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Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend

Titel: Star Trek TNG - Doppelhelix 06 - Die Oberste Tugend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Jan Friedman , Christie Golden
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genug war, um darunter noch etwas zu sehen, aber auch undurchsichtig genug, um eine symbolische Augenbinde darzustellen, bedeckte die ganze Zeit über Kopf und Gesicht.
    Es galt als der Gipfel der Bosheit, jemanden zu verletzen, während er einen Innenschau-Schal trug – oder ihn auch nur in Händen hielt. Bin Nedrach schob den Kiefer nach vorne.
Dann nennt mich halt böse
. Der G’aha des Gesetzes und der Vollstreckung hatte eine Gefährtin und vier Kinder, das wusste er. Vielleicht dachte der G’aha an sie, während er den Schal bewunderte und sich fragte, wie ihre Zukunft wohl aussehen mochte.
    Aber der G’aha des Gesetzes und der Vollstreckung würde dieses Jahr den heiligen Schal nicht tragen. Er würde auch nicht fasten. Und alle Einsichten, die er vielleicht erlangte, waren nur noch für den Moment. Bedauerlicherweise würde er keine Zeit mehr haben, auf sie zu reagieren.
    Behände hob Bin Nedrach das Energiegewehr. Es klickte und summte, als es sich automatisch auf sein Ziel einstellte und ihm damit den Ärger ersparte, manuell mit der Waffe zu zielen. Er nahm einen tiefen Atemzug und drückte auf das Sicherheitsfeld, womit er den Abzugsmechanismus im Inneren in Gang setzte.
    Der G’aha des Gesetzes und der Vollstreckung bezahlte den Händler für den Schal und bewunderte die Kunstfertigkeit noch ein wenig, bevor er ihn zusammenfaltete und über die schwarzen Steinstufen zum Regierungsgebäude ging. Er war nun der einzige potenzielle Kunde auf dem Platz, wie Bin Nedrach bemerkte. Die anderen G’ahas waren bereits im Gebäude.
    Keine unschuldigen Passanten würden heute verletzt werden. Das war Bin Nedrach sehr wichtig. Er war immerhin ein Profi, und Profis arbeiteten ökonomisch.
    Er hielt noch immer den Atem an, als er mit einer federleichten Berührung seines Fingers den Feuermechanismus auslöste. Sofort schoss ein sirrender blauer Energiestrahl aus der Waffe. Der G’aha des Gesetzes und der Vollstreckung wurde am unteren Ende des Genicks getroffen – die Stelle, an der das Volk des Attentäters am verwundbarsten war.
    Der G’aha krümmte sich vor Schmerz, tat dies aber schweigend, wie Bin Nedrach es beabsichtigt hatte. Eine Sekunde später fiel er und stürzte die schwarzen Steintreppen hinunter wie das ausgestopfte Spielzeug eines Kindes.
    Bin Nedrach hörte Schreie und Wehklagen vom Platz unter sich, während er bereits die Hälfte des Weges über klapprige Treppen aus dem Gebäude heraus zurückgelegt hatte. Er musste nicht warten, um sicherzustellen, dass der G’aha tot war. Kein Melacronianer, der mit solcher Wucht am unteren Ende des Nackens erwischt wurde, konnte das überleben.
    Die langen Beine des Attentäters flogen und sprangen über die letzten Stufen in Sicherheit. Als der entsetzte Schalhändler auf das Dach des Gebäudes zeigte, von dem aus der G’aha erschossen worden war, machte Bin Nedrach es sich schon in seinem privaten Hovertran gemütlich, sicher und wohlauf.
    Er erlaubte sich ein kleines Lächeln, als er die Waffe zerlegte – nur für den Fall, dass ihn jemand sah.
Mission ausgeführt
, dachte er.
Und wenn ich Glück habe, sind die Götter meiner Seele gnädig
.
    Die Ruinen von Zebros IV waren mit nichts zu vergleichen, das Picard zuvor erforscht hatte. Tatsächlich durfte man sie eigentlich gar nicht »Ruinen« nennen.
    Beinahe jedes Bauwerk bestand aus einem extrem harten, extrem widerstandsfähigen blauen Material, das es auf diesem Planeten im Überfluss zu geben schien. Deshalb zeigten nur wenige Gebäude signifikante Anzeichen des Verfalls.
    Vor einem intensiven orangefarbenen Himmel beschäftigte sich Cabrini eingehend mit den Trikordermessungen. Dann blickte er zum Captain auf. »Dieses Zeug ist ungefähr zwölfmal härter als ein Diamant«, sagte er. »Mit traditionellen Mitteln werden wir es nicht schneiden können.«
    Picard nickte. »Das bestätigt meine Theorie, dass diese Zivilisation eine fortgeschrittene Technologie ihr Eigen nannte, und das trotz der täuschenden Simplizität der Konstruktion.« Ihm gefiel die Vorstellung immer besser.
    »Das Gebäude da drüben scheint das komplexeste zu sein«, bemerkte Cabrini. »Wenn wir zum …«
    »Ben Zoma an Picard«
, erklang die tiefe Stimme des Ersten Offiziers der
Stargazer
.
    Der Captain unterdrückte eine Gefühlsregung. »Picard hier«, erwiderte er. »Was gibt es, Nummer Eins?«
    »Das wird Ihnen nicht gefallen, Sir.«
    »Wir werden sehen«, sagte Picard.
    Gilaad Ben Zomas Stimme war voller

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