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Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Reaves , Maya Kaathryn Bohnhoff
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Geschöpf – irgendwie erschien ihm das Wort Mann unangemessen und unzureichend – von enormer Leidenschaft war – wenn auch von einer Leidenschaft, die in den Wänden eines undurchdringlichen Glutofens schlummerte wie ein drohender Vulkanausbruch. Tesla nahm an, dass es das war, was Darth Vader seine Aura der Macht verlieh – dieser Eindruck, dass tief unter dem frostigen Äußeren ein siedend heißer, geschmolzener Kern lauerte.
    Als sie sich jetzt auf dem Weg zu Vaders Privatquartieren befanden, wartete Tesla einfach darauf, dass sein Lord ihm seine Wünsche mitteilen würde – was er jedoch erst tat, nachdem er die Sturmtruppler entlassen und den imperialen Offizieren den Befehl gegeben hatte, die Reichweite der Sensoren der Station weiter in das Asteroidenfeld auszudehnen.
    »Habt Ihr meine Anweisungen bezüglich Thi Xon Yimmon befolgt?«, wollte Vader von ihm wissen, als sie schließlich allein waren.
    »Ja, mein Lord. Ich habe ihn sorgsam und eingehend beobachtet.« Das war die Wahrheit.
    Tesla rechnete damit, dass Vader sich als Nächstes danach erkundigen würde, welchen Eindruck er davon von dem Gefangenen gewonnen habe. Doch das tat er nicht. Stattdessen fragte er: »Habt Ihr während meiner Abwesenheit irgendwelche Erschütterungen in der Macht gespürt?«
    Was genau hatte er eigentlich gespürt? Dass er beobachtet wurde, sondiert von filigranen Tentakeln der Macht? »Keine, für die es keine Erklärung gebe. Warum fragt Ihr? Ist etwas passiert, Lord Vader?«
    Die glänzende schwarze Maske mochte zwar undurchsichtig sein, doch Tesla ließ sich nicht von der momentanen Reglosigkeit dahinter täuschen. Für ihn war klar, dass der Dunkle Lord abwog, wie viel er ihm gegenüber preisgeben solle. Er verspürte einen Anflug von Enttäuschung. Darth Vader traute ihm nicht, das war offensichtlich. Er schluckte die Enttäuschung hinunter – er würde sich dieses Vertrauen verdienen.
    »Eine Tür tat sich auf«, sagte Vader, »und daraus ergossen sich Licht und Dunkelheit – Zwielicht. Wie kurz vor der Morgendämmerung. Und das gänzlich unerwartet.«
    »Ich verstehe nicht recht«, sagte Tesla törichterweise.
    Vader vollführte eine abrupte Geste. »Dann habt Ihr es nicht gespürt?«
    »Wann sollte ich …«
    »Das ist nicht von Belang. Hättet Ihr es gespürt, wüsstet Ihr es. Dann müsste ich Euch keine Uhrzeit und kein Datum nennen. Dann wüsstet Ihr es.«
    Tesla biss sich auf die Lippen und machte sich den Schmerz zunutze, um seine Emotionen zu fokussieren. Einmal mehr hatte Vader ihn bei einer Unzulänglichkeit ertappt, doch er würde sich davon nicht beeinflussen lassen. »Ihr habt Euch nach Yimmon erkundigt. Danach, ob ich ihn beobachtet habe.«
    Vader schritt ruhelos umher, bevor er sich schließlich umdrehte, um den Inquisitor anzusehen. »Und was habt Ihr beobachtet?«
    Darüber hatte Tesla viel nachgedacht – über das merkwürdige Gefühl, dass in Wahrheit er es war, der beobachtet wurde, wenn er mit Yimmon in Verbindung stand. Doch wie sollte er seinem Lord das erklären, ohne gleichzeitig die Tiefe dieser Verbindung preiszugeben? Also beantwortete er die Frage nicht direkt. »Das Binärgehirn, über das die Cereaner verfügen, ist eine signifikante Anpassung«, begann er. »Ich denke, dass sie dafür verantwortlich ist, dass die Art von Verhörtechniken, die wir bislang angewandt haben, so ineffektiv sind. Ich glaube, dass unser ›Gast‹ buchstäblich imstande ist, sich so weit von seinem Körper und Geist zu trennen, dass er über seinen Gefühlen steht, ganz gleich, ob er nun Schmerz, Reizentzug oder Unbehagen ausgesetzt ist. Es ist, als sei er in der Lage, einem Teil seines Gehirns zu erlauben, die Emotionen zu empfinden, die mit seinem Leid einhergehen, ehe er sie mit der Stärke des anderen Teils stützt.«
    Vaders maskiertes Antlitz war Tesla zugewandt, doch natürlich verrieten ihm die undurchsichtigen Optikschlitze nichts von dem, was in dem Sith vorging. Tesla räusperte sich und fuhr fort.
    »Man nimmt an, dass die einfacheren geistigen Fähigkeiten eines Cereaners im einen Kortex ruhen, und die komplexeren im anderen.« Darüber hatte er umfassende Nachforschungen angestellt, und er war erfreut über das, was er dabei herausgefunden hatte.
    Vader rührte sich, und Tesla hatte den absurden Eindruck, dass er mit den Gedanken woanders gewesen war. »Das wäre wahrlich eine bemerkenswerte Anpassung«, sagte Vader dann. »Das primitive Unterhirn absorbiert den physischen und

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