Star Trek - Vanguard 03 - Ernte den Sturm
verteilt. Die pfeilförmigen Dreiecke waren selten und der Abstand zwischen ihnen groß: Es waren Schiffe der Sternenflotte. Die Kleeblätter stellten klingonische Kriegsschiffe dar und waren schon häufiger. Die Rhomben kamen am seltensten vor, nicht, weil es keine tholianischen Schiffe gab, sondern weil Reyes’ Team keine Ahnung hatte, wo sie sich eigentlich befanden. Der Rest bestand aus einem Wirrwarr von Quadraten, den zivilen Schiffen. Frachter, Tanker, Kolonistenschiffe. Beinahe zu viele, um sie zu zählen, aber es war der Job seiner Leute, sie alle zu beschützen.
Jeden Tag verfolgte er die Aktivitäten in diesem Sektor wie ein Jäger, der auf ein Geräusch aus dem Busch oder einem Rascheln im hohen Gras lauerte. Früher oder später würden die Klingonen oder die Tholianer den ersten Schritt tun, um die Herrschaft in der Taurus-Region an sich zu reißen.
Gehen wir davon aus, ich mache meinen Job gut
, rief er sich ins Gedächtnis.
Dann werde ich das kommen sehen und auch imstande sein, sie aufzuhalten
.
Reyes knabberte an seinem Mitternachtssnack. Die Lasagne war kalt geworden, während er an die Wand gestarrt hatte, und der Salat war von der Rotwein-Vinaigrette so durchweicht, dass er sich beinahe aufgelöst hatte. Er zwang sich, noch einen Bissen der Lasagne herunterzuschlucken, aber sie war schon heiß nicht besonders lecker gewesen und nun schlicht und ergreifend ungenießbar.
Sein Interkom summte. Mit dem Daumen öffnete er den Kanal. „Ja?“
„
Dr. M’Benga ist hier und möchte Sie sprechen, Sir
“, sagte Ensign Finneran.
Reyes erwischte sich dabei, wie er blinzelte und leicht zusammenzuckte.
Das ist ja mal was Neues
. „Schicken Sie ihn rein!“ Er war dankbar für diese Entschuldigung, seine Mahlzeit nicht aufessen zu müssen und schob das Tablett beiseite.
Seine Bürotür öffnete sich. Dr. M’Benga kam herein und bemerkte sofort das Tablett auf Reyes’ Tisch. „Ich wollte Sie nicht beim Essen stören, Sir.“
„Ich war schon fertig“, sagte Reyes und stand auf, um den Arzt zu begrüßen. Er ging um den Tisch herum und streckte die Hand aus. „Sie kommen mir bekannt vor. Haben wir uns schon einmal getroffen?“
„Nein, Sir.“
Reyes ging in Gedanken die Ereignisse der letzten Zeit durch, und schließlich fiel ihm ein, woher ihm der Name bekannt war. Er schnippte mit den Fingern. „Sie haben schon vor Wochen um eine Versetzung gebeten, nicht wahr?“
„Schon vor zwei Monaten, um genau zu sein“, antwortete M’Benga.
Reyes wies auf die Stühle vor seinem Schreibtisch und ging wieder zu seinem eigenen. „Nun, diese Dinge brauchen Zeit. Wenn Sie hier sind, um den Prozess etwas zu beschleunigen, dann …“
„Nein“, sagte M’Benga. „Ich bin gekommen, weil ich mit Ihnen über Lieutenant Commander T’Prynns Krankenakte sprechen möchte.“
Reyes nahm Platz. Er hatte kein gutes Gefühl bei der Sache. „Was ist denn damit, Doktor?“
„Für den Anfang“, meinte M’Benga, „würde ich gerne wissen, warum sie vom Sternenflottengeheimdienst redigiert wurde. Die Vorschriften besagen, dass uns für alle Führungsoffiziere eine komplette Krankenakte vorliegen muss. Aber jemand vom Sternenflottengeheimdienst hat ihre Akten geändert, kritische Informationen entfernt und falsche Daten eingefügt. T’Prynn selbst hat mir falsche Informationen gegeben, als ich sie auf ihre medizinische Geschichte ansprach. Ich möchte gern wissen, warum.“
Reyes wählte seine Worte vorsichtig. „Es gibt zahlreiche Gründe, warum der Sternenflottengeheimdienst jemandes Akte als vertraulich einstuft, Doktor.“ Er verschob den Monitor auf seinem Tisch unauffällig, sodass nur noch er darauf sehen konnte. Dann rief er sich selbst T’Prynns Krankenakte auf und benutzte dabei seine eigenen Sicherheitscodes. „Was, wenn jemand in unsere medizinischen Datenbanken eindringen würde? Ein Gegner könnte Daten und Orte mit Verletzungen abgleichen, um Untergrundoperationen aufzudecken. Sogar Jahre später kann es vorkommen, dass die Identität eines Agenten geheim gehalten werden muss, um andere zu schützen.“
M’Benga schüttelte den Kopf. „Das würde immer noch nicht erklären, warum es keine korrekten Basisinformationen gibt. Ohne diese ist es uns unmöglich, zwischen dauerhaften und akuten Krankheitsbildern zu unterscheiden und wir hätten keine Basis, um Anomalien in den Vitalfunktionen zu entdecken. Ich habe während T’Prynns letzter Untersuchung einige ernste neurochemische
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