Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
eines groben Schemas zu erkennen. Live-Bilder oder sogar Sektorkennungen waren nicht verfügbar. Die internen Systeme der Roten Zone waren von der Hauptstation getrennt und wurden von der Zone selbst betrieben und gewartet. Das bedeutete, dass sie auf die Pläne vertrauen mussten, die Jax von Prinz Xizor erhalten hatte. Kein sonderlich angenehmer Gedanke.
Als sie jetzt am Fuß der Frachtrampe stand und darauf wartete, dass Stationsmeister Cleben und seine Droiden die Waren in Empfang nahmen, die er erworben hatte, behielt Sacha mit einem Auge das Portal und mit dem anderen Cleben im Blick.
Er redete gern, und wenn er redete, kam er ihr gern ein wenig näher. Als er sich zum dritten oder vierten Mal zu ihr beugte und einen Arm um ihre Taille zu legen versuchte, tat sie so, als habe Den I -Fünfs Ducky-Gestalt irrtümlich eine falsche Anweisung gegeben, und eilte hastig zu ihnen hinüber, um den »Fehler« zu korrigieren.
»Hey! Hey! Diese Kiste ist falsch markiert! Das ist kein corellianischer Gewürzwein, sondern Drei-Null-Sieben-Bier. Den Fusel vertragen diese Typen nicht! Stell die wieder hin!« Sie schlüpfte zwischen den Droiden und den Sullustaner und kniete sich hin, um die Kiste zu inspizieren und die Kennzeichnung mit ihrem Handinventarisierer zu ändern.
»Dieser Kerl geht mir wirklich auf die Nerven«, murmelte sie, so leise, dass bloß ihre Gefährten sie verstehen konnten. »Was für ein aufdringlicher Schmierlappen. Ich wünschte, ich könnte ihn irgendwie loswerden.«
»Du hast in seinem Büro mit ihm geflirtet«, stellte Den wenig hilfreich fest. »Ich bin mir sicher, er erfüllt einfach nur sein Versprechen, sich um deine, ähm, Ladung zu kümmern.«
Sacha starrte ihn finster an. »Ich würde es vorziehen, wenn er seine Fracht in Frieden ließe , besten Dank auch. Dementsprechend wüsste ich jede Hilfe sehr zu schätzen, ihn mir vom Hals zu schaffen.«
Mittlerweile war Cleben zu ihnen herübergekommen und stand direkt hinter Sacha, als sie aufstand – nah genug, dass sie seinen Atem über ihr Haar streichen fühlte. Sie zog eine entnervte Miene. Mit widerspenstigen Droiden konnte sie umgehen, mit ungesunden Geschwindigkeiten konnte sie umgehen, mit Kneipenschlägereien konnte sie umgehen. Tatsächlich hätte sie ihn längst auf die Bretter geschickt, wenn ihr der Kerl in einer Bar so auf die Pelle gerückt wäre. Leider jedoch war sie hier in seinem Revier, und er hatte die Befugnis, sie alle von der Station zu werfen, wenn er einen Grund dafür sah. Sie drehte sich auf dem Absatz um und schenkte Cleben ein Lächeln.
»Das mit der Kiste geht schon in Ordnung«, sagte er und beugte sich vor, um eine Hand darauf zu legen. Die Kiste hüpfte im unsichtbaren Griff des Antischwerkraftfeldes gemächlich auf und ab. »Ich versichere Ihnen, dass noch kein Bier gebraut wurde, das die Jungs auf dieser Station umhauen würde … Nun, jedenfalls nicht meine Jungs. Für diese imperialen Typen kann ich mich da allerdings nicht verbürgen.«
»Gewiss«, sagte Sacha. »Die Kiste gehört Ihnen. Ducky, lass ihn die Kiste mitnehmen.«
I -Fünf gehorchte unverzüglich, deaktivierte das Antigrav-Dämmfeld, das die Kiste in der Luft hielt, und ließ sie auf das Deck der Bucht knallen – geradewegs auf Stationsmeister Clebens linken Fuß.
Sachas Ansicht nach waren die Folgen gleichermaßen spektakulär wie befriedigend. Cleben kreischte und stürzte zu Boden, »Ducky« schaltete die Antigrav-Einheit wieder ein, und Den verfolgte alles mit großen Augen und offen stehendem Mund. Sacha nahm sich der Situation an, verfluchte den kleinen Droiden und rief um Hilfe.
Kurz darauf tauchten zwei von Clebens Männern auf, um ihn auf die Krankenstation zu tragen, während die Fracht von einem Team effizienter Droiden fortgeschafft wurde. In diesem Moment bahnten sich zwei R2- AG -Einheiten ihren Weg durch die von dannen schwebenden Kisten und wuselten in Richtung des Portals zur Roten Zone.
Sacha, die den Kopf über ihre Inventarliste gebeugt hielt, verfolgte durch einen Schleier aus Haar, wie die beiden Droiden durch das Portal eilten, ohne dass die Sturmtruppler, die den Kontrollpunkt bewachten, sie auch nur eines Blickes würdigten.
Neben ihr stieß I -Fünf einen eigentümlichen Laut aus, der verdächtig nach einem Schnurren klang.
»Dann hast du es auch gesehen?«, fragte sie, als sie sich wieder zu ihrem Schiff umdrehte und die Frachtrampe hinaufging.
»Was gesehen?«, fragte Den. »Was habt ihr gesehen?«
I
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