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Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall

Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall

Titel: Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Unerschrocken griff der Tholianer erneut an. Es gab einen weiteren Lichtblitz und ein hohes, elektrisches Summen, und die Kreatur wurde gegen die hintere Wand ihrer Zelle geschleudert.
    Nach einem Moment kam der Tholianer wieder wackelig auf die Beine, schien jedoch keine weiteren Absichten zu haben, die unsichtbare Barriere seiner Zelle herauszufordern. Er bewegte sich langsam durch den engen Raum, als würde er sich in seine Gefangenschaft ergeben.
    Die fünf erschöpft aussehenden Klingonen murmelten leise Flüche, während sie die Brig verließen. Keiner von ihnen warf auch nur einen Blick in Reyes’ Richtung. Die Tür glitt hinter ihnen zu.
    Reyes sah schweigend dabei zu, wie der neueste Gefangene der Klingonen seine Zelle erkundete. Die Kreatur gab eine Reihe von tiefen, kratzenden und klickenden Geräuschen von sich, während sie die Decke und die Schotten untersuchte.
    Dann bemerkte sie Reyes und drehte sich zu ihm um, sagte aber nichts. Einige Sekunden lang betrachteten sich die beiden.
    Schließlich brach der Tholianer das Schweigen und sagte durch den Vokoder des Druckanzugs:
„Ich bin Ezthene.“
Die übersetzte Stimme hatte eine unverkennbar männliche Qualität.
    „Diego Reyes. Warum sind Sie hier?“
    Zuerst schien Ezthene über die Frage verblüfft. Dann sagte er:
„Ich wurde gefangen, während ich versuchte, Vanguard zu erreichen.“
    Reyes zeigte sofort ein lebhafteres Interesse an der Unterhaltung. „Warum wollten Sie nach Vanguard?“
    Ezthene zögerte mit der Antwort.
„Ich war ein hochrangiges Mitglied der politischen Kaste auf Tholia. Nachdem unser Schiff, die
Lanz’t Tholis,
von Jinoteur zurückgekehrt war, beantragte das Herrscherkonklave eine Erhöhung der Militärkräfte im Shedai-Sektor. Ich war
… dagegen.“
    „Darf ich fragen warum?“
    Ezthene machte eine seltsame Geste mit seinen Vorderextremitäten, während er sprach.
„Ich hatte mich mit einem Besatzungsmitglied der
Lanz’t Tholis
getroffen, einem Waffenoffizier namens Nezrene. Sie überzeugte mich davon, dass wir mehr erreichen würden, wenn wir mit der Föderation zusammenarbeiten, anstatt sie zu bekämpfen. Zusammen baten wir das Herrscherkonklave darum, das diplomatische Bestreben eines Waffenstillstands zu bewilligen.“
    Reyes nickte. „Aber sie waren nachtragend.“
    „Vorsichtig ausgedrückt, ja“
, sagte Ezthene.
    „Von außen hat man den Eindruck, dass Andersdenkende in Ihrer Gesellschaft keinen besonders guten Stand haben.“
    „Das ist wahr. Dennoch existieren wir.“
Mit einer ausschweifenden Geste seiner vorderen Extremitäten fuhr Ezthene fort.
„Da Nezrene und ich annahmen, dass wir uns in Gefahr befanden, nachdem wir das Herrscherkonklave provoziert hatten, entschieden wir, auf Vanguard Asyl zu suchen. Um unsere Chancen zu erhöhen, trennten wir uns und nahmen unterschiedliche, dem jeweils anderen unbekannte Routen. Ich kann nur hoffen, dass sie nicht auch gefangen genommen worden ist – oder ein noch schlimmeres Schicksal erlitten hat.“
    „Nun, wenn sie es bis Vanguard schafft, ist sie dort in Sicherheit.“ Reyes dachte über die Schwierigkeiten nach, die die Klingonen bei Ezthenes Gefangennahme auf sich genommen hatten, und den Aufwand, den sie wahrscheinlich betrieben hatten, um Söldner anzuheuern, die Reyes gefangen nehmen sollten. Er vermutete, dass beide Entführungen miteinander zu tun hatten. „Wissen Sie zufällig, warum die Klingonen Sie lebendig wollen?“
    „Noch nicht“
, sagte Ezthene.
„Ich hatte gehofft, dass Sie mir etwas dazu sagen könnten, Commodore.“
    Reyes hob aus Überraschung darüber, mit seinem früheren Rang angesprochen zu werden, eine Augenbraue. „Sie wissen, wer ich bin?“
    „Ja“
, erwiderte der Tholianer.
„Sie sind durch das Massaker auf Gamma Tauri IV recht bekannt geworden.“
    „Haben Sie auch gehört, dass ich vor Gericht gestellt und verurteilt wurde?“
    Ezthene gab ein paar leise, klickende Geräusche von sich, die der Vokoder nicht übersetzte. Dann sagte er:
„Das wusste ich nicht.“
    „Vergessen Sie’s“, sagte Reyes. „Aber man sagt nicht mehr
Commodore
zu mir. Als ich verurteilt wurde, nahm man mir meinen Rang.“
    Ezthene bog seine unteren Körperglieder, um eine Verbeugung zu imitieren.
„Ich wollte Sie nicht beleidigen.“
    „Schon gut.“
    „Aber wie soll ich Sie dann ansprechen?“
    „
Diego
ist vollkommen ausreichend.“
    Ezthene blickte mit Augen, die wie das goldene Feuer von geschmolzenem Erz glühten, über die

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