Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
sich nicht im Tempel?«, fragte Leia.
Allana wirkte besorgter als je zuvor. »Das habe ich nicht gesagt.«
»Das musstest du auch gar nicht«, entgegnete Leia. »Jetzt, wo ich die Möglichkeit hatte, mir auf das Ganze einen Reim zu machen, ist es ziemlich offensichtlich.«
Allana wirkte niedergeschlagen. »Du meinst, ich habe ihr Geheimnis verraten?«
»Nicht im Geringsten«, sagte Tionne. Ihre Stimme war warm und angenehm, und Tenel Ka wusste, dass sie die Macht nutzte, um ihr dabei zu helfen, Allana zu beruhigen. »Die Meister vermuten schon seit einer ganzen Weile, dass es im Tempel irgendwo ein Nest gibt.«
»Und das hat nichts mit dir zu tun«, versicherte ihr Kem. »Tesar und die anderen jungen Barabel verschwanden vor einigen Monaten, und Meisterin Sebatyne war ausgesprochen empfindlich, was dieses Thema betraf. Selbst ein Narr hätte früher oder später begriffen, was los ist.«
»Aber bloß du und Barv wisst, wo das Nest genau zu finden ist, richtig?«, fragte Tenel Ka. »Dann hast du das Vertrauen der Barabel in gar keinem Fall missbraucht.«
»Sie hat recht, Allana«, sagte Leia. »Und wir werden dafür sorgen, dass Barv ihnen das erklärt, wenn wir uns in den Tempel schleichen, um die Barabel zu warnen. Ich verspreche dir, dass niemand böse auf dich sein wird.«
Allana runzelte die Stirn. »Was, wenn du Barv nicht finden kannst?«
»Wir werden ihn finden«, sagte Han. »Für den Fall, dass du es noch nicht bemerkt hast: In solchen Dingen sind wir ziemlich gut.«
»Was, wenn Barv tot ist?«, hielt Allana dagegen. »Auf Coruscant ist alles voller Sith, und er kämpft gegen sie – vermutlich gegen viele von ihnen, so riesig, wie er ist.«
Hans Miene wurde ausdruckslos, und Leia warf ihm einen Da-hat-sie-dich-Blick zu.
»Siehst du?«, beharrte Allana. »Mich dort hinzubringen, ist die einzige Möglichkeit, um sicherzugehen, dass den Barabel nichts geschieht.«
Hans Züge wurden nur noch härter. »Dann werden wir es wohl einfach drauf ankommen lassen müssen«, meinte er. »Denn du gehst nicht. Das ist mein letztes Wort.«
Allana verdrehte die Augen und wandte sich dann an Tenel Ka. »Sag’s ihm«, verlangte sie. »Sag ihm, dass es meine Machtvision ist und dass das bedeutet, dass ich entscheiden muss, was deshalb zu tun ist.«
»Schon möglich, aber es ist Captain Solos Schiff, und das heißt, dass er allein bestimmt, wer mitfliegt«, sagte Tenel Ka. »Warum geben wir deinem Vormund nicht die Möglichkeit, sich um die Sache zu kümmern? Ich denke wirklich, das ist die beste Lösung.«
Allana warf Tenel Ka einen so enttäuschten Blick zu, dass ihr das Herz schwer wurde, und dann drehte sich das kleine Mädchen mit flehenden Augen zu Leia um.
Leia zuckte bloß die Schultern. »Han sagte, dass sei sein letztes Wort. Du weißt, was das bedeutet.«
»Ja, weiß ich.« Allana starrte Han verärgert an und sagte: »Das bedeutet, dass er ein Rontoschädel ist.«
»Schön«, gab Han zurück. »Dann bin ich eben ein Rontoschädel. Aber du kommst trotzdem nicht mit.«
»Schön.« Sie wirbelte von ihm weg und marschierte trotzig auf die Sessel in der Ecke zu. »Aber gib mir nicht die Schuld, wenn Tesar dir den Arm abbeißt. Er mag Rontoschädel nämlich auch nicht.«
8. Kapitel
Luke stand da und verfolgte, wie der alte Bothaner auf dem schmutzigen Boden des Unterstadt-Industriehangars hin- und herhinkte. Der Bothaner sprach zu drei Brigaden von Elite-Rauminfanteristen und erläuterte ihnen, warum er gerade sie darum gebeten hatte, sich freiwillig für eine Mission zu melden, bei der es darum ging, die amtierende Staatschefin der Galaktischen Allianz, Roki Kem, zu stürzen. Ganz gleich, ob Mensch, Bothaner oder Angehöriger einer anderen Spezies – alle Soldaten hatten den beständigen Blick von Veteranen, die schon zu viel gesehen hatten, um die unglaubliche Geschichte ihres Kommandanten über Sith anzuzweifeln, die Coruscant mit Infiltration und Täuschung unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Ihre Schulterklappen repräsentierten Einheiten von hundert verschiedenen Schiffen, die in der Nähe von Coruscant stationiert waren, und die Soldaten waren im Schnitt zehn Standardjahre älter als die Mitglieder eines gewöhnlichen Kampftrupps. Und sie alle hatten mindestens zwei Dinge gemeinsam. Erstens: Sie hatten alle an Bord eines Schiffs gedient, das unter Admiral Nek Bwua’tus persönlichem Befehl gestanden hatte. Und zweitens: Als er sich mit ihnen via Kom in Verbindung gesetzt hatte, um sie
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