Star Trek - Vanguard 05 - Vor dem Fall
sie gehörten so oder so nicht zu seinen Favoriten. Während er sich dazu zwang, den schmierigen Brei hinunterzuschlucken, rief er sich ins Gedächtnis, dass es Protein war, das er brauchte, um bei Kräften zu bleiben.
Wenigstens lassen sie mich klares Wasser trinken
, dachte er erleichtert. Er packte seinen Krug und nahm einen Schluck, um den Geschmack des
Gagh
aus seinem Mund zu spülen.
Während er mit seiner Gabel in der Schüssel herumstocherte, um den nächsten relativ gegarten Wurm zu finden, fragte er Ezthene: „Was essen Sie auf diesem Schiff? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Klingonen eine Speisekarte voll mit Ihren Favoriten bereithalten.“
„
Meine Spezies konsumiert keine organische Materie als Treibstoff“
, sagte der Arthropode.
„Wir verarbeiten Chemikalien aus unserer Atmosphäre, um unsere inneren Funktionen zu versorgen.“
Reyes grinste. „Alles, was Sie zum Leben brauchen, ist die Luft, die Sie atmen, was? Praktisch.“
„Ja, ziemlich.“
Ein paar Minuten später, während Reyes den letzten Wurm hinunterwürgte, öffnete sich die Brigtür mit einem leisen Zischen. Der kommandierende Offizier der
Zin’za
, Captain Kutal, trat ein. Ihm folgte Gorkon, der eine verärgerte Miene zur Schau trug.
Reyes, der es sich nicht verkneifen konnte, seinen Kidnapper zu piesacken, fragte: „Was ist los, Gorkon? Sie sehen so aus, als hätte jemand Ihren
Targ
erschossen.“
„Wenn es nur das wäre“, sagte Gorkon. Er hielt zwischen Reyes und Ezthene an. „Ich hatte gehofft, genügend Unterstützung meiner Verbündeten aufbringen zu können, um Sie mit mir zum Kanzler zu nehmen und in einer offenen Sitzung des Hohen Rates zu ihm zu sprechen. Unglücklicherweise sind meine Kollegen nicht so bereitwillig, den Standpunkt eines Außenstehenden zu hören, wie ich – und überhaupt nicht gewillt, das in jener erhabenen Kammer zu tun.“
Ezthene erwiderte:
„Stellen Sie sich meine Enttäuschung vor
.“ Sein trockener Sarkasmus wurde von seinem Vokoder nur noch verstärkt.
„Ist mir auch recht“, sagte Reyes. „Ich hätte eh nichts anzuziehen.“
Gorkon runzelte die Stirn. „Das ist ein ernsterer Rückschlag, als Sie beide zu begreifen scheinen.“
„Nein, ich begreife es ganz gut“, sagte Reyes. „Aber mir ist es schlichtweg egal.“ Er verschränkte die Arme. „Wo genau liegt denn das Problem? Sind Sie nicht Sturkas Mann für schwierige Fälle? Wenn er Ihnen zuhört, warum brauchen Sie dann uns vor dem Rat? Oder könnte es sein, dass uns Sturka dort auch nicht sehen will? Brauchen Sie den politischen Druck des Rates, um ihn zur Zusammenarbeit zu bewegen?“
Das Ratsmitglied starrte Reyes finster an. „Sehr gerissen von Ihnen, Diego. Sie haben recht. Sturka weigert sich tatsächlich, Ihnen eine Audienz zu gewähren. Aber selbst wenn er dazu geneigt wäre, Sie öffentlich sprechen zu lassen, wäre es immer noch notwendig, eine Mehrheit des Rates zu besänftigen, um eine solche öffentliche Audienz möglich zu machen.“
Ezthene fragte:
„Und was wird solange aus uns?
“
„Wir bleiben inhaftiert“, sagte Reyes, der damit Gorkon zuvorkam.
„Unglücklicherweise ja“, sagte Gorkon. „Ich werde Zeit brauchen, um die erforderliche politische Grundlage für dieses Treffen zu schaffen.“
Captain Kutal warf ein: „Vorausgesetzt, dass die derzeitigen Ereignisse es nicht vollkommen unmöglich machen.“
Reyes’ Neugier war geweckt. „Was für derzeitige Ereignisse?“
Gorkon warf Kutal einen vorwurfsvollen Blick zu, dann antwortete er Reyes: „Zwischen den klingonischen Streitkräften und der Sternenflotte sind in den vergangenen Wochen die Feindseligkeiten eskaliert. Man spricht von Krieg.“
„Wie immer“, sagte Reyes.
Gorkon neigte sein Kinn. „Treffend ausgedrückt. Auf jeden Fall muss ich in die Erste Stadt nach Qo’noS zurück. Bis ich zurückkehren kann, muss ich Sie beide bitten, geduldig zu sein.“
Aus der anderen Zelle erwiderte Ezthene:
„Wir scheinen kaum eine andere Wahl zu haben.“
„Nicht schwer, in der Brig geduldig zu sein“, fügte Reyes hinzu.
Einen Augenblick lang wirkte Gorkon nachdenklich. „Es ist ziemlich unredlich von mir, Sie um Ihre Hilfe und Ihren Rat zu bitten und Sie gleichzeitig wie Kriegsgefangene zu behandeln.“ Er sah zu Ezthene. „Ich bedauere, dass wir nicht mehr des Schiffes an Ihre Umwelterfordernisse anpassen können, aber vielleicht können wir Sie wenigstens mit einer Art intellektuellen Ablenkung
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