Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
erwischt?«
»Ja, Jedi Veila«, sagte Saba und rappelte sich auf. »Jetzt haben wir beide eine Abeloth getötet.«
Bens Hirn war so umnebelt – und sein Blickfeld so verschwommen –, dass er die flackernde blaue Kugel im ersten Moment für eine Sonne hielt, die unmittelbar davorstand, zur Nova zu werden. Als Nächstes dachte er, dass es sich dabei womöglich um die Abgasöffnung eines abfliegenden Raumschiffs handelte. Dann bemerkte er hinter sich die Wölbung eines steinernen Bogengangs und den Pflastersteinhof um sich herum, und er erinnerte sich daran, dass er sich auf einem Planeten irgendwo im Schlund befand. Er war von einer Sith-Meditationssphäre namens Schiff hierher verschleppt worden, auf Befehl eines Wesens mit Namen …
Abeloth.
Seine Augen schweiften zu der Säule gelben Nebels im Herzen des Hofs hinüber. Das war die Ursache der Blitze. In ihrem Innern tanzte eine knisternde Kugel aus blauer Energie, die hin und her trieb. Und da war auch eine Stimme, die vertraute Stimme einer Frau … die seinen Namen rief.
»Ben?«
Vestara Khais Stimme.
»Ben!«
Die Stimme seiner Freundin.
»Ben, wo bist du?«
Sie klang verängstigt.
» BEN ! Ich brauche dich!«
Ihre Stimme begann zu zittern.
»Ben, gib mich … nicht … auf.«
Sie rang deutlich hörbar nach Luft.
»Bitte, nicht … Lass nicht zu, dass dies …«
Ben sprang auf. Sein Kopf dröhnte so heftig, dass er glaubte, er würde explodieren, und er fühlte, wie warmes Blut seinen Nacken hinabströmte. Er taumelte trotzdem vorwärts – und musste sich fast übergeben, als er in die gelbe Wolke wankte und seinen ersten Atemzug ätzenden Dampfs nahm.
Die blaue Kugel tanzte jetzt auf ihn zu. Als sie näher kam, konnte er erkennen, dass das Glühen von einem knisternden Käfig aus Machtblitzen herrührte. In dem Käfig waren zwei Gestalten in ein Hand-und-Tentakel-Gemenge verwickelt – die eine eine schöne junge Frau mit braunen Augen, die andere ein abscheuliches, übel zugerichtetes Ding mit zertrümmertem Schädel und hervorquellender Hirnmasse. Es sah aus, als seien einer Keshiri Tentakel gewachsen, ehe sie in einer Dreschmaschine gelandet war.
Die schöne junge Frau – Vestara – verpasste dem Ding einen steten Strom von Machtblitzen, in dem Versuch, ihre Angreiferin in Schach zu halten. Das Keshiri-Ding langte mit zwei Knäueln Armtentakeln nach ihr und benutzte eins davon, um sie zusammenzuhalten, während die Tentakel des anderen Arms nach ihrem Mund und ihren Nasenlöchern tasteten. Aus einer kleinen Scheide am Gürtel der Keshiri ragte der Griff eines Glasdolchs hervor.
Ben erkannte den Dolch als eine der bevorzugten Waffen des Vergessenen Stammes der Sith, als schmales Glasstilett, das als Shikkar bekannt war. Er zögerte keine Sekunde und nutzte die Macht, um den Shikkar aus seiner Scheide zu ziehen, ehe er es mit der Spitze nach oben mitten durch den Rücken der Keshiri trieb, wobei er die Klinge so anwinkelte, dass sie ihr Rückenmark durchtrennte und ihr geradewegs ins Herz stieß.
Rings um das Heft des Shikkars spritzte ein Sprühregen dunklen Bluts hervor, und die Keshiri brach auf die Knie, ehe sie ihren zerschmetterten Kopf zurückwarf und ein unheimliches Heulen ausstieß. Ihre Tentakel ließen von Vestara ab und schwangen um sie herum, um nach ihrem Rücken zu tasten.
Ben nutzte die Macht, um den Griff des Shikkars abzubrechen.
Vestara verpasste der Keshiri einen Machtblitz direkt ins Gesicht.
Die Keshiri kippte nach hinten und lag zuckend am Boden, offenkundig hilflos, aber irgendwie noch immer am Leben. Ben setzte die Macht ein, um sie aus dem gelben Nebel herauszuziehen, weg vom Quell der Kraft und hinaus ins Licht der gleißenden blauen Sonne des Planeten.
Die Keshiri hörte auf, sich zu winden, und ihre Augen wurden leer und glasig. Ihre Tentakel verschmolzen wieder zu Armen, ehe ihr gesamter Körper erschlaffte. Ben nutzte die Macht, um das Säulenfragment, das er zuvor dazu benutzt hatte, um ihr den Schädel einzuschlagen, herbeischweben zu lassen, und ließ es auf ihre Brust krachen. Er hörte ihre Knochen knacken und wie die Luft pfeifend aus ihrer Lunge getrieben wurde, aber keine Schreie, kein Stöhnen und kein halbherziges Geheul, das darauf hingedeutet hätte, dass die Frau irgendetwas anderes war als mausetot.
Dann schritt Vestara aus dem gelben Nebel. Ihr Gesicht war wild, und die dunkle Energie der Fontäne umwirbelte ihre Beine so dicht, dass es aussah, als würde sie auf einer schwarzen Wolke
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