Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
wieder los, sodass der versteckte Riegel aufschnappte und der Monitor hochschwang, um das verborgene Lagerfach dahinter zu offenbaren. »Tut mir leid«, sagte er und schenkte Lando ein verhaltenes Lächeln. »Zu Ihrem Leidwesen gehört dieses kleine Schmuckversteck schon seit einer ganzen Weile zur Standardausstattung der G -50-Serie.«
Lando seufzte. »Mir sagte man, es sei eine Sonderausstattung.«
»Und man hat es Ihnen zweifellos extra berechnet. Einige Leute haben wirklich so gar keine Skrupel.« Dayja langte in die Öffnung und holte das Kästchen vorsichtig heraus. Er bedachte Lando mit einem undeutbaren Blick, ehe er fast ehrfürchtig den Schnappverschluss aufmachte und den Deckel hob. Seine Miene veränderte sich. Einen Moment lang verharrte er so, wie er war, dann sah er Lando mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Wie nett«, sagte er mit plötzlich spröder Stimme. »Wo sind sie?«
»Wo ist was?«, fragte Lando, den mit einem Mal ein ganz mieses Gefühl überkam. Nein, das konnte Han nicht getan haben.
Dayja drehte das leere Kästchen so, dass er es sehen konnte. »Wo sind die Datenkarten?«
Lando seufzte. Doch, Han hatte es getan. »Immer noch auf Wukkar, nehme ich an«, sagte er. »Um ehrlich zu sein, dürften sie mittlerweile irgendwo im Hyperraum sein.«
»Und wohin sind sie unterwegs?«
»Es gibt da einen Treffpunkt auf Xorth«, sagte Lando. »Allerdings bezweifle ich, dass sie lange dort bleiben werden. Tatsächlich kann man wohl in Anbetracht des Umstands, dass sie offenbar damit gerechnet haben, dass Sie mich schnappen würden, davon ausgehen, dass sie sich dort gar nicht erst blicken lassen.«
Dayja starrte ihn eine ganze Weile an. Dann schloss er bedächtig das Kästchen. »Spielen Sie Sabacc, Lando?«, fragte er.
»Ja«, entgegnete Lando, dessen Stirn sich in Falten legte.
»Ja, natürlich tun Sie das«, sagte Dayja und kehrte zu seinem Stuhl zurück, ohne sich jedoch zu setzen. »Und ich wette, dass Ihnen Ihre Fähigkeit zu bluffen, dabei sehr gelegen kommt.«
»Eigentlich ziehe ich es vor, ein gutes Blatt zu haben.«
»Genau wie ich«, meinte Dayja. »Manchmal jedoch müssen wir das Beste aus dem Blatt machen, das wir bekommen haben.« Er holte sein Komlink hervor. »Captain Worhven? Ich bin fertig. Sorgen Sie dafür, dass Ihre Männer mein Shuttle startklar machen.« Er schenkte Lando ein seltsam schiefes Lächeln. »Und sobald ich fort bin, steht es unserem Gast frei, mit seinem Schiff zu verschwinden.« Er erhielt eine Bestätigung des Befehls und steckte das Komlink weg.
»Tatsächlich?«, fragte Lando vorsichtig.
»Tatsächlich«, versicherte Dayja ihm. Er streckte die Hand nach dem Stuhl aus und hob seine Maske auf. »Zu Ihrem Glück ist es jetzt in meinem besten Interesse, es so aussehen zu lassen, als hätten wir uns geeinigt, unser Geschäft abgeschlossen und seien dann unserer Wege gegangen.« Er neigte den Kopf nach vorn. »Es sei denn, Sie möchten an Bord bleiben.«
»Nein, nein, nicht im Geringsten«, sagte Lando hastig.
»Natürlich werden Sie Ihren Freunden nichts hiervon erzählen«, fuhr Dayja fort. »Was hier passiert ist, bleibt unser kleines Geheimnis.«
»Keine Sorge«, knurrte Lando. »Ich bezweifle, dass ich je einen von denen wiedersehen werde – jedenfalls nicht in nächster Zeit.«
»Gut.« Dayja setzte seine Maske auf und rückte Mantel und Kapuze zurecht. »Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht und eine sichere Reise. Und eines noch …« Er zeigte mit dem Finger auf Landos Gesicht. »Sie schulden mir was«, sagte er, »und eines Tages komme ich vorbei, um diese Schuld einzufordern.« Er verstaute das Kästchen in der Manteltasche, drehte sich um und verließ den Raum.
Lando wartete eine Minute. Die Truppler kehrten nicht zurück. Er wartete noch eine Minute, und dann noch eine, ehe er schließlich die Tür öffnete. Die Soldaten waren fort, genau wie Dayja. Lando ging zur Luke, überprüfte, dass sie sorgsam verschlossen war, und machte sich dann auf den Weg ins Cockpit.
Als er die Startfreigabe erhielt, saß er im Pilotensessel und ließ den Blick über die Männer schweifen, die in der Flugkontrollstation auf der anderen Seite des Hangars herumwuselten. Allerdings normalisierte sich sein Atem erst wieder, als er sich längst im Hyperraum befand.
Der Lärm des Feuerwerks überall in der Stadt war längst abgeklungen – genau wie die Unmengen an Verkehr, als die Bürger von Iltarr-Stadt die verschiedenen Feststätten verließen und den Heimweg
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