Starcraft II - Flashpoint (German Edition)
einen Arm vor den Mund, stürzte sich auf das kleine Ding und warf es wieder hinaus. Dann beugte er sich vornüber und verfiel in heftiges Husten.
„Mira“, sagte Matt. Er musste selbst gegen einen Hustenreiz ankämpfen und Tränen wegblinzeln. „Gerade haben sie uns eine Gasgranate hereingeschmissen. Ich bin sicher, das war nur die erste. Sie versuchen uns auszuräuchern. Wir …“ Der Rest ging in Gehuste unter.
„Matthew, mein Lieber, hör mir genau zu, ja? Vor langer Zeit ließ ich unter den vier Gebäuden an den äußersten Punkten der Stadt ein paar Fluchttunnel anlegen. Ihr seid in einem dieser Gebäude. Sucht nach einer Luke unter dem Bodenbelag!“
Euphorie stieg in Matt empor, gefolgt von dem schwindenden Gefühl der Verzweiflung. Er holte Luft, um etwas zu sagen, hustete ungefähr fünfzehn Sekunden lang und setzte dann mit keuchender Stimme neu an. „Ein paar von den Männern, die auf uns schießen, gehörten zu deinen Leuten“, sagte er. „Die wissen doch sicher Bescheid über diese Tunnel!“
„Sei nicht albern, Matthew!“, erwiderte sie im warmen Ton der Belustigung. „Du glaubst doch nicht, dass ich jedem alles auf die Nase binde, oder?“
Matt grinste. „Mira, du versetzt mich immer wieder in Erstaunen!“ Er wandte sich an seine Gefährten. „Unter dem Boden gibt es einen Fluchttunnel!“
„Mira, mein Schatz, ich liebe dich!“, rief Jim, und Matt hörte Mira lachen.
Jim zog Valerian vom Fenster weg, und gemeinsam begannen sie auf die Bodenbretter zu stampfen und so nach der Stelle zu suchen, wo sich die Falltür befand.
Eine zweite Gasgranate wurde in das baufällige Gebäude geschleudert. Zischend sprühte sie ihren widerlichen Inhalt in die Luft. Narud ergriff sie und warf sie wieder hinaus, aber da flogen auf der anderen Seite schon zwei weitere herein. Sie fingen alle an zu husten.
Matt wurde schwindlig, doch er wusste nicht, ob das Gefühl vom Blutverlust herrührte oder von der Wirkung des Gases. Seine Beine gaben nach, und er fand sich verdutzt auf dem Boden sitzend wieder.
„Da“, vernahm er Valerians Stimme. Sie drang nur dünn und schwach an Matts Ohr, genau wie Miras Stimme am Fon.
„Matthew? So rede doch! Hat Jim den Tunnel gefunden?“
„Ich glaube schon“, antwortete Matt. Überrascht stellte er fest, wie er plötzlich lallte. Und er blutete immer noch. „Mira? Ich glaube, ich schaff’s hier nicht raus.“
„Unsinn!“ Ihr Ton war scharf und voller Überzeugung. „Ich bin noch nicht bereit, Witwe zu werden, Matthew Horner.“
Und dann starrte Matthew auf einmal auf ein Stiefelpaar. Hände griffen zu ihm herunter, packten ihn nicht sonderlich sanft, und er verschwand in einem finsteren Loch. Danach bekam er nichts mehr mit.
„Wir haben sie verloren.“
„Was? Ich hab sie euch doch auf einem Silbertablett serviert!“ Cooper legte all seinen Zorn in die Worte. Die Hyperion war in den Kampf verstrickt. Im Moment war er allein.
„Wir hatten sie in einem verlassenen Gebäude in die Enge getrieben, haben ein paar Gasgranaten reingeworfen, und dann sind wir rein, aber da waren sie weg.“
„Weg? Wie konnten sie denn entkommen aus einem …“ Die Erkenntnis stürzte regelrecht auf ihn herab. „Ach, verdammt, Crane, Sie Idiot – es muss einen Fluchttunnel unter dem Boden gegeben haben!“
„Ich, äh … ja, so wird es wohl gewesen sein.“
„Und ich nehme an, Sie haben keine Ahnung, wo er hinführt?“
„Äh … nein.“
Cooper blickte reuig auf seine gepackte kleine Tasche, die er hinter der Theke versteckt hatte. „Na schön, das wird Ihnen vermutlich nichts nützen, aber ich werde Ihnen die Koordinaten des ursprünglichen Treffpunkts schicken. Wie ich Jim kenne, hat er sie wahrscheinlich fünfmal geändert, und außerdem wissen Sie ja nicht, wo der Tunnel hinführt. Ich würde an Ihrer Stelle trotzdem ein paar Mann zum Treffpunkt schicken. Und mit den anderen gehen Sie in dieses Gebäude rein und finden heraus, wo der Tunnel endet!“
Cooper übermittelte schnell die Koordinaten und schaltete das Fon aus. Es hatte nicht den Anschein, als würde er in absehbarer Zeit reich werden – aber hoffen durfte man ja.
Als Matt mühsam wieder zu Bewusstsein kam, brannten ihm Lunge und Nase, und ihm war schlecht. Sein Arm glühte vor Schmerz, aber im Kopf war er klar genug, um drei Dinge zu registrieren. Erstens war er am Leben, zweitens waren sie entkommen, und drittens trug Valerian ihn wie einen Getreidesack über der Schulter.
„Lassen
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