Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
Abeloths feine Stimme: Für Sprengstoff besteht kein Anlass, Kind.
Der Tentakel drückte Tahiris Handgelenk zusammen, bis sich ihre Hand öffnete und der Thermaldetonator zu Boden fiel – noch immer nicht scharf.
Wir werden für lange Zeit zusammen sein, du und ich.
Tahiri rammte Abeloth die Emitteröffnung ihres Lichtschwerts in die Magengrube. »Nicht, wenn ich es verhindern kann.« Sie drückte mit dem Daumen auf den Aktivierungsschalter und sah, wie die Spitze ihres saphirblauen Lichtschwerts aus Abeloths Rücken wieder austrat. In der Annahme, dass mehr als eine einzige Stichwunde nötig sein würde, um eine Machtentität zu vernichten, ließ Tahiri ihre Hand sogleich nach unten sausen und zog die Klinge in einem schrägen Winkel durch den Leib ihrer Gegnerin – oder zumindest hatte sie das beabsichtigt.
Als sich die Klinge nicht vom Fleck rührte, schaute Tahiri nach unten und erkannte, dass diese Hand ebenfalls von einem Tentakel umschlungen war. Sie versuchte, sich loszureißen, und stellte fest, dass sie nicht bloß außerstande war, die Hand zu bewegen, sondern dass sie sie nicht einmal mehr spüren konnte.
Genau das ist der springende Punkt, mein Kind , sagte Abeloth. Du kannst es nicht verhindern.
Zwischen ihnen stieg ein Tentakel in die Höhe, der sich dann nach vorn bog und sich an Tahiris Kinn emporschlängelte.
»Was?«, keuchte Tahiri. In ihr stieg kaltes Entsetzen auf, und sie musste darum kämpfen, nicht in Panik zu geraten. »Was tust du da?«
Sagte ich das nicht bereits? , entgegnete Abeloth. Wir werden zusammen sein. Der Körper des Leutnants ist schwach. Deiner ist stark. Deiner hat die Macht gespürt …
Die Erklärung wurde vom scharfen Zischen einer Minirakete unterbrochen, deren Brüllen schriller wurde, als sie heransauste. Tahiri warf einen raschen Blick zum zertrümmerten Fenster hinüber und sah Fett dort stehen, den Arm mit dem Raketenwerfer noch immer runter ins Labor gerichtet.
Dann wirbelte Abeloth zur Seite, schlitzte ihren eigenen Leib an Tahiris Lichtschwertklinge auf und war verschwunden. Einen Augenblick später erreichte die Minirakete ihr Ziel, traf den Boden vor Tahiri … und explodierte nicht. Fett ließ seinen Helm sinken – wie um zu sagen Gern geschehen –, bevor er sich herumwarf und kaum zwei Atemzüge vor Abeloth verschwand. Sie sprang hinter ihm her durch das Loch. Eine ölige, dunkle Rauchfahne kräuselte sich aus der Wunde in ihrer Seite.
Tahiri brachte einige Herzschläge lang, um sich zu vergewissern, dass sie nicht den Verstand verloren hatte. Es schien unmöglich, aber Fett hatte gerade sein Leben riskiert, um ihres zu retten. Und jetzt spielte er selbst den Köder, obwohl er sich ebenso gut auch einfach seine Wissenschaftler hätte schnappen und abhauen können. Vielleicht war er letztlich doch kein so schlechter Kerl – oder vielleicht war ihm sein Wort schlichtweg wichtiger als sein Leben.
So oder so, Tahiri hatte nicht die Absicht, die Zeit zu vergeuden, die er ihr gerade verschafft hatte – höchstwahrscheinlich auf Kosten seines Lebens. Sie holte zwei weitere Thermaldetonatoren aus den Taschen ihres Schutzanzugs hervor und machte beide scharf, ehe sie den einen Zünder auf zwanzig Sekunden einstellte und den Sprengsatz in einer Oberschenkeltasche verstaute. Den anderen Detonator behielt sie in der Hand, nachdem sie den Zünder auf zehn Sekunden programmiert hatte.
Kaum dass Tahiri ihre Vorbereitungen abgeschlossen hatte, blitzten in dem Arbeitsraum gleißende orangeblaue Salven auf, als Fett sein gesamtes Arsenal auf Abeloth abfeuerte. Während sie im Kopf runterzählte, hechtete Tahiri mit einem Machtsprung durch das zertrümmerte Sichtfenster und wandte sich dem anderen Ende des Raums zu, wo sich die beiden Nanotechnik-Wissenschaftler – Tarm und Yu – noch immer angekettet in ihre Sesseln duckten.
Fett war vor den beiden Wissenschaftlern. Er kauerte hinter dem großen Labortisch, der die Mitte des Raums beherrschte, und feuerte mit allem auf Abeloth, was ihm zur Verfügung stand. Sie ließ das Blasterfeuer jedoch einfach ungerührt über sich ergehen. Ihr verwundeter Leib zuckte kaum, als sich ein Schuss nach dem anderen durch ihr Fleisch brannte. Das Feuer hielt sie mit einem Schild aus Machtenergie auf, der dafür sorgte, dass purpurne Flammenzungen in jede Richtung leckten, nur nicht in ihre. Und die Miniraketen brachte sie mit Machtstößen einfach vom Kurs ab, um sie an sich vorbeizulenken, sodass sie harmlos hinter ihr an
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