Star Wars™ Glücksritter (German Edition)
die Erpressungsdateien tauschen«, erklärte Han.
»Und das ist okay?«, fragte Kell stirnrunzelnd.
»Ja, das ist okay«, sagte Lando nachdrücklich. »Darüber waren wir uns bereits einig. Und nichts gegen dich, Han, aber du hast die schlechte Angewohnheit, die Beute anderer Leute zu verlieren. Also her damit.«
Es gab keine andere Möglichkeit. »Na schön«, sagte Han mit einem Seufzen. Er holte das Kästchen mit den Erpressungsdaten hervor und reichte es ihm.
»Danke«, sagte Lando und schob das Kästchen in seine Polizeiuniform. »Wenn ihr jetzt noch so freundlich wärt, mich bei meinem Luftgleiter abzusetzen, bin ich schon so gut wie verschwunden. Was euch andere betrifft: Hat Spaß gemacht.«
Einen Moment später waren sie an Bord des Gleiterbusses, und Chewbacca brauste auf eine der Ausfahrten zu. Vermutlich gingen immer noch einige Sicherheitskräfte ihrer Pflicht nach, aber Han rechnete nicht damit, dass sie ihnen Ärger machen würden – nicht einem von Villachors eigenen Fahrzeugen. Mehr Sorgen machte er sich wegen Lando, und darüber, was Lando sagen würde – und was Lando vielleicht tat.
»Knapp einen Meter fünfundsiebzig groß, dunkles Haar, dunkle Haut, Typ-drei-Schnurrbart«, sagte Dayja hastig ins Komlink, als der Luftgleiter durch das Tor fuhr und sich in den regen Stadtverkehr einfädelte. »Er hat die Erpressungsdateien, und wenn er auch nur das geringste bisschen Verstand besitzt, schafft er sie von Wukkar weg, sobald er den Raumhafen erreicht.«
»Ich nehme nicht an, dass du einen Namen hast?«, erwiderte d’Ashewl. »Es befinden sich derzeit jede Menge Schiffe auf dem Boden.«
»Ich kenne keine Namen, außer dem von Eanjer«, sagte Dayja. »Allerdings denke ich, dass wir das Ganze ein wenig eingrenzen können. Vermutlich wird sein Schiff klein sein, ein Einsitzer – ich habe das Gefühl, dass er ein wenig später als die anderen aufgetaucht ist, und zwar allein. Seinem ganzen Auftreten nach zu urteilen, gehört er vermutlich zu denen, die die schönen Dinge des Lebens mögen, sie sich aber eigentlich nicht leisten können, also such nach einem Schiff, das früher hoch oben auf der Wichtigtuerliste stand, gegenwärtig jedoch ein bisschen runtergekommen wirkt. Die Ankunftszeit war vor neun Tagen, wahrscheinlich mit einem Zeitfenster von plus/minus zwölf Stunden.«
»Verstanden«, sagte d’Ashewl. »Was hat er an?«
»Das wird dich umhauen«, sagte Dayja und duckte sich, als eins der Feuerwerke, die die Villa beharkten, Feuer auf das nahe gelegene Dach regnen ließ. »Er trägt eine Uniform der Polizei von Iltarr-Stadt. Allerdings bezweifle ich, dass er versuchen wird, so durch die Raumhafenkontrolle zu kommen.«
»Hoffen wir, dass nicht«, stimmte d’Ashewl zu. »Sonst noch etwas?«
»Er wird es eilig haben«, sagte Dayja. »Genau genommen …« Er hielt inne und rechnete die Zeiten im Kopf durch. Mit dem gestohlenen Gleiterbus zu einer Stelle fahren, wo zweifellos ein angemessenes Fluchtfahrzeug bereitstand, in dieses andere Fahrzeug einsteigen, zum Raumhafen fahren, sich zu seiner Landebucht begeben, die Triebwerke hochfahren … »Je nachdem, ob er mit einem Luft- oder einem Landgleiter kommt, dürfte er entweder in zweiunddreißig oder fünfundfünfzig Minuten versuchen, eine Startgenehmigung zu bekommen.«
»In Ordnung«, sagte d’Ashewl. Falls Dayjas Schätzungen ihn überraschten oder er ihnen skeptisch gegenüberstand, ließ er es sich nicht anmerken. »Willst du, dass man ihn am Boden aufgreift?«
»Besser nicht«, erwiderte Dayja. »Ich weiß zwar nicht, in welchem Zustand sich Villachor und seine Organisation gegenwärtig befinden, aber wir können nicht riskieren, dass einer seiner Leute auf dem Raumhafen Wind von der Sache bekommt, bevor wir ihn gestellt haben. Sorg dafür, dass die Dominator ihn einsammelt, sobald er den Orbit verlassen hat.«
»Ich informiere unverzüglich Captain Worhven«, sagte d’Ashewl. »Ich bin sicher, er wird erfreut sein, mit einer weiteren nicht näher erklärten Aufgabe betraut zu werden.«
»Das gehört zu seinem Job«, entgegnete Dayja. »Irgendetwas Neues von Aziel?«
»Bedauerlicherweise mussten wir ihn laufen lassen«, berichtete d’Ashewl. »Prinz Xizor war so freundlich, ihn mit Diplomatenpapieren zu versorgen. Allerdings hatten wir gerade genug Belege dafür, dass das Kryodex ursprünglich gestohlen wurde, sodass es mir gelungen ist, es als Beweismittel zu konfiszieren.«
»Perfekt«, meinte Dayja. »Wenn wir
Weitere Kostenlose Bücher