Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
Herrschaft seinerzeit sein wird. Ruhige Normalität für die Mehrzahl.
Doch Jacen war besorgt, dass sich das Ganze möglicherweise als die Ruhe vor dem Sturm erwies. Er dachte an Tenel Ka und Allana, und der Drang, sie zu besuchen, solange er es noch konnte, war überwältigend. Lumiya hatte gesagt, er müsse auf diese Stimmen hören und nicht über die Dinge grübeln, wie es gewöhnliche Lebewesen taten.
»Ich brauche 48 Stunden frei«, sagte er. »Um Versäumtes nachzuholen. Sie werden mich doch nicht ausbooten, während ich fort bin?«
Niathal wirkte nicht amüsiert. »Wenn Sie zurückkehren, wird Boba Fett in Ihrem Büro sitzen.«
»Ich vertraue Ihnen bedingungslos«, behauptete er. Zumindest vertraute er darauf, dass sie nicht dumm war. Lumiya konnte ein wachsames Auge auf die Situation haben, während er nach Hapes reiste.
Boba Fett. Das war ein Damoklesschwert, dessen Faden immer noch zu reißen drohte, und obwohl das nichts war, was ihn des Nachts nicht schlafen ließ, fand er Fetts ausbleibendes Bestreben nach Blutrache beunruhigend. Jacen setzte die Mandalorianer auf die Liste der Probleme, für die er eine Lösung finden musste, sobald er zum Sith-Lord geworden war. Vader hatte ihnen zu seiner Zeit die Stirn geboten - Jacen würde es ebenfalls tun.
Auch das war Teil seines Schicksals.
KURORT LEUCHTENDE GÄRTEN, DRALL,
CORELLIANISCHES SYSTEM
»Also - immer noch kein neuer Premierminister?«, fragte Mara.
»Du gehst ein großes Risiko ein, indem du hierherkommst«, sagte Leia. »Nein, ein Triumvirat der Vorsitzenden der drei größten Parteien führt Corellia, bis sie ein neues Opfer finden... Tut mir leid, ich meine, einen neuen Kandidaten. Zwei Tote innerhalb weniger Monate dämpfen offenbar den Enthusiasmus der Bewerber.«
»Nun, in Sachen Effizienz geht der Punkt an uns. Zumindest stehen nur zwei an der Spitze der Allianz.«
»Sehr Sith-mäßig.«
Mara würgte beinahe. Das war überhaupt nicht komisch. Wusste Leia etwas?
»Mara, bist du in Ordnung?«
»Ich denke, mein Zusammenstoß mit Lumiya hat dafür gesorgt, dass ich auf dieses Wort allergisch reagiere.« Mit einem Schal um ihr Haar war Mara lediglich eine weitere Menschenfrau in mittleren Jahren, die zusammen mit einer Freundin den Kurort genoss. Sie wanderten den Säulengang voller exklusiver Geschäfte und Schönheitssalons entlang, und Mara fand es nach wie vor befremdlich, dass irgendwer ein normales Leben führen konnte, während ihres - und die so vieler anderer - von den Turbulenzen des Krieges beherrscht wurde. Da wirkte Normalität irgendwie obszön. »Ich musste dich von Angesicht zu Angesicht sehen. Du willst doch sicher nicht, dass Jacen dich festnimmt, sobald du einen Fuß auf Coruscant setzt, und du weißt, dass er das tun würde. Wo ist Han?«
»Er macht mit Lando eine Besorgung. Wo ist Luke? In Anbetracht der Tatsache, dass wir Mädels uns allein unterhalten, wittere ich ein heikles Problem.«
Es gab keinen Grund, um den heißen Brei herumzureden. Mara hatte so viele Beweise, wie sie brauchte, doch es ging bei der Sache um Leias Sohn. Leia hatte bereits Anakin verloren. Mara musste sich absolut und vollkommen sicher sein. Sich zu 99 Prozent sicher zu sein, reichte nicht.
»Jacen«, sagte sie.
»Wie immer.«
»Ich weiß nicht, wie ich dir das sagen soll.«
»Schieß einfach los.«
»Er ist außer Kontrolle. Ich meine, richtig außer Kontrolle.«
»Oh-oh. Ich gebe zu, dass es schwierig ist, den eigenen Sohn im Auge zu behalten, indem man sich die Nachrichtenberichte über seinen jüngsten Griff nach der Macht anschaut.«
»Wie nimmt Han es auf?«
»Nicht gut - gelinde gesagt. Er ist hin-und hergerissen. Einerseits würde er ihn am liebsten verleugnen, und andererseits redet er darüber, sich mit ihm zu treffen, um ihn wieder zur Vernunft zu bringen. Weißt du, manchmal glaube ich, das wird ihn noch umbringen.«
Mara stellte fest, dass es nicht die Gewissheit über Jacens Schuld war, wonach sie suchte, sondern irgendeinen Grund dafür zu behaupten, das alles wäre Lumiyas Werk und dass Jacen wieder zu seinem alten Selbst zurückfinden konnte, wenn man sie aus dem Verkehr zog.
Was auch immer Jacen im Laufe der Jahre zugestoßen war - und keiner wusste, was ihm während seines fünfjährigen »Studienurlaubs« wirklich widerfahren war -, von diesem alten Selbst schien nichts mehr übrig zu sein, das man wiederherstellen konnte.
Wäre er nicht mein Neffe und nicht Leias Sohn, würde ich dann trotzdem versuchen,
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