Star Wars™ Der letzte Jedi-Ritter (German Edition)
beiseitegestrichen.
Jax sondierte seine Fluchtmöglichkeiten mit einem einzigen raschen Blick: Er befand sich auf halbem Wege zwischen dem Ausgang der Kammer und einem vergitterten Fenster aus Kunstglas, das in einem Regenbogen von Farben schimmerte. Beide Optionen kamen infrage. Jax wusste bereits, wem er sich gleich gegenübersehen würde, bevor Xizor tatsächlich den Raum betrat: Die berauschende Pheromonflut, die ihm vorausging, verriet ihn.
Der Falleen war engagiert, enthusiastisch, jedoch überraschenderweise nicht feindselig. Er hielt beruhigend beide Hände hoch. »Bitte, Jax. Ich bin hier, um Geschäfte zu machen, nicht, um zu kämpfen.«
»Geschäfte? Ich glaube mich daran zu erinnern, dass Ihr Euch große Mühe gegeben habt, mich zu töten, als wir uns das letzte Mal begegnet sind – mit meinem eigenen Lichtschwert.«
»Das ist schon lange her. Jetzt sind wir hier, und selbst damals hatte ich eigentlich überhaupt nicht vor, dich umzubringen. Lebend warst du für mich wesentlich wertvoller als tot. Allerdings warst du nicht bereit, dich gefangen nehmen zu lassen, und so …« Er zuckte vielsagend mit den Schultern. »Nun, mein Leben war in Gefahr. Es galt: Entweder du oder ich. Das war nichts Persönliches, glaub mir. Es ging nur ums Geschäft – genau wie jetzt.«
»Und wie steht es um unser Geschäft?«
Wieder das Schulterzucken. »Du willst wissen, wo Vader gelandet ist. Ich will …« Xizor trat weiter in den Raum hinein und stützte sich auf die Ecke von Fabris’ Schreibtisch, sodass der kleine Mann an ihm vorbeispähen musste, um Jax zu sehen. »Nun, eigentlich weiß ich noch nicht genau, was ich will.«
»Ich habe Fabris hier ein kostbares Stück Pyronium als Bezahlung für die Informationen angeboten.«
Xizor warf dem Arkanianer über die Schulter hinweg einen Blick zu. »Tyno hat so eine klägliche Fantasie. Er glaubt an Dinge . Ich glaube an Leute – an dich, beispielsweise.«
»An mich?«
»Du bist ein Jedi. Möglicherweise der Letzte einer toten Art. Selten, außergewöhnlich, mächtig. Und ich mag seltene, außergewöhnliche, mächtige Dinge.«
Jax’ Kiefer verkrampfte sich schmerzhaft. Worauf wollte Xizor hinaus? »Was wollt Ihr von mir?«
»Ich will dir meinen Preis später nennen können. Ich will – einen Gutschein. Oder wohl eher einen Schuldschein.«
»Anders ausgedrückt, Ihr wollt, dass ich in Eurer Schuld stehe.«
Xizor lachte, doch sein Fleisch nahm ein frohlockendes Violett an. »Nichts so Melodramatisches. Ich will einfach die Möglichkeit haben, dich irgendwann darum zu bitten, mir etwas zu geben oder etwas für mich zu erledigen, das für mich – zu diesem speziellen Zeitpunkt – wesentlich wichtiger sein wird als ein Brocken von irgendeinem sonderbaren, schillernden Metall – oder als ein sonderbares, schimmerndes Datengerät. Ja, Tyno hat mir von dem Holocron erzählt, und ich nehme an, dass ich dich dazu bringen könnte, es für mich zu öffnen – diesbezüglich habe ich vollstes Vertrauen in dich – und mir alles Wissen zu überlassen, das es birgt. Wer weiß, vielleicht ist es sogar das, was ich letztlich will. Aber nicht heute, denke ich. Heute will ich, dass ein Jedi-Ritter in meiner Schuld steht.«
Alles in Jax lehnte diese Vorstellung bis in die tiefsten Tiefen seiner Seele ab.
»Nein«, sagte er, drehte sich um, verließ den Raum und konnte erst wieder einen klaren Gedanken fassen, als er in die relative Sicherheit des Schiffs zurückgekehrt war. Dann, als sich das Schott hinter ihm schloss, explodierte sein Verstand schier vor Fragen …
War Xizor seine einzige Möglichkeit, an die nötigen Informationen zu gelangen? Zweifellos würde er ohne die Zustimmung des Falleen-Vigos nichts mehr von Fabris erfahren. War dieser Weg damit versperrt?
Genügten die Informationen, die der Arkanianer ihm bereits gegeben hatte, um so weiterzumachen? Nein, nicht annähernd. Der bothanische Raum umfasste ein größeres Gebiet, als er selbst mithilfe der trainierten Machtsinne eines Jedi überprüfen konnte.
Konnte er vielleicht auf Concordia noch mehr in Erfahrung bringen? Die erste Welle der imperialen Streitkräfte hatte sich dorthin begeben, um gewisse Dinge zu beschaffen – möglicherweise wusste dort jemand, wohin sie unterwegs waren? Nein, unwahrscheinlich. Informationen dieser Art würden Sturmtruppen niemals so ohne Weiteres preisgeben.
Welche Möglichkeiten blieben ihm damit? Nicht viele. Er machte auf dem Absatz kehrt und schlug auf
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