Rebel Force 06 - Der Aufstand
KAPITEL EINS
Der Mond war vollkommen tot.
Über der Kraterlandschaft lag eine rote Staubschicht. Nichts wühlte die ruhige, beißend riechende Luft auf. Kein Geräusch und keine Bewegung störten diese Ruhe. Hier gab es nichts. Außer dem ebenen, verbrannten Boden, der sich bis zum Horizont erstreckte. Sollte hier jemals Leben existiert haben, musste das schon lange her sein. Nichts deutete mehr darauf hin, dass es hier einst Zivilisation gegeben hatte.
Alle Spuren waren beseitigt.
Und genau aus diesem Grund bemerkte auch niemand den hellen Stern, der am Himmel entlangschoss, fast unsichtbar im Licht der aufgehenden Sonne.
Es war niemand da, der begriff, dass es sich bei dem Stern um ein Raumschiff im Orbit des Planeten handelte. Der erste Besuch seit Tausenden von Jahren.
Und mit Sicherheit gab es in dieser Öde niemanden, der die lonen-Abgasspur einem rostigen, alten CloakShape- Raumjäger zuschrieb. Der Jäger umkreiste ungesehen den Mond und sank auf seiner spiralförmigen Flugbahn immer tiefer und tiefer in dessen dünne Atmosphäre.
Im Innern dieses Jägers saß Commander Rezi Soresh - ehemals Imperialer Commander, nun ein Flüchtiger, der mit leerem Blick in den Weltraum starrte und auf seinen Tod wartete.
Siebenundzwanzig Tage, sechzehn Stunden und vier Minuten. So lange hatte er bisher gewartet. Seitdem Darth Vader den Imperator davon überzeugt hatte, dass Soresh ein Verräter war, befand er sich auf der Flucht.
Er schnaubte verächtlich. Flucht. Was für ein Witz! Er kroch davon, das traf es weitaus besser. Von einem System zum nächsten. Er hielt sich in den Schatten verborgen, bettelte um Nahrung, Unterkunft und Schiffe. Dabei war er noch vor einem Monat einer der mächtigsten Männer des Universums gewesen. Dann geschah die Katastrophe auf Belazura, für die das Imperium ihn verantwortlich machte, obwohl er keine Schuld daran trug, dass die Imperiale Garnison in die Luft geflogen war. Es war ein Hinterhalt für die Rebellen geplant gewesen, und er hätte funktioniert, wenn dieser Jedi-Abschaum nicht dazwischengefunkt hätte. Es war also nicht Soreshs Fehler gewesen. Darth Vader hatte jedoch die Fakten verdreht und den Imperator nicht nur von Soreshs Inkompetenz überzeugt, sondern ihn auch noch als Verräter dargestellt. Der Grund für diese Diffamierung war Vaders Neid auf Soreshs Einfluss gewesen. Hätte Soresh keinen Notfallplan parat gehabt, wäre er jetzt tot.
Allerdings war von seinem Leben ohnehin nicht mehr viel übrig. Dank des Rebellenungeziefers und des rachsüchtigen Lords. Er war nun ein Niemand. Weniger als das.
Soresh war zur Beute geworden.
Es gab tatsächlich Wesen, die glaubten, in der Galaxis wimmelte es von Leben. Diese Narren! Die Galaxis bestand aus einer riesigen, brachliegenden Leere, in der kleine Stützpunkte der Zivilisation über Billionen von Kilometern verstreut lagen. Aber Rezi Soresh war kein Narr. Er wusste, wie er sich diese Leere zunutze machen konnte. Er wusste, wie man sich versteckte.
Andererseits zählte Vader auch nicht zu den Narren. Und gerade deshalb wunderte sich Soresh, dass er so lange am Leben blieb. Seit seiner ziellosen Reise durch den Outer Rim hatte sich irgendetwas in ihm verändert. Etwas wuchs in seinem Innern, das er verloren geglaubt hatte: Hoffnung.
Womöglich war er wirklich so klug, wie er glaubte. Vielleicht war Vader doch nicht so mächtig, wie er annahm. Zuletzt bestand sogar die Chance, sich zu retten und endlich den verdienten Platz an der Seite des Imperators einzunehmen, um sich von dort aus an seinen Feinden zu rächen.
Über diesen Mond war er per Zufall gestolpert. Oder war er seine Bestimmung?
Soresh ging tiefer und flog in minimaler Höhe über die karge Oberfläche des Trabanten hinweg. Er sah sich seine neue Heimat an. Es würde eine Weile dauern, bis er die Basis seiner Macht erneut aufgebaut hatte. Und es würde ihn eine Menge Mühe kosten. Doch Macht besaß er noch mehr als genug. Er hatte immer noch Verbündete, denen er vertrauen konnte. Er kannte Geheimnisse, mit denen er Leute manipulieren und erpressen konnte, um alles Nötige zusammenzukratzen. Als einer der wertvollsten Berater des Imperators war er mit enormen Geldmitteln ausgestattet. Soresh hatte dieses Vermögen im Lauf des Jahres unmerklich auf Hunderte von Konten verteilt. Außerdem hatte er sich einen Kreis von ergebenen Höflingen herangezogen. Und mit den geheimen Informationen, die er sich auf dem Schwarzmarkt besorgt hatte, wusste er mehr über
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