Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
berichten«, sagte Chakotay und sah von seiner eigenen Arbeit auf. Mit diesen Worten schien er einem Konflikt vorbeugen zu wollen.
Janeway unterdrückte ein Lächeln. Chakotay verstand sich gut darauf, Kontroversen zu entschärfen. Es war einer der Gründe, warum sie ihn so sehr schätzte.
»Wir haben eine Lösung gefunden«, sagte Seven.
Einige der anderen Brückenoffiziere richteten verwunderte Blicke auf die ehemalige Borg. Typisch für Seven, dass sie die Dinge, mit denen sie beschäftigt war, immer für wichtiger hielt als alles andere.
»Wir können das Schiff dort draußen anschieben, ohne dass es auseinander bricht?«, fragte Paris.
»Wir haben eine Möglichkeit gefunden, die notwendige Beschleunigung vorzunehmen«, sagte Torres und klang überrascht. Janeway fragte sich, ob sie darüber überrascht war, dass sich ihr Plan tatsächlich verwirklichen ließ, oder darüber, dass die Zusammenarbeit mit Seven geklappt hatte.
Sie waren schon mehrmals mit gemeinsamen Projekten beschäftigt gewesen, dabei allerdings immer wieder aneinander geraten. Diesmal aber schien ein Streit ausgeblieben zu sein.
»Wir glauben, dass es funktioniert«, schränkte Seven ein.
Also ging doch nicht alles so glatt, dachte Janeway.
»Was haben Sie herausgefunden?«, fragte Chakotay. Die Kommandantin überließ es ihm, das Gespräch zu führen.
Sie wollte ruhig zuhören und einen Eindruck gewinnen.
Torres und Seven sahen sich an und sprachen gleichzeitig.
»Wir können …«
»Wir haben …«
Die beiden Frauen unterbrachen sich.
»Vielleicht sollten Sie nacheinander Bericht erstatten«, sagte Chakotay und Janeway hörte den amüsierten Unterton in seiner Stimme.
»Bitte schalten Sie den Hauptschirm auf eine Darstellung des fremden Schiffes um, Harry«, wandte sich Torres an Kim.
Er kam der Aufforderung sofort nach und das riesige Raumschiff erschien im Projektionsfeld.
B'Elanna trat zum Hauptschirm und deutete auf das den Sonnen zugewandte Ende des langen Schiffes. »Hier befindet sich das Triebwerk.«
»Es besteht aus Kernspaltungsreaktoren«, sagte Seven.
»Sie sind primitiv und gefährlich.«
Sehr gef ährlich, fuhr es Janeway durch den Sinn. Und instabiler, als ihr lieb war.
»Wenn wir in der Nähe der Triebwerksmodule ›Schubstellen‹ installieren, müsste sich das Schiff beschleunigen lassen. Die Beschädigungen sollten sich dabei in Grenzen halten.«
»In Grenzen?«, wiederholte Paris. »Was bedeutet das?«
Janeway hatte es ebenfalls gehört, beschloss aber, zunächst nicht darauf einzugehen. »Erklären Sie mir die Schubstellen.«
»Wir verstärken bestimmte Stellen am Gerüst«, sagte B'Elanna.
»Derzeit ist kein Segment des Schiffes imstande, der von unseren Traktorstrahlen ausgeübten Kraft standzuhalten«, fügte Seven hinzu. »Wenn wir bestimmte Stellen – wir nennen sie Schubstellen – verstärken und kleinere Traktorstrahlen verwenden, um andere Teile des Gerüstes fester miteinander zu verbinden, sollte das Schiff mit einer zusätzlichen Beschleunigung fertig werden können.«
Der Plan klang durchführbar und logisch. Und auch riskant. Aber Janeway hatte gewusst, dass jede mögliche Lösung mit Gefahren verbunden war.
»Das Problem ist: Die Rhawn müssen ihr Triebwerk deaktivieren, damit wir die Schubsteilen installieren können.«
B'Elanna sah die Kommandantin an, als sie diese Worte sprach, und Janeway verstand sofort.
Noch hatten die Rhawn eigentlich keinen Grund, ihnen zu trauen. Janeway bezweifelte, dass das Triebwerk seit Beginn der Reise jemals deaktiviert worden war. Der eine oder andere Kernreaktor mochte abgeschaltet worden sein, um Reparaturen zu ermöglichen, aber bestimmt nicht alle gleichzeitig.
Es erforderte Diplomatie, die Rhawn zu einer derartigen Maßnahme zu bewegen.
»Wie lange dauert die Installation der Schubstellen?«
»Vier Stunden«, sagte Seven.
»Wenn dabei nichts schief geht«, meinte B'Elanna.
Janeway nickte. »Dann sollten Sie sich sofort an die Arbeit machen.«
»Wir brauchen dabei Hilfe«, sagte B'Elanna. »Ich habe auf die Unterstützung von Harry und von Fähnrich Vorik aus dem Maschinenraum gehofft.«
»Einverstanden.« Janeway nickte erneut. »Geben Sie mir ein wenig Zeit, um die Rhawn vorzubereiten. Ich schätze, dazu sollte ich ihnen einen Besuch abstatten.«
»Sie wollen doch nicht allein aufbrechen, oder?«, fragte Chakotay so leise, dass nur Janeway ihn hörte.
»Warum?«, erwiderte sie. »Gibt es bei den Rhawn etwas, das Sie
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