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Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves , Maya Kaathryn Bohnhoff
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der Nadeln. Er sah den Baum als Gestalt aus fahlgrünem Licht – ein geisterhaftes Abbild, das sich ihm in die Netzhaut eingebrannt hatte.
    Es gibt keine Gefühle, es gibt Frieden.
    Frieden. In diesem Moment musste er tief danach graben, unter dem Schlick aus Emotionen danach suchen, mit denen er sich herumschlug, seit sie die Entscheidung getroffen hatten, Yimmon von Coruscant fortzubringen. Zum ersten Mal wurde Jax bewusst, dass er das instinktiv als Zeichen des Versagens gedeutet hatte. Manchmal fühlte es sich so an, als befänden sie sich auf einem ständigen Rückzug – als würden sie vor dem Imperator weglaufen. Als würden sie vor Vader weglaufen. Als würden sie vor sich selbst weglaufen …
    Es gibt keine Unwissenheit, es gibt Wissen.
    Nein. Er wusste, dass sie nicht wegliefen. Vielmehr war es ein Tribut an ihren Erfolg, dass das Imperium den Druck auf sie erhöht hatte. Von seinem neuen Hauptquartier aus würde es Thi Xon Yimmon wesentlich leichter fallen, einen Widerstand zu organisieren, der diesen Namen wirklich verdiente. Hier draußen, sagte Jax sich, hatten sie viel mehr Gelegenheit, mit anderen Widerstandszellen wie der auf Toprawa zusammenzuarbeiten.
    Es gibt keine Leidenschaft, es gibt Gelassenheit.
    Toprawa. Aren Folees Welt war ihm wie die Heimstatt der Ruhe und Klarheit vorgekommen, und er musste zugeben, dass ihr Angebot an sie, dortzubleiben und mit den antarianischen Rangern gemeinsame Sache zu machen, reizvoll war. Nein, nicht bloß reizvoll: verführerisch.
    Es gibt kein Chaos, es gibt Harmonie.
    Jax zügelte seine Gedanken. Die Peitsche musste auf Coruscant präsent sein, und zumindest fürs Erste galt das auch für ihn und Laranth. Vielleicht später. Vielleicht, wenn er, Laranth und die anderen Ersatz für sich gefunden hatten. Vielleicht, wenn Schlachten gewonnen worden waren und ein gewisses Gleichgewicht in die Macht zurückgekehrt war.
    Es gibt keinen Tod, es gibt nur die Macht.
    Das Abbild des Miisai brannte noch immer hinter seinen geschlossenen Augenlidern. Es kam ihm paradox vor, dass dieses winzige Exemplar mit seinen fragilen Ablegern ein enger Verwandter der Baumriesen rings um den Raumhafen von Großflausch war. Beide zogen ihr Leben aus Erde und Sonne. Beide pulsierten vor Lebenskraft. Beide waren zugleich stark und flexibel. Ihm wurde bewusst, dass darin tatsächlich eine Lektion lag, und seine Gedanken kehrten sich der Art und Weise zu, wie er die Macht erfahren hatte, als er auf Toprawa inmitten der Bäume stand. Seine Wahrnehmung der Macht war in diesem Moment eine andere gewesen als gewöhnlich. Er hatte die Macht stets als Netz von Energien betrachtet, in dem er existierte. Und wenn er diese Energien einsetzte, sah er sie als Stränge oder Bänder, die von seinem Innersten ausgingen, um mit dem materiellen Universum zu interagieren. Auf Toprawa jedoch hatte er die Macht als etwas erlebt, das aus dem Herzen einer Welt emporströmte, durch die Arterien jedes einzelnen Baumriesen, um sich zusammen mit dem Sauerstoff, den sie freisetzten, in die Atmosphäre zu ergießen. Vor seinem geistigen Auge sah er die Bäume – diese gewaltigen, monumentalen Bäume – im Boden verwurzelt, in den Himmel aufragend, gleichermaßen reglos wie bewegt.
    Mit einem Mal wurde es sehr still in Jax Pavan. Er öffnete seine Machtsinne dem Miisai, der im Topf vor ihm stand. Dann konnte er sie sehen, er konnte sie fühlen  – die Macht, die aus einer unerschöpflichen Quelle sprudelte, durch den schlanken Stamm und die anmutig gewundenen Zweige in die Höhe floss, um den Äther zu erfüllen. Er nahm einen tiefen Atemzug, sein Verstand schwebte am Rande der Erleuchtung. Er verspürte ein Echo jenes Moments unbeschreiblichen Friedens, als er – Monate zuvor – einen flüchtigen Moment lang den Saum der Kosmischen Macht berührt hatte. Er spürte das Wogen in Venen und Arterien und streckte die Sinne nach der Erkenntnis aus, nach der es ihn so sehr verlangte, nach der Erkenntnis, die so knapp außerhalb der Reichweite seines Verstandes lag – und dann berührte er das schwarze Herz der Leere.
    Vader!
    Jax prallte zurück, stieß sich im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten ab, nur weg, weg von dieser frostigen Verbindung. Er wollte glauben, dass es sich bloß um eine Manifestation seiner eigenen Befürchtungen handelte, doch er wusste, dass dem nicht so war. Er hatte Darth Vaders Berührung so deutlich gespürt, wie er das Deck der Fernpendler unter sich spürte. Er rappelte sich

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