Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
wir von unserem Agenten auf der Sternenbasis irgendeine neue Information über Jinoteur erhalten?“
Indizar schnaubte genervt: „Nein, mein Gebieter. Seit der Abberufung unserer diplomatischen Delegation sind ihre Meldungen seltener und unpräzise geworden. Korrekturmaßnahmen werden ergriffen.“
„Sehen Sie zu, dass sie greifen“, sagte Sturka. „Die Sternenflotte plant, ihr Spähschiff nach Jinoteur zu schicken, da bin ich mir sicher. Ich will darüber informiert werden, sobald die
Sagittarius
ausläuft. Wenn sie Jinoteur erreicht, will ich, dass die
Zin’za
dort bereits auf sie wartet.“
Indizar nickte ehrerbietig. „Ja, mein Gebieter. Ich habe Lugok von Ihren Wünschen in diesem Punkt in Kenntnis gesetzt.“
„Da bin ich mir sicher.“ Der Kanzler warf einen scharfen Seitenblick auf Gorkon. „Sie hecken etwas aus, alter Freund – ich kann es Ihnen ansehen. Raus damit.“
Ein Stirnrunzeln legte sich über Gorkons herrschaftliche Gesichtszüge. „Ich habe in der Vergangenheit schon ein paar Mal gegen den Commander der Vanguard gekämpft, als wir beide noch Raumschiff-Captains waren. In Anbetracht der Verluste, die wir bei unserer Expedition nach Jinoteur erlitten haben, muss ich mich fragen, ob Reyes absichtlich die Information über Jinoteur hat durchsickern lassen, damit die Sternenflotte von unseren Fehlern lernen kann.“
„Wenn dem so sein sollte“, antwortete Sturka, „würde das bedeuten, dass unser Agent auf Vanguard aufgeflogen ist.“
„Oder übergelaufen“, sagte Gorkon. Er und Sturka blickten nun beide auf Indizar, wie um sie herauszufordern, ihre Verdächtigungen zu widerlegen.
Stattdessen bewahrte sie ihre Fassung und erwiderte mit unbewegter Miene lediglich: „Wenn eines der beiden wahr sein sollte, stirbt sie.“
Tief versteckt in den verzehrenden Feuern von Tholias mächtigster Festungsanlage hatte sich das Herrscherkonklave körperlich zusammengefunden, etwas, das seit ewiger Zeit nicht mehr geschehen war. Abgeschirmt von den psychischen Wellen der Angst, die durch das tholianische Netzwerk strömten, dehnten sich die Mitglieder der Oberschicht zueinander aus und berührten sich mit ihren facettierten Gliedern.
Azrene [die Violette] offenbarte ihre Gedanken mit einem aufgewühlten Purpurrot.
Die Stimme wird stärker, und noch immer kein Wort von der
Lanz’t Tholis.
Verstärkung ist auf dem Weg
.
Es kann keine Rettungsversuche geben
, erwiderte Radkene [der Blassgelbe].
Zu viele wurden an diesem Ort geopfert. Es muss aufhören
.
Grelles Aufflackern von Weiß unterstrich die Wut von Velrene [der Azurblauen].
Die Stimme muss zum Schweigen gebracht werden
, beharrte sie.
Lasst uns die
Lanz’t Tholis
opfern, wenn es sein muss, aber es ist höchste Zeit, zurückzuschlagen
.
Narskene [der Goldene] bemühte sich, seine Furcht hinter einer Maske beruhigenden Indigos zu verstecken, aber das tiefe Scharlachrot der Besorgnis strafte seine bedachten Worte Lügen.
Einen weiteren Expeditionstrupp an diesen Ort zu schicken, würde nur die Aufmerksamkeit unserer Feinde wecken
, vermutete er.
Mögen sie alle das gleiche Schicksal erleiden wie Palgrenax
, unterbrach Eskrene [die Rubinfarbene]. Ihre Worte funkelten mit Abneigung und dazwischengestreuten flüchtigen Bildern der versprengten, noch immer glühenden Überbleibsel der klingonisch besetzten Welt, die vor kurzem explodiert war.
Yazkene [der Smaragdfarbene] verdunkelte seine Gedankenleitung durch schwarze Missbilligung und übermittelte seine Mahnung in schmerzlichen Tönen.
Die Föderation scheint all das aufzuspüren, wovor wir Angst haben. Die Klingonen wollen nicht übertrumpft werden und folgen ihrem Beispiel. Sie müssen aufgehalten werden
.
Von Azrene und Narskene kamen glitzernde Impulse der Besorgnis und des Widerspruchs. Ein Gestöber von Bildern aus der jüngsten Vergangenheit flimmerte über Narskenes Gedankenfacetten und fasste damit Dutzende von fehlgeschlagenen tholianischen Angriffen auf klingonische Kriegsschiffe zusammen. Dann fügte er, um seine Aussage zu unterstreichen, noch einige Erinnerungen daran hinzu, dass von sechs tholianischen Schiffen, die gestartet waren, um die Sternenflottenfregatte
Bombay
aufzuhalten, vier zerstört wurden, bevor das feindliche Schiff endlich überwältigt werden konnte und sich mit seinem Selbstzerstörungsmechanismus gesprengt hatte.
Obwohl Narskene sich damit begnügt hatte, die Bilder für sich selbst sprechen zu lassen, fasste Azrene seine Absicht in ihrem eigenen
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