Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote
er sein Kissen auf der Suche nach einer kühleren Stelle. Er nahm einen tiefen Atemzug, kurz fühlte es sich gut an, aber am Ende war er genauso wach wie vorher.
Es war 0338, eine Zeit, von der sein Vater immer behauptet hatte, dass sie „nicht so real wie andere Tageszeiten“ war, sondern eine Art schwammige, düstere Trägheit zwischen der späten Nacht und der Morgendämmerung, wie ein Niemandsland für die Seele. Es wurde später und später und schließlich ertappte sich Pennington dabei, wie er im Geiste Spuren nachging und Artikel entwarf.
Diskret blinkte sein Pager geräuschlos in einem schwachen grünen Licht, und zeigte das Eintreffen einer neuen Nachricht an. Dankbar für jede Entschuldigung aufzustehen, nahm er das kleine Gerät an sich, schwang sich aus dem Bett und stahl sich ins Wohnzimmer, wo er schwer ausatmend auf das Sofa fiel und die eingegangene Nachricht auf dem Pager überprüfte.
Keine Absender-ID
, bemerkte er.
Seltsam
. Anonyme Nachrichten waren über den Service, den er nutzte, nicht schwer zu versenden, aber nur wenige seriöse Quellen nutzten diese Möglichkeit. Eine Information war gut und schön, aber es war generell nicht sicher, anonyme Quellen „beim Wort“ zu nehmen. Sein Redakteur bestand fast immer auf zwei einander bestätigende Quellen – oder eine Menge von felsenfesten Beweisen.
Er öffnete die Nachricht und verstand zuerst nicht, was er da las.
Zu lesen an sich war es recht einfach.
Apartment 2842. Hinter der Ventilationsabdeckung im Schlafzimmer
.
Ohne jede Ausnahme war das der mysteriöseste Tipp, der ihm jemals gegeben worden war. Wohin soll mich das führen? Zu einer Leiche? Einem Einbruch? Er schämte sich beinahe, zuzugeben, dass ihn dieses Geheimnis tatsächlich faszinierte, denn mitten in der Nacht raus zu rennen, um etwas so Schwachem nachzugehen, war eigentlich absurd.
Aus dem Schlafzimmer hörte er, wie Lora ein bizarres Stöhnen von sich gab. Pennington fragte sich, ob er es tatsächlich vorzog, zurückzugehen und sich bis zum falschen Sonnenaufgang neben seine Frau zu legen, oder lieber aus dem Apartment schlüpfen sollte, um zu sehen, worum es bei diesem idiotischen Tipp überhaupt ging.
Er stand auf und begann, nach seinen Schuhen zu suchen.
Zett ging drei Schritte hinter Qoheela, einem fleischigen taraskanischen Berufskiller. Morikmol hatte Qoheela mit dem Gesicht nach unten in einer engen Gasse liegend gefunden, ganz in der Nähe von Quinns Lieblingsetablissement. Auf Ganz’ Befehl hin wurde Qoheela nun auf die
Omari-Ekon
eskortiert. Qoheelas tapsende Schritte erschütterten die Treppe, als er die Stufen erklomm. Zett ging schnell an dem knollenäugigen Amphibiengeschöpf vorbei und führte ihn zu der Stelle zwischen den beiden schwarzen Obelisken.
Ganz starrte Qoheela auf seinen Beinen stehend und eindeutig schlecht gelaunt mit gerunzelter Stirn an. „Du bist einer von Broons Leuten.“
„Das stimmt“, sagte der Taraskaner mit einer Stimme, die aus einem Übersetzergerät kam, das direkt unter seiner Tapir-ähnlichen Schnauze hing.
„Wer hat dir erlaubt, nach Vanguard zu kommen?“
„Es ist eine öffentliche Einrichtung“, erwiderte Qoheela höhnisch.
Unauffällig trat Zett links hinter Qoheela.
Ganz’ empörter Ausdruck änderte sich nicht. „Ich mag keine Schwierigkeiten in meinem Revier.“
„Euer Geschäft ist nicht gut ausgegangen“, sagte Qoheela, „darum hat Broon ein Kopfgeld auf Quinn ausgesetzt, Ende der Geschichte.“
„Ich werde dir sagen, wann die Geschichte endet“, erwiderte Ganz. Als er seine Hand zum Signal hob, den Taraskaner zu desintegrieren, schlug Qoheela mit seinen muskulösen Armen nach beiden Seiten aus und traf jeden Obelisken hart genug, um ihn umzuwerfen. Funken sprühten aus den Bruchstellen im Fundament.
Qoheela hob den Fuß, um auf Ganz zuzutreten.
Zetts Faust traf den Taraskaner an der Wirbelsäule, direkt über den Beckenwirbeln, und ein lautes, knirschendes Krachen war von jedermann im Raum zu hören. Qoheela hielt mitten im Schritt inne und fiel hin. Zett zog sein kurzes, gebogenes
Yosa
-Messer. Noch bevor Qoheelas Knie den Boden berührten, wirbelte Zett in einer tanzenden Bewegung um die Kreatur herum und zerschnitt ihr die Halsschlagader. Schwarzes Blut schoss fächerartig aus der Wunde, verfehlte aber Zett, der sich bereits fort gedreht hatte. Nachdem der schlanke, gut gekleidete Nalori sein einstudiertes
chom
-Muster beendet hatte, fiel Qoheela auf den Boden. Er befand sich nun
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