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Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition)

Titel: Star Wars™ Der Vergessene Stamm der Sith: Storys (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Jackson Miller
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war wirklich nicht sein Stil.
    Gloyd erwiderte das Lächeln und biss in die Wurzel. Der leitende Schütze zuckte übertrieben zusammen, entschuldigte sich und spie den Bissen wieder aus. Die Erde würde sie nicht ernähren – jedenfalls nicht diese Erde.
    Korsin ließ den Blick an der Menge vorbei zu dem schrumpfenden Rauchtentakel emporschweifen, der in der Höhe über ihnen aufstieg. Über ihnen … Gloyd hatte recht. Das war die einzige Möglichkeit.

3. Kapitel
    Die Massassi waren auf dem Berg gestorben. Korsin war bei Einbruch der Morgendämmerung mit drei Trägern aufgebrochen: mit den gesündesten der Massassi, die abwechselnd den verbliebenen Luftbehälter trugen. Doch die Luft war bald am Ende und sie ebenfalls. Was auch immer es auf diesem Planeten gab, das die Massassi nicht vertrugen, existierte nicht bloß unten, sondern auch oben.
    Korsin fand, dass es letztlich keine Rolle spielte, wo sie verreckten, und ließ die blutroten Leichen dort liegen, wo sie zu Boden gingen. Er beherrschte kein Massassi. Sie waren formbare, gehorsame Krieger, aber sie gehorchten nur Gewalt, nicht Worten. Ein guter Sith-Captain musste sich beides zunutze machen, doch Korsin tendierte im Allgemeinen mehr zu Letzterem. Damit hatte er es bereits weit gebracht.
    Allerdings nicht unten auf dem Berg. Dort wurde die Lage zusehends schlimmer, noch schlimmer als ohnehin schon. In der Nacht war es kalt gewesen – frostiger, als er in einem scheinbar ozeanischen Klima erwartet gehabt hatte. Einige der Schwerverletzten waren der Witterung oder dem Mangel an medizinischer Versorgung erlegen.
    Später schoss irgendeine Art Tier – Gloyd beschrieb es ihm als sechsbeiniges Säugetier, das zur Hälfte nur aus Maul zu bestehen schien – aus einer Erdhöhle und verbiss sich in einem der Verwundeten. Fünf erschöpfte Wachposten waren nötig, um das Ungetüm zu erschlagen. Eine von Devores Bergbauspezialistinnen briet einen Brocken aus dem Kadaver der Kreatur über dem Lagerfeuer und probierte ein Stück. Sie erbrach Blut und starb innerhalb weniger Sekunden. Der Captain war froh, dass er in diesem Moment nicht wach gewesen war, um das mitansehen zu müssen.
    Welche Erleichterung ihnen das Wissen auch verschafft haben mochte, dass es auf dem Planeten Leben gab, fand damit ihr Ende. Die Mannschaft der Omen war nicht groß genug, um nach und nach zu testen, was sicher war und was nicht. Sie mussten wieder nach Hause zurückkehren, ganz gleich, in welchem Zustand sich das Schiff befinden mochte.
    Korsin blickte zum Morgenhimmel empor, der jetzt mehr von Zirruswolken denn von Rauch durchzogen war. Er hatte den anderen nichts von dem Ding erzählt, das während des Absturzes gegen das Sichtfenster gekracht war. Was genau hatte er gesehen? Vermutlich ein weiteres Raubtier. Es gab keinen Grund dafür, die Sache zur Sprache zu bringen. Es hatten auch so schon alle Angst genug, und Angst führte zu Zorn. Die Sith verstanden dies zwar – und machten es sich zunutze –, doch unkontrolliert bedeutete das nichts Gutes. Die Sonne war noch nicht einmal untergegangen gewesen, bevor die Lichtschwerter erneut aufflammten – im Streit um ein Proviantpaket. Ein Roter Sith weniger. Seit dem Absturz waren noch keine zwanzig Stunden vergangen, und schon war jede Zivilisiertheit dahin. Niederste Instinkte brachen sich Bahn. Die Zeit war abgelaufen.
    Die Omen war auf der anderen Seite des Bergrückens ein kleines Stück tiefer in einer flachen Senke zum Liegen gekommen. Weiter vorn breiteten sich der Himmel und das Meer aus. Das Schiff war gerade noch rechtzeitig auf dem Hang zum Stillstand gekommen, und von dem Gefährt war keine ebene Fläche mehr übrig. Der Anblick seines Schiffs, zerschmettert auf den fremden Felsen, bewegte Korsin nur wenig. Er war schon Gegnern begegnet – größtenteils Kapitänen der Republik –, die sentimental gewesen waren, wenn es um ihr Kommando ging. Doch das war nicht der Weg der Sith. Die Omen war genauso ein Werkzeug wie jedes andere auch, wie ein Blaster oder ein Lichtschwert, das man benutzte und dann ablegte. Und obgleich die Belastbarkeit des Schiffs ihm das Leben gerettet hatte, hatte es ihn zuvor dennoch im Stich gelassen – und ein Sith vergab niemals.
    Trotzdem konnte die Omen für sie nach wie vor von Nutzen sein. Wieder damit zu fliegen war zwar unmöglich, doch zumindest verschaffte der Anblick des Metallturms unmittelbar über der Brücke ihm Hoffnung. Der Empfänger würde keinerlei Probleme haben, die

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