an der Technikstation stand, fragte sie, ob es ihr gut ginge.
»Alles bestens«, sagte sie und betrat den Turbolift. Was sie ihnen nicht sagte, war, wie sehr sie sie alle vermissen würde, genau wie sie Ton vermisste. Es kam ihr so vor, als
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