Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

sich – sie werden wichtiger, sie werden unbedeutender, sie nehmen epische Proportionen an oder gehen in diesen Strömen unter –, was gleichzeitig eine große Stärke und eine große Schwäche von euch ist.«
    Den öffnete gerade den Mund, um etwas darauf zu erwidern, als Jax und Laranth auf die Brücke stürmten.
    »Verlasst den Hyperraum und verständigt die Eskorte«, sagte Jax knapp. »Vader ist hinter uns her.«
    Die Worte waren kaum über seine Lippen, als die Fernpendler innezuhalten schien wie ein Tänzer mitten in der Bewegung, ehe das Schiff in den Normalraum zurückkehrte. Die automatischen Systeme übernahmen die Kontrolle, um sicherzustellen, dass sie nicht mit irgendetwas Massivem kollidierten oder in eine Gravitationsquelle gezogen wurden.
    Den kletterte aus dem Kopilotensitz, damit Jax an der Steuerkonsole Platz nehmen und das Frontsichtdisplay aktivieren konnte.
    I -Fünf schwang den Kopf herum, um den Jedi anzusehen. »Ich war das nicht, Jax. Dazu hatte ich gar nicht die Zeit. Wir wurden gerade von außen in den Normalraum zurückgeholt.«
    »Wohin?«, fragte Laranth.
    »Anscheinend genau dorthin, wo uns jemand haben will«, entgegnete I -Fünf.
    Den sah, was er meinte. Überall um sie herum tauchten noch andere Schiffe im Normalraum auf. Obgleich Millionen Kilometer entfernt, erhellten die Zwillinge die Leere nach wie vor mit ihrem tödlichen Spektakel. Ihm schnürte sich die Kehle zu, und die Extremitäten fühlten sich an, als sei seine Körpertemperatur um zwanzig Grad gefallen. Es waren so viele! Sie bildeten einen groben Halbkreis um die Fernpendler und bewegten sich auf sie zu, bestrebt, ihnen den Fluchtweg abzuschneiden.
    »Jax …« Den zwang den Namen zwischen ausgetrockneten Lippen hervor. »Jax, sag mir, dass du einen Plan hast.«
    »Sind das Imperiale?«, fragte Laranth, obgleich sie die Antwort darauf mit Sicherheit kannte.
    Jax antwortete keinem der beiden. »Ich zähle zwanzig von denen.«
    Zwanzig! Zwanzig imperiale Schiffe, um sie aufzubringen? Einen einsamen, winzigen Raumfrachter?
    »Er weiß, dass wir an Bord sind«, murmelte Jax. »Er weiß es.«
    Laranth gab einen Laut von sich, der halb wie ein Knurren und halb wie ein Stöhnen klang. »Wie kann er überhaupt hier sein?«
    »Keine Ahnung, aber er ist es.« Jax drehte sich um und sah sie an. »Übernimm die Dorsalgeschütze. Den, du nimmst die Kielbatterie – aber zuerst schaffst du Yimmon in eine Rettungskapsel.«
    »Du weißt, was er sagen wird …«
    »Schaff ihn in eine Kapsel!«
    »Was hast du vor?«, fragte Den. Aus dem Augenwinkel heraus sah er, wie Laranth herumwirbelte und im Hauptkorridor verschwand.
    »Wir werden versuchen, uns zwischen den Zwillingen durchzuquetschen.«
    Den schloss die Augen. »So genau wollte ich das gar nicht wissen.« Dann eilte er von der Brücke, unterwegs zu Thi Xon Yimmon.
    »Ist das dein Ernst?«, fragte I -Fünf. »Du hast tatsächlich vor, zwischen zwei zerfallenden Sternen durchzufliegen?«
    Jax’ Finger flogen über die Navigationskonsole, korrigierten den Kurs, passten die Geschwindigkeit an. »Eigentlich nicht – bloß nah genug an zwei zerfallenden Sternen vorbei, um unsere Signatur zu überdecken. Dann ändern wir die Richtung und sausen nach Dathomir.«
    »Nach Dathomir?«
    »Wir können nicht riskieren, ihn nach Dantooine zu führen. Das ist zu gefährlich.«
    »Und ich nehme an, mit ›sausen‹ meinst du, einen Hyperraumsprung machen? In den Gravitationsstrudeln zwischen einem Weißen Zwerg und einem Blauen Riesen?«
    »Ja.«
    »Was unermesslich riskant ist.«
    Jax hielt inne, um seinem metallischen Freund ein knappes Lächeln zu schenken. »Ich hab ja auch nicht behauptet, dass es ungefährlich sei, Fünf. Ich denke bloß, dass es der Alternative in jedem Fall vorzuziehen ist.« Er legte die Hände um den Kopiloten-Steuerknüppel. »Übertrag die Kontrolle auf meine Station.«
    »Übertrage jetzt .«
    Jax sah die Statusleuchte an seiner Station grün werden und gab vollen Schub auf den Ionenantrieb. Sie schossen vorwärts, geradewegs in den gleißenden, schillernden Schleier aus Materie und Energie hinein, der sich zwischen den beiden Sternen erstreckte. Die imperialen Schiffe hinter – sowie über, unter und neben – ihnen nahmen die Verfolgung auf, um das Netz zuzuziehen. Jax hatte eine vergrößerte Aufnahme der Schiffe auf dem Bildschirm, die ihnen am nächsten waren, und fand seinen Verdacht bestätigt: Sie hatten es mit einem großen Kontingent der 501.