Star Wars™ Das Verhängnis der Jedi-Ritter 9
darum zu bitten, ihm dabei zu helfen, die Galaktische Allianz zu retten, hatten sie alle darauf mit einem felsenfesten Ja geantwortet.
»… der Feind hat sich mit fünfundsiebzig Prozent seiner Streitkräfte in den Jedi-Tempel zurückgezogen.« Die Worte des Admirals schienen aus jeder Ecke des Hangars zurückgeworfen zu werden, als das kleine Mikrofon im Kragen der Uniform seine Stimme an ein Netzwerk von Lautsprechern übermittelte, die überall im Gebäude platziert waren. »Vermutlich handelt es sich bei diesem Rückzug um eine Falle, dazu gedacht, unsere Jedi-Freunde in einen Hinterhalt gegen eine überlegene Sith-Streitmacht zu locken …«
Luke wandte sich an einen anderen Bothaner, der neben ihm stand: an Admiral Bwua’tus adretten Onkel Eramuth. »Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, warum Sie wollten, dass die Jedi zurückkommen«, sagte er leise. »Der Club Bwua’tu scheint den Krieg auch ohne uns fest im Griff zu haben.«
»Ich bin überrascht, dass Ihr noch nicht selbst auf den Grund dafür gekommen seid, Meister Skywalker«, entgegnete Eramuth, ohne eine Miene zu verziehen. »Wir brauchten Kanonenfutter.«
»Kanonenfutter?«, echote Luke, der den alten Bothaner beinahe ernst nahm. »Standen dafür keine Mandalorianer zur Verfügung?«
Der Bothaner schüttelte seine graue Mähne. »Doch, natürlich«, erwiderte er. »Aber als sie das letzte Mal versucht haben, den Tempel zu stürmen, haben sie sich dabei nicht sonderlich geschickt angestellt.«
»Ich verstehe«, sagte Luke. »Schön zu wissen, dass Sie diesbezüglich mehr Vertrauen in den Jedi-Orden haben.«
»Das zum einen.« Ein schiefes Lächeln umspielte Eramuths Schnauze, ehe er hinzufügte: »Außerdem sind Eure Dienste kostenlos .«
Luke zog eine Augenbraue hoch, dann lächelte er amüsiert und wandte sich wieder den Infanteriebrigaden zu. Er wusste ebenso gut wie Eramuth, dass der Großteil der Opfer, die heute zu beklagen sein würden, Weltraum-Marines sein würden – und dass der Admiral ihnen deutlich gemacht hatte, in welche Gefahr sie sich begaben, bevor er irgendjemanden darum gebeten hatte, sich freiwillig für diese Mission zu melden. Dass sich so viele bereit erklärt hatten, ihm dabei zu helfen, das Staatsoberhaupt der Galaktischen Allianz zu stürzen – was auf den ersten Blick ein Akt des Hochverrats war –, war ein Beleg für das Vertrauen, das die Soldaten der Ehrbarkeit und dem Können ihres geliebten Admirals entgegenbrachten.
»… werden dafür sorgen, dass Roki Kem in ihre eigene Grube fällt«, erklärte Bwua’tu gerade. Er hörte auf umherzutigern, wandte sich um und musterte seine Weltraum-Marines, während sich die Winkel seines langgezogenen Mundes zu einem durchtriebenen Grinsen verzogen. »Wir werden den Tempel an dreißig verschiedenen Stellen gleichzeitig angreifen, mit dem Ziel, Kem dazu zu zwingen, den Großteil ihrer Streitkräfte wieder rauszuschicken, in den Außenbereich des Tempels.« Bwua’tu hielt inne und wies mit seiner neuen Armprothese auf Luke. »Großmeister Skywalker wird euch über den Rest der Mission unterrichten.«
Luke schaltete das Mikrofon an seinem eigenen Kragen ein und trat neben den Admiral. »Als Erstes möchte ich Ihnen allen dafür danken, dass Sie sich freiwillig für diese Mission gemeldet haben. Wie Admiral Bwua’tu bereits erläutert hat, geht es nicht bloß darum, den Jedi-Tempel zu befreien. Der Vergessene Stamm der Sith hat jede Regierungsebene der Galaktischen Allianz infiltriert, und unser heutiger Sieg wird verhindern, dass es ihnen gelingt, ihr Ziel zu erreichen, die ganze Galaxis zu beherrschen.« Ein kaum vernehmliches Rascheln lief durch die Brigade, als die Marineinfanteristen ihr Gewicht von einem Bein aufs andere verlagerten, und Luke wurde bewusst, dass diese Soldaten schon in der Vergangenheit mit Aufträgen konfrontiert gewesen waren, bei denen das Schicksal der Galaxis auf dem Spiel stand. Er nahm einen tiefen Atemzug und fuhr dann fort. »Ihre Aufgabe besteht darin, die Sith-Streitkräfte zu den äußeren Mauern des Tempels zu locken. Sobald Ihnen das gelungen ist, wird es mir möglich sein, von einem zentralen Knotenpunkt aus die Schilde des Tempels zu deaktivieren und die Schutztore zu öffnen. Sobald es so weit ist, geht Admiral Bwua’tu davon aus, dass die Sith ihre Stellung halten und weiterkämpfen werden. Vorausgesetzt, dass er damit richtig liegt, werden die Jedi eine Reihe von Attacken im Innern des Tempels starten, um den Feind
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