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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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notwendig sein, Informationen auszutauschen und eine Strategie zu erstellen.«
    Picard war etwas überrascht. Vulkanier waren nicht dafür bekannt, müßigem Geplauder nachzugehen, aber die meisten waren nicht so … forsch … wie Tuvok es zu sein schien. Höflichkeit war tatsächlich ein logisches Konzept, da sie die Beziehungen zwischen Spezies und Individuen verbesserte. Die meisten Vulkanier wussten das und setzten sie dementsprechend auch fast religiös ein.
    Tuvok jedoch schien mehr Vulkanier zu sein als jeder andere Vulkanier. Seine gerade Haltung hatte nicht ein Iota nachgelassen.
    »Nun gut«, sagte der Captain, »das haben Sie gut auf den Punkt gebracht, Ensign. Begeben wir uns in meinen Bereitschaftsraum und bringen jeden auf den neuesten Stand.«
    Sofort durchquerte Tuvok den Raum und ging vor Picard zur Tür hinaus. Als der Captain und Crusher folgten, trafen sich ihre Blicke – und der Commander tat so, als würde er frösteln.
    Picard wollte nicht lächeln, aber er konnte es nicht verhindern.
    Die Welt, die offiziell als Debennius VI bekannt war, hatte einen weit einschüchternderen Spitznamen. Sie galt gemeinhin als »letzter Halt vor dem Nirgendwo«. Als Bin Nedrach das schäbige Etablissement betrat, in dem er seinen Auftraggeber treffen sollte, musste er zugeben, dass dieser Spitzname wohlverdient war.
    Debennius VI war der äußerste Planet in einem System, das selbst wiederum nicht unbedingt dafür bekannt war, Raumfahrer anzuziehen. Anzeichen einer gedeihenden Gemeinschaft gab es vor allem auf den anderen Planeten, wobei Debennius II das kulturelle Zentrum war.
    Hier draußen auf dem sechsten Planeten waren nur die Verlorenen, die Armen und die absolut Gesellschaftsfeindlichen willkommen. Bin Nedrach erlaubte sich kurz die Sorge, wie er mit seinem Latinum unversehrt hier wieder herauskommen sollte, doch dann verwarf er den Gedanken.
    Immerhin hatte sein Auftraggeber bisher an alles gedacht. Zweifelsohne würde er auch dafür sorgen, dass Bin Nedrach nichts geschah.
    Das fragliche Etablissement, wenn man es denn so nennen wollte, hatte nichts von dem ordentlichen Ambiente eines melacronianischen Äquivalents. Es war dunkel und verraucht, und die Gäste waren nur als vage Silhouetten zu erkennen. Scheinbar konnte sich der Eigentümer dieses Ladens keine ordentliche Beleuchtung leisten. Das oder es interessierte ihn einfach nicht.
    Aus einem Reflex heraus schloss sich Bin Nedrachs breites einzelnes Nasenloch, um ihn vor dem Geruch an diesem Ort zu schützen. Über diese automatische Reaktion seines Körpers war er leicht verärgert, fand sich dann aber damit ab, durch den Mund zu atmen, bis er den Laden wieder verlassen konnte. Dies war nur eine kleine Unannehmlichkeit, wenn man bedachte, wie viel Latinum er hier einsacken würde.
    Seine Augen passten sich endlich an das schummrige Licht an. Als er erstmals einen richtigen Blick auf die »Kunden« dieses Ladens werfen konnte, wanderte seine sechsfingrige Hand automatisch zur Waffe an seiner Seite. Zum ersten Mal seit er diese Mission angenommen hatte, fühlte Bin Nedrach einen echten Anflug von Zweifel.
    War es möglich, dass jemand, der so mächtig war wie sein Auftraggeber, einen Ort wie diesen mochte? Oder, so fragte sich der Melacronianer, sollte er hier in eine Falle gelockt werden?
    Das wäre einfach genug – man heuerte einen hungrigen Attentäter an, ließ ihn eine gefährliche Mission durchführen und lockte ihn dann zu diesem »letzten Halt vor dem Nirgendwo«. (Nun, da er darüber nachdachte, musste er zugeben, dass der Spitzname einen verdächtigen Klang hatte.) Und dann, während der hungrige Attentäter sich schon die Lippen leckte, während er darüber nachdachte, wie reich er nun werden würde, erledigte ihn ein anderer Attentäter.
    Wer würde schon Verdacht schöpfen? Niemand.
    Mit diesem Gedanken im Kopf sah sich der Melacronianer genauer um – konnte aber keine echten Gefahren ausmachen. Sein Blick fiel schließlich auf zwei Humanoide in einer dunklen Ecke des Raums.
    Ah
, dachte er.
Da ist er ja
. Erleichterung überkam Bin Nedrach, während er sich so unaufdringlich wie möglich einen Weg zu seinem Auftraggeber bahnte.
    So wie es aussah, war Mendan Abbis bereits halb betrunken. Das, so musste Bin Nedrach zugeben, war eine Verbesserung zum ersten Mal, als er Abbis getroffen hatte – damals war er
vollkommen
betrunken gewesen.
    Die Augen des Thallonianers funkelten, kaum dass er Bin Nedrach sah, und er lächelte schief.

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