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Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm

Titel: Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Kapitel 20
    T’Prynn saß allein in der flirrenden Hitze ihres Büros. Ihr geschwungener Schreibtisch, aus einem Stück schwarzen, weiß geäderten Marmors gehauen, war bis auf ein großes Computerterminal links, das Interface vor ihr und einer Reihe von Kom-Anschlüssen, die in die Oberfläche eingelassen waren, leer.
    Normalerweise schien ein grellweißes Licht auf ihren Stuhl und ihren Tisch herunter, aber in den letzten Tagen war ihr das Licht zu aufdringlich erschienen und sie hatte es daher nicht verwendet. Stattdessen hatte sie im Schatten gearbeitet. Sie war sich der Ironie bewusst, dass das durchaus als Metapher für ihre Karriere als Geheimdienstoffizier durchgehen konnte.
    Im Gegensatz zu dem dämmrigen roten Licht, das Flecken auf der Wand hinterließ, tauchte der Monitor ihr Gesicht in ein blasses Grün, während er die schlechten Neuigkeiten zeigte. Der klingonische Schlachtkreuzer
Zin’za
war vor etwa drei Stunden ausgelaufen, kurz nach 1300 Stationszeit. Sie machte ein paar grobe Berechnungen im Kopf und stellte besorgt fest, dass die Klingonen Jinoteur wohl zur gleichen Zeit erreichen würden wie Quinn und Pennington, die ihren Hilferuf unglücklicherweise ziemlich langsam angenommen hatten.
    Und noch etwas anderes verkomplizierte ihre Arbeit: Die gezielten Nachforschungen M’Bengas und Fishers ihre Krankenakte betreffend. Sie hatte versucht, die zwei Ärzte mit Allgemeinplätzen zufriedenzustellen, doch sie hatten bei der Sternenflotte weiterhin auf mehr Informationen bestanden. Die Kommunikations-Logs von Dr. M’Benga sagten T’Prynn sehr deutlich, dass er das medizinische Personal kontaktiert hatte, mit dem sie gedient hatte. Er war auch bei Commodore Reyes gewesen; ein Unternehmen, das Reyes dazu gebracht hatte, Einblick in ihre Akten zu nehmen. Die Sicherheitsstufe des Commodores war noch höher als ihre eigene, was wohl hieß, dass er jetzt wusste, dass sie ihre eigene Akte versiegelt hatte. Bis jetzt hatte Reyes noch nicht nachgefragt, aber sie nahm nicht an, dass diese Gnadenfrist noch lange anhielt.
    Die Ermittlungen ihre Akte betreffend waren sicher leicht zu stoppen, aber die aggressiven Methoden des Arztes verlangten eine weniger subtile Antwort.
Wenn diese Sache in Grenzen gehalten werden soll
, entschied sie,
dann muss das auf eine ebenso geschickte wie entschlossene Weise geschehen
. Sie würde dem ganzen Spuk ein Ende setzen, bevor die Ärzte vor Reyes und der Admiralität ihre mentale Instabilität bloßstellten. Wenn ihre Vorgesetzten erfuhren, wie sehr Stens
Katra
ihren Geist beeinträchtigte, würden ihre gesamten Sicherheitsfreigaben widerrufen werden. Sogar wenn die Sternenflotte ihr die Demütigung des Militärgerichts ersparte, konnte es doch sein, dass man sie unehrenhaft entließ.
Ich werde meine Karriere nicht unehrenhaft beenden
, versprach sie sich selbst.
Ich werde mich nicht demütigen lassen
.
    Noch war es allerdings nicht soweit. Dringender war die Frage, wie man die Ankunft der
Zin’za
bei Jinoteur noch weiter verzögern konnte. Nur eine Stunde würde ausreichen, damit Quinn und Pennington die
Sagittarius
zuerst erreichten. Ob die modifizierten Vorrichtungen auf Quinns antiquiertem mancharanischen Sternenhüpfer ausreichten, die Artillerie der Shedai auf den Monden des vierten Planeten auszutricksen, lag nicht in ihrer Hand.
    Sie begann, einen Plan zu entwerfen, wie man den klingonischen Schlachtkreuzer glauben lassen konnte, die Captains ihrer Flotte hätten mit den Tholianern ein Scharmützel angefangen und er müsse zu Hilfe eilen. Es war ein ziemlich schwacher Plan; T’Prynn fielen ein Dutzend Gründe ein, warum er schiefgehen konnte, aber aus schlechten Plänen erfolgreiche zu machen, war ihr Job.
    Während sie die Vorteile verschiedener Variationen ihrer Täuschung gegeneinander abwog, summte es an ihrer Tür. Ein Blick auf das Sicherheitsbild auf ihrem Monitor zeigte Anna Sandesjo vor ihrer Bürotür. Die beiden Frauen hatten sich seit einer Woche nicht mehr gesprochen oder getroffen, seit T’Prynn plötzlich aus Mánons Kabarett hinausgegangen war.
    Sandesjo hatte bereits mehrere Nachrichten hinterlassen, in denen sie T’Prynn beschuldigte, sie zu meiden. T’Prynn hatte keinen Sinn darin gesehen, auf Sandesjos Beschwerden zu antworten – sie waren wahr. Sie
mied
die klingonische Undercoveragentin; sich freiwillig der Situation auszusetzen, in der sie erklären musste, dass sie genau das
vermeiden
wollte, wäre absolut unlogisch

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