Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
aufragenden schwarzen Gestalt an der Flucht gehindert, die von einem Quartett von Sturmtrupplern flankiert wurde.
Darth Vader zog sein Lichtschwert ebenfalls und tat einen langen Schritt auf Jax und seine Gefährten zu. Seine Waffe erwachte mit einem Zischen zum Leben, und der blutrote Schein der Klinge ergoss sich über die Schottwände. Wieder ruckte das Schiff – das Antigrav-Feld flackerte genauso wie die Beleuchtung. Einer der Sturmtruppler eilte an Vaders Seite und sprach zu ihm, während er nach oben deutete. Seine Stimme war zu leise, um sie verstehen zu können. Als Reaktion darauf vollführte Vader eine ruckartige Bewegung mit einer Hand, und die Sturmtruppler wandten sich ihnen unisono zu und richteten ihre Waffen auf Jax.
»Deine tote Kameradin«, sagte Vader, ohne dass seine tiefe Stimme irgendein Gefühl preisgab, »hat unser Stasisfeld außer Kraft gesetzt – eine Tat, die sie mit ihrem Leben bezahlt hat. Dieses Schiff treibt in den Materiestrom zwischen den Sternen, was bedeutet, dass du ihr schon bald auf ihrem Weg folgen wirst. Es gibt bloß noch eines, das ich dir nehmen kann.«
»Mein Leben?«, fragte Jax. Seine Stimme klang schroff und rau.
»Nein, das wäre zu einfach, meinst du nicht?«
Der Sturmtruppler, der ihm am nächsten war, drehte den behelmten Kopf. »Aber, Lord Vader, die Befehle des Imperators …«
Vader hob eine Hand, ballte sie zur Faust, und der Soldat verstummte. »Ich bin mir der Befehle des Imperators sehr wohl bewusst. Ich führe sie lediglich so aus, wie ich es für angemessen halte. Was ich dir nehmen werde, Jax Pavan, ist genau das, was du all diese vielen Monate lang so sorgsam gehütet hast.« Er wandte sein maskiertes Antlitz Yimmon zu. Die Augen des Cereaners rollten in ihren Höhlen zurück, und er sackte gegen die Schottwand hinter sich. Vader streckte seine freie Hand aus und vollführte eine zupackende Geste, die Yimmon in der Luft erstarren ließ. Rasch rückten zwei der Sturmtruppler vor, um ihn an den Armen zu packen und hochzuheben.
Jax und I -Fünf stürmten gleichzeitig vor, Jax’ Lichtschwert wirbelte. Die Sturmtruppler feuerten, und eine Woge harten, verrußten Lichts durchflutete den Gang.
Den blieb keine Zeit, die Augen zu bedecken. Er wurde vollkommen geblendet. Als er wieder imstande war, etwas zu erkennen, stand Jax in der Mitte des Korridors, sein Lichtschwert in Abwehrstellung erhoben. Der Gang war mit Trümmern übersät. Vader und seine Soldaten waren fort – und Thi Xon Yimmon mit ihnen. Das Schiff trieb tot im All, auf ewiges Vergessen zu. Laranths Leichnam lag verkrümmt auf dem Deck. Und I -Fünf … Den versuchte, sich zu rühren, und stolperte beinahe über etwas zu seinen Füßen. Er sah nach unten. Auf dem Boden vor ihm lag I -Fünfs verbeulter, angesengter Kopf.
4. Kapitel
Sie mussten jetzt verschwinden, ansonsten würden sie hier für alle Zeiten festsitzen. Er wusste, dass Laranths Körper bloß eine leere Hülle war. Er wusste es – immerhin war er ein Jedi. Der Tod war ihm kein Fremder, und dennoch wollte er in dem ramponierten Schiff verweilen und die andere in seinen Armen wiegen oder Laranths Leichnam mit in eine Rettungskapsel nehmen. Er verdrängte dieses Verlangen.
Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht.
Ihre letzten Worte. Er schaute sich nach Den um. Der Sullustaner lebte noch. Er kauerte zitternd am Schott, mit I -Fünfs Kopf in den Armen. Jax musste Den von der Fernpendler fortbringen – und dazu musste er Laranth zurücklassen. Er zwang sich, sich in Bewegung zu setzen, deaktivierte sein Lichtschwert und legte dem Sullustaner eine Hand auf die Schulter. »Geh zur Rettungskapsel. Zu der an Steuerbord.«
Den sah mit gequältem Blick zu ihm auf, und Jax’ Antlitz spiegelte sich in seinen Augen. »Nicht … nicht ohne dich.«
»Warte auf mich. Gib mir eine Minute – länger brauche ich nicht. Und falls ich nach einer Minute nicht da bin, startest du.« Dann sprintete er zu seiner Kabine – zu ihrer Kabine –, im Vertrauen darauf, dass Den nicht versuchen würde, ihm zu folgen. Er brauchte bloß Sekunden, um hineinzulaufen und den Miisai-Baum zu holen – das Einzige, das ihm noch von Laranth geblieben war. Eine weitere Sekunde verbrachte er mit dem Gedanken, sich Den in der Rettungskapsel nicht anzuschließen. Er schüttelte den Kopf. Töricht. Er verhielt sich töricht und war von Kummer geblendet. Dies war nicht der richtige Augenblick, um Entscheidungen fürs Leben zu treffen.
Mit dem
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