Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
einen Grund dafür zu finden, nichts gegen ihn zu unternehmen?
Nein.
»Bist du sicher, dass du dich gut fühlst, Mara?«
Leia war eine der wenigen Leute, die Mara jemals wirklich bewundert hatte. Abgesehen von Luke war sie so ziemlich die ein zige Person, von der Mara wusste. dass sie niemals zusammen brechen würde, ganz gleich, wie schlimm die Dinge wurden. Doch sie konnte sich trotzdem nicht dazu durchringen, Leia vor den Kopf zu schlagen und ihr einen vollständigen Überblick über Jacens Verbrechen zu geben.
Ja, es waren Verbrechen. Es gab kein anderes Wort dafür.
»Ich möchte dich etwas fragen, Leia, und wenn du anschließend nie wieder mit mir sprechen willst, würde ich das verstehen.«
»Das hier läuft nicht auf irgendeine Pointe hinaus, oder? Du meinst es ernst.«
»Du hast keine Ahnung, wie ernst.«
»Dann hör auf, drum herum zu reden.«
»In Ordnung ... Denkst du, Jacen ist beeinflussbar genug, um von Lumiya kontrolliert zu werden?«
Ich hätte ihr zuerst alles andere sagen sollen. Ich hätte ihr von Nelani erzählen sollen und wie er Ben dazu gebracht hat. Gejjen zu ermorden, und von seinem kleinen Schwätzchen mit seiner Sith-Freundin und von der Tatsache, dass er zu glauben scheint, mein Sohn wäre entbehrlich.
Und was die Sache mit dem Schüler betraf - was für eine Art Schüler schwebte Lumiya denn vor? Mara stellte sich dem Unvermeidlichen und hasste sich selbst dafür, dass sie sich geweigert hatte, das alles schon viel früher zu erkennen.
»Nein«, sagte Leia schließlich. »Er ist eigensinnig, und er ist sein eigener Herr. Sie könnte vielleicht eine Art letzter Auslöser sein, in dem Sinne, dass er etwas sofort tut oder zunächst zögert, es zu tun. doch sie könnte ihn niemals dazu bringen, vollkommen gegen seinen Willen zu handeln. Damit muss ich mich wohl abfinden. Aber er ist immer noch mein Junge, und ich liebe ihn immer noch.«
Das war das Letzte, was Mara hören wollte. Sie hatte hören wollen, dass Jacen einer von denen war. die in schlechte Gesellschaft geraten waren, im Grunde ihres Herzens aber gute Kerle waren. Sie wollte einen Grund haben, die böse Lumiya zu jagen und den verblendeten Jacen zu retten, weil es einfacher war, die Galaxis schwarz und weiß zu sehen.
Doch so war es nicht ...
Würde es nicht ihre Familie betreffen, hätte sie keinerlei Skrupel empfunden. Einen Moment lang fragte sie sich, ob sie in dieser Sache so entschlossen war - diese Sache hatte bislang noch keinen Namen, keine Bezeichnung, aber sie wusste, worum es ging -, weil ihr eigener Sohn in Gefahr schwebte. Mein Sohn oder deiner. Sie hätte einfach aus egoistischem mütterlichem Eigennutz heraus handeln können. Sie hätte die ganze Palette von Jacens Untaten aufzählen können, um zu rechtfertigen, gegen ihn vorzugehen und ihr eigenes Kind zu retten.
Sie versuchte sich vorzustellen, Ben wäre tot und wie sie sich dann fühlen würde. Sie hätte damals auch Palpatine aufhalten können und hatte es nicht getan. Damit hatte ihr die Geschichte eine Lektion erteilt über späte Einsicht, und eine zweite Chance bekam man nie. Was Ben widerfuhr, würde auch den Söhnen anderer Leute widerfahren.
»Mara, ich glaube, nach dem Kampf mit Lumiya hättest du einige Tage im Bett bleiben sollen«, sagte Leia und schob ihren Arm durch ihren. »Du bist vollkommen durch den Wind. Suchen wir uns ein irrsinnig teures Restaurant und vergessen wir das Cholesterin. Lassen wir es ein paar Stunden lang ruhig angehen. Weil ich nicht 24 Stunden am Tag unter Adrenalin und Anspannung stehen kann, wie du es anscheinend tust.«
Leia, es tut mir so leid.
Ich werde Jacen aufhalten müssen. Ich muss es tun. Ich werde deinen Sohn töten müssen, weil das die einzige Möglichkeit ist, ihn noch zu stoppen.
»In Ordnung, aber ich zahle.«
»Von mir ans.«
Ein Teil von Mara war erschüttert, dass sie auch nur daran denken konnte. Leia den Sohn zu nehmen, ein anderer sagte ihr, dass es nicht bloß um familiäre Querelen ging, wenn Macht - sensible aufeinandertrafen und sich zum Kampf stellten, sondern um dynastische Schlachten, die ganze Galaxien erschüttern konnten. Der Luxus niedriger Einsätze blieb ihnen verwehrt.
»Ich mag das Fountain«, sagte Leia. »Die machen da ein Dessert, das sich Fruchtberg nennt. Es braucht zwei hungrige Frauen. um sich über einen herzumachen.«
»Klingt gut.«
Das alles war so schrecklich unwirklich. Sie saßen sich an einem Tisch aus blauweißem Diyaholz gegenüber, der mit
Weitere Kostenlose Bücher