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Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9

Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9

Titel: Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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mandalorianischen Bes’uliik zu liefern und dabei das Schiff zu sein, das am Ende aus dem Feuerball herausgeflogen kam. Jaina konnte sich kein besseres Schiff vorstellen, um gegen Schiff anzutreten – besonders nicht, nachdem sie das gesamte Raketenmagazin mit Baradium-Sprengköpfen versehen hatte. So viel zum Thema »Böses Erwachen«.
    Der Zielcomputer piepste einmal, um zu verkünden, dass die beiden Schiffe die effektive Raketenreichweite fast erreicht hatten. Jaina machte sich nicht die Mühe, zu versuchen, ihr Ziel zu erfassen – Schiff war der automatischen Zielerfassung ohnehin überlegen, und bei diesem Gefecht hing alles von einem schnellen Angriff ab. Sie feuerte einfach, ehe sie die Schubregler nach hinten zog, damit sich die Erwachen nicht innerhalb des Explosionsradius befand, wenn das Baradium hochging. Jenseits des Cockpits erschien der blendend grelle Kreis eines Schubrings, der rasch zu einem weißen Punkt zusammenschrumpfte, als die Rakete davonzischte.
    Im nächsten Moment tauchte vor der Erwachen ein winziger grauer Punkt auf, der innerhalb eines Augenblicks zur grauen, länglichen Masse von einem von Schiffs machtgeschleuderten Felsbrocken heranwuchs.
    Jaina widerstand dem Impuls, auszuweichen – ein Fehler, der sie leicht in den Einflussbereich von einem der schwarzen Löcher hätte bringen können. Stattdessen hielt sie die Pinasse ruhig und betätigte mit dem Daumen den Schalter für die Gegensprechanlage an ihrem Steuer. »Achtung, da hinten: Auf Aufprall vorbereiten«, sagte sie. »Dieses Ding macht mit unseren Schilden kurzen Prozess.«
    Luke stieg ruckartig aus seinem Körper empor und schwebte dann über diesem, um auf die Unterseite der zweiten Koje über sich zu starren. Eine Woche verstrich, oder vielleicht war es auch eine Sekunde – er vermochte es nicht zu sagen. Außerhalb des Körpers existierte keine Zeit. Ein Herzschlag währte eine Woche, eine Lebensspanne sauste in einem Lidschlag vorüber. Luke Skywalker jedoch verweilte, eine Manifestation von Machtessenz, die Leib und Geist verkörperte, realer, als die materielle Hülle, die er angeschnallt in der Koje unter sich zurückließ.
    Er atmete aus – oder zumindest stellte er sich vor auszuatmen –, und die Verbindung zu seinem Körper wurde schwächer. Es gibt kein Leben, es gibt nur die Macht. Das war die Vorstellung der Geistwandler, die Behauptung, dass das Materielle eine Illusion sei, dass ein Lebewesen nichts weiter war als ein leuchtender Wirbel in der Macht – und vielleicht hatten sie damit sogar recht.
    Luke atmete erneut aus, und über ihm erschien ein violettes Leuchten, das durch das grobe Material der oberen Koje schien, als sei sie ein Hologramm. Er streckte die Hand danach aus, und das Licht strömte zu ihm herab, um ihn mit einer Gelassenheit zu erfüllen, so umfassend wie das All. Er wurde zur Macht, und die Macht wurde zu ihm, und dann kannte er bloß noch die reine, ewige Freude der Existenz.
    Luke rief sich einen See ins Gedächtnis, den er einst besucht hatte, einen schmalen Bergsee, der sich zwischen einer Granitkuppe und einer von Felsbrocken übersäten Wiese mit Hügeln voll kniehohem Moos schmiegte, und setzte sich in Bewegung. Ob die Reise eine Woche oder eine Sekunde dauerte, ließ sich unmöglich sagen. Doch dann war er da , stand am Ufer des Sees der Erscheinungen und ließ den Blick über das reglose, schwarze Wasser zu den silbernen Nebeln hinüberschweifen, die das andere Ende verhüllten.
    In dem Nebel schwebte keine Silhouette, keine halb verborgene Frau, die ihn vorwärts winkte. Abeloth war nirgends zu sehen.
    Natürlich nicht. Luke war derjenige, der auf einen Kampf aus war, nicht Abeloth. Sie war zu sehr damit beschäftigt, ihre göttliche Familie zu erschaffen, damit, Ben und Vestara in eine verdrehte Version des Sohns und der Tochter zu verwandeln, die einst das Gleichgewicht der Macht bewahrt hatten. Das Letzte, was Abeloth jetzt wollte, war, sich Luke zu einem letzten Gefecht zu stellen, das sie möglicherweise verlor.
    Allerdings blieb ihr diesbezüglich keine andere Wahl.
    Luke ging ins Wasser und watete los. Seine Bewegungen verursachten weder schwappende Geräusche noch kräuselten sie die dunkle Oberfläche. Kurz darauf zeigten die Hügel und Felsbrocken entlang des Ufers Reflektionen – nicht von sich selbst, sondern von den Gesichtern der Toten: von Wookiees, Barabel, Menschen und hundert anderen Spezies. Ihre Augen schienen allesamt Luke zu beobachten, als er

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