Star Wars - Mächter der Macht 5 - Opfer
Du hast dich in etwas Abscheuliches verwandelt, und du bist zu klug, um dich da hineinziehen zu lassen, nicht einmal von ihr. Hör zu, ich habe auf beiden Seiten gestanden, also weiß ich bestens Bescheid.«
»Nun, ich weiß nicht, was du meinst. Ich weiß es wirklich nicht.«
»Falsche Antwort. Zu gegebener Zeit werde ich mich um Lumiya kümmern, aber ich weiß, was du getan hast, und ich will nichts mehr von den Entschuldigungen und Ausflüchten hören, die deine armen Eltern jedes verdammte Mal für dich gelten lassen. Deshalb werde ich dich auf die Probe stellen.«
»Mara, bist du in Ordnung? Dir geht es nicht gut, oder?«
»Denk nicht einmal dran, es auf diese Tour zu versuchen. Wenn du die schrecklichen Dinge zugibst, die du getan hast, und das, was immer von Leias Sohn übrig ist, noch klar denken kann, dann begleite mich jetzt sofort zum Tempel. Wir rufen den gesamten Rat zusammen und werden dich wieder umpolen.«
Jacen steckte die Hände in die Taschen und schaute zu Boden. Er hatte immer noch dieses alberne Grinsen im Gesicht, doch um die Augen herum verblasste es ein wenig.
»Mara«, sagte er, mit einer übertriebenen Sanftheit, dass sie ihn am liebsten geschlagen hätte. »Mara, du vergisst offenbar, dass ich jetzt der gemeinschaftliche Staatschef bin, und ich habe keine Zeit für deine emotionalen Ausraster, denn ganz gleich, was Ben dir auch erzählt...«
Er manövrierte sich immer tiefer in den Schlamassel. Sie hatte wirklich gehofft, er würde zur Vernunft kommen, dabei wusste sie, dass das genauso dämlich war wie anfangs, als sie die Augen vor der Dunkelheit in ihm verschlossen hatte.
»Ben hat hiermit nichts zu tun. Jacen.« Sie stieß ihren Finger vor und stoppte ihn unmittelbar vor seiner Brust. »Lass Ben da raus. Wenn du ihn auch bloß ansiehst, häute ich dich bei lebendigem Leib, und das meine ich wortwörtlich. Letzte Chance: Hör jetzt mit diesem Sith-Mist auf oder mach dich auf die Konsequenzen gefasst!«
Da. Sie hatte es gesagt. Sith. Jacens Grinsen war vollends verschwunden, und er sah wie ein vollkommen Fremder aus. Der Imperator hatte gelbe Augen gehabt, erinnerte sie sich - es hieß, er hätte einst ein freundliches Gesicht mit normalen blauen Augen gehabt -, doch selbst, wenn Jacens Augen gelb geworden wären, hätte er auf sie wahrscheinlich nicht fremdartiger gewirkt als in diesem Moment. An seinem Ehrgeiz, seiner Gefühllosigkeit und seiner Arroganz war nichts Übernatürliches.
»Gute Nacht, Tante Mara«, sagte er und ging davon.
Sie sah ihm nicht nach, während er sich entfernte. Das musste sie nicht.
Das ist alles deine Schuld, Mädchen. Du hättest auf Luke hören sollen. Er hat sich von diesen ganzen Spitzfindigkeiten nie zum Narren halten lassen, und du hast ihn daran gehindert, etwas dagegen zu unternehmen, weil du nicht wie jede andere Mutter mit einem Jugendlichen zurechtgekommen bist. Das Mindeste, was du tun kannst, ist. diese Suppe selbst auszulöffeln.
»In Ordnung, Kumpel«, sagte sie, ohne sich darum zu scheren, dass zwei Bith-Senatoren sie anstarrten. »In Ordnung ...«
Es gab einige Dinge, die konnte sie nicht auf sich beruhen lassen. selbst wenn sie ihre Familie auseinanderreißen würden. Es war besser, zerrissen zu sein, als vernichtet, weil die Zeit diese Wunden wieder heilen konnte. Jacen musste sterben.
JACEN SOLOS APARTMENTGEBÄUDE, CORUSCANT
Lumiya hatte noch nie ein Problem damit gehabt, zu warten, dass ihre Zeit kam. Doch für ihren Geschmack verhedderte sich Jacen zu sehr in der verwaltungstechnischen Langeweile seines neuen Spielzeugs, der Galaktischen Allianz. Und ihr Instinkt sagte ihr, dass die Macht ruhelos dem Wandel entgegenstrebte.
Es war spät, nach Mitternacht, und er war immer noch nicht zurück.
Er ist ein Organischer. Gänzlich aus Fleisch und Blut zu sein, lenkt einen irgendwie vom Ziel ab, doch je mehr Fleisch man opfert, desto weniger unterliegt man seinen Beschränkungen. Aber ich kann nicht vollbringen, was er vermag. In ihm ruht das perfekte Gleichgewicht: Stärke, angetrieben von Leidenschaft, die sich nicht von Sentimentalität zurückhalten lässt.
Lumiya wartete draußen vor Jacens Apartmentgebäude, nahm die funkelnde Nacht in sich auf und fühlte den Umbruch, der unmittelbar bevorstand, wie die schwüle Luft vor einem gewaltigen Sturm.
Sein Aufstieg zum Sith-Lord musste sehr bald vonstatten gehen. Der Schwung der Ereignisse und die Leichtigkeit, mit der sich alles zusammengefügt hatte, deuteten auf die mit
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