Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
frequentiert wurden, stellte Fragen und saugte die Antworten und die Energien in sich auf, die damit einhergingen. Im Augenblick hatte er nicht einmal echten Bedarf für die Antworten – er schlug lediglich Zeit tot, während er darauf wartete, dass Fabris sich bezüglich Vaders möglicher Aufenthaltsorte bei ihm meldete.
Und er hasste es. Er redete sich ein, dass dem nicht so war – dass er geduldig, wachsam, gelassen sein konnte. Innerlich jedoch vibrierte er. Die Brust fühlte sich an, als berge sie eine sich ausdehnende Kugel statischer Elektrizität, die über kurz oder lang explodieren und sein gesamtes System kurzschließen würde.
Nichtsdestoweniger waren einige der Antworten interessant: Sturmtruppen waren hier gewesen, auf der Suche nach Söldnern mit ganz besonderen Eigenschaften, zu denen unter anderem der vollkommene Mangel an Machtsensitivität gehörte. Das ergab Sinn. Wenn Vader vorhatte, Yimmon zu verhören oder ihn von empfindungsfähigen Wesen bewachen zu lassen, wollte er mit Sicherheit nicht, dass sie anfällig für die Art psychischer Querschläger waren, zu denen es kommen konnte, wenn starke Gemüter aufeinanderprallten.
Als Cereaner war Yimmon in gewisser Weise eine unbekannte Größe. Jax vermutete seit jeher, dass das Binärgehirn, das die Spezies besaß, es erlaubte, selbst kleine Mengen Machtenergie anders und vielleicht auch effektiver zu handhaben, als dies Wesen mit nur einem zentralen Verarbeitungsorgan möglich war.
In seiner Jugend war Yimmon gefoltert worden. Jax hatte ihn gefragt, wie er damit umgegangen war. Daraufhin hatte er etwas Kryptisches gesagt: »Ich habe mich versteckt.« »Ich verstehe nicht recht«, war damals Jax’ Antwort. »Ich habe mich versteckt«, hatte der Cereaner entgegnet und sich gegen den Schädel getippt. Mittlerweile verstand Jax, was Yimmon damit meinte. Den Jedi wurde beigebracht, ihr Bewusstsein zu verlassen, wenn sie extremen Stimuli ausgesetzt wurden. Es war Jax sogar möglich gewesen, das auszuprobieren – einmal.
Am Ende eines langen Tages kehrte er zum Schiff zurück und ging, begleitet vom Gemurmel der Stimmen, die aus dem Maschinenraum nach oben drangen, an Bord. Er ging in Richtung der Stimmen, um den anderen das wenige zu berichten, was er in Erfahrung gebracht hatte. Der Klang von Gelächter ließ ihn jedoch abrupt innehalten. Irgendetwas amüsierte den Sullustaner zutiefst. Er verfiel in einen regelrechten Lachkrampf.
Sogar für Jax selbst war seine Reaktion darauf beunruhigend. Er verspürte ein Auflodern tiefen, schmerzhaften Zorns, als sei an dem Lachen etwas falsch – als sei es irgendwie respektlos. Damit einher ging das gleichermaßen intensive Verlangen – eine Art stupider Neid –, etwas zu erleben, das ihn ebenfalls zum Lachen bringen würde. Er blieb unmittelbar vor der Tür zum Maschinenraum stehen und horchte.
»Das alles fühlt sich so falsch für mich an«, sagte Den gerade. »Warum nicht auch für Jax?«
Jax blieb nicht, um der Antwort darauf zu lauschen. Er kam sich wie ein Eindringling vor, wie ein Außenseiter. In diesem Moment war er das vielleicht sogar. Er ging rasch zu seiner Kabine, schlüpfte hinein und verriegelte die Tür. In einer Ecke der kleinen Kammer ertönte ein leises, beharrliches Piepsen. Verwirrt schaute er sich um. Das Lämpchen am Topf des Miisai-Bäumchens blinkte gelb.
Er starrte das Lämpchen an, fassungslos bis ins Mark. Wie konnte er das nur vergessen? Er beeilte sich, nach organischen Stoffen zu suchen, mit denen er den Konverter füttern konnte. Da war er wütend auf Den gewesen, weil er im Schatten von Laranths Tod lachte, während er selbst das einzige kleine bisschen vernachlässigt hatte, das ihm noch von ihr geblieben war. Seine Hände zitterten, als er einen Proteinriegel in den Nährstoffbehälter des Topfs bröselte und die Klappe des Konverters schloss. Der Signalton verstummte, das Lämpchen wechselte zu einem beruhigenden Grünton.
Jax atmete tief durch, wischte sich die verschwitzten Handflächen an der Tunika ab und ging just in dem Moment in die Mitte der Kabine, als das Türsignal ertönte.
Draußen auf dem Gang stand Den. »An der Luftschleuse ist eine Frau, die nach dir fragt. Eine Balosar.«
Tlinetha. »Hat sie gesagt, was sie will?«
Dens dicke Lippen zuckten. »Dich.«
»Ich meinte …«
»Ja, ich weiß, was du meinst. Sie wollte nicht sagen, was sie will.«
Jax nickte. »Lass sie an Bord.«
»Bist du sicher?«
»Sie arbeitet für Tyno
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