Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
machte keinen Unterschied. Dieses Ding – dieses Wesen – besaß Kräfte, die nahezu jedes Verständnis überstiegen. Gleichzeitig jedoch begann Luke zu verstehen .
»Jaina!« Luke streckte seine Machtsinne nach ihr aus und war erleichtert, Leben in ihrer Aura zu fühlen. Er legte die Stärke der Macht in die Stimme und richtete seine Worte direkt an sie. » Meisterin Solo! Die Jedi brauchen dich … jetzt !«
Jaina rührte sich nicht.
Luke ging dazu über, auf den Kopf seiner Beute zu feuern. Ein Schuss traf das Korelei-Ding gleich hinter dem Ohr und trat auf der anderen Seite, begleitet von einem Sprühregen von Knochen und Hirnmasse, wieder aus.
Das Korelei-Ding strauchelte.
Er feuerte abermals, doch jetzt wirbelte die Kreatur herum und riss seine freie Hand hoch, um den Schuss abzuwehren und ihn als Querschläger wieder durch den Schacht zurückzuschicken. Luke scherte sich nicht darum, da Corran am anderen Ende der Röhre mittlerweile wieder frei war und auf Händen und Knien auf den Schildgenerator zukroch. Luke packte Jaina mit der Macht. »Jedi Solo! Stellung halten und kämpfen!« Als sie sich immer noch nicht regte, feuerte Luke von Neuem.
Das Wesen fing den Schuss mit der Hand auf und hielt ihn, noch immer lodernd, fest. Dort, wo der Blasterschuss gerade eben ausgetreten war, klaffte ein versengtes Loch in ihrer Wange. Ihre lavendelfarbene Haut war zu einem blaustichigen Alabaster verblasst, und als ihr Blick Lukes fand, hatten sich ihre Pupillen zu bloßen Punkten silbrigen Lichts zusammengezogen. Als sie lächelte, zog sich ihr Mund so sehr in die Breite, dass das Lächeln von einem Ohr zum anderen reichte. Dann peitschte ihr Arm vor und ließ den knisternden Blasterschuss geradewegs auf Lukes Augen zuschießen, und da konnte er die Wahrheit nicht länger leugnen.
Abeloth war hier.
Unten in dem rauchverhangenen Genlabor auf Hagamoor 3 blieb Tahiri keine Zeit, um nach Hilfe zu rufen. Nicht, dass Fett ihr viel Unterstützung hätte zuteilwerden lassen können. Ein Tentakel peitschte auf den Arbeitsraum zu, in dem Tahiri stand, und der Kopf, der am Ende schwebte – der, der wie der hängebackige Moff Quillan aussah –, krachte gegen das Transparistahlfenster, das die beiden Räume voneinander trennte.
Anstatt an dem Fenster zu zerplatzen, wie Tahiri erwartet hatte, explodierte der Schädel allerdings in einem purpurnen Blitz aus Machtenergie. Tahiri riss den Arm hoch, nutzte die Macht, um sich gegen die Druckwelle zu stemmen, und schaffte es kaum zu verhindern, dass sie von dem Gestöber von Metallsplittern in Stücke geschnitten wurde, die auf sie zuflogen.
Dann flog Tahiri und wurde durch das zertrümmerte Sichtfenster in die sengende Hitze des Genlabors gerissen. Wie viel Zeit verstrichen war, seit sie das letzte Mal auf ihr Chrono gesehen hatte, vermochte sie nicht zu sagen. Vielleicht zwei Minuten, aber nicht mehr als drei – und sie musste Abeloth mindestens acht Minuten über beschäftigt halten. Nicht gut.
Tahiri schob eine Hand in eine der Oberschenkeltaschen ihres Schutzanzugs und fühlte die beruhigende Glätte eines Thermaldetonators – und dann war sie in Abeloths Griff, so dicht von einem Tentakel umschlungen, dass sie kaum atmen konnte. Ein zweiter Tentakel wickelte sich um Tahiris Handgelenk und zog ihre Hand aus der Tasche, in der sie den noch nicht scharf gemachten Detonator hielt.
Abeloth schleuderte Tahiri herum, und sie sah sich einer monströsen Fratze gegenüber – einem so von Machtenergie verzehrten Gesicht, dass es kaum noch menschlich wirkte. Das bisschen Fleisch, das noch übrig war, war so grau wie Asche und pellte sich in Schuppen in der Größe von Daumennägeln ab. Die Nase war so eingefallen, dass bloß noch zwei offene Höhlen zu sehen waren, und die Lippen waren zu braunen Strichen verwittert, die aussahen, als würden sie jeden Moment abfallen.
Dennoch, die Augen waren ihr schockierend vertraut. Sie besaßen dieselbe eisblaue Iris, die Tahiri im Zeugenstand angestarrt hatte, als Pagorski ausgesagt hatte – als sie gelogen hatte, was die Umstände von Admiral Pellaeons Tod betraf. Allerdings gehörten diese Pupillen nicht Pagorski. Sie waren groß, und sie wirkten dunkel und bodenlos, ohne irgendwelchen Glanz, abgesehen von den beiden winzigen silbernen Punkten, die sich noch weiter zusammenzuziehen schienen, als Tahiri in sie hineinsah, wie um sie in die kalte, seelenlose Leere hinabzuzerren, aus der es kein Entkommen gab.
In Tahiris Kopf sagte
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