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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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stark, voller Geheimnisse.«
    »Ich war überrascht, wie stark eure Welt Terra ähnelt, woher mein Volk stammt.« Ich fuhr eine Weile damit fort, die Technologie des Schiffes zu loben, und bereitete währenddessen zwei Tassen gekühlten, jorenianischen Fruchtsaft zu, den ich sehr mochte.
    »Aber du bist doch nicht hier, um über die Technik des Umweltsimulators zu sprechen, nehme ich an?«, fragte ich und reichte ihm das Getränk. »Gibt es ein Problem?«
    Höflich, aber praktisch veranlagt, wie er war, machte er eine fließende Geste und kam zum Grund seines Besuches. »Ich muss dir mitteilen, dass unsere Regierung mit sofortiger Wirkung alle Beziehungen zur Liga abgebrochen hat.«
    »Alle Beziehungen?« Die Tasse rutschte mir fast aus der Hand, sodass ich ungeschickt nachgreifen musste. Das war deutlich schlimmer als ein gebrochenes Abkommen.
    »Ich habe das auch als erschreckende Neuigkeit empfunden, aber es ist bereits geschehen. Jorenianer werden überall aus Liga-Systemen abgezogen.«
    »Was bedeutet das für euer Volk?«
    Er lächelte matt. »Es wird eine Menge Veränderungen geben.« Er erkannte die Anspannung, die ich verspürte, und fügte hinzu: »Du darfst dich für diese Entwicklung keinesfalls persönlich verantwortlich fühlen.«
    Ich stieß einen kurzen, verbitterten Laut aus. »Das alles passiert doch wegen mir.«
    »Die Ereignisse, nicht du selbst, Heilerin, haben diese Entscheidung erzwungen. Mein Volk hat starke Traditionen. Wir passen unsere Ansichten nicht der Gier einer ohnehin schon habsüchtigen Allianz an.«
    »Aber alle Beziehungen abzubrechen, nur weil sie versucht haben, mich gegen meinen Wille zu deportieren …«
    »Die Liga hat nicht nur eine Erwählte unseres Hauses beleidigt. Sie haben die Reste der Ehre aufgegeben, die sie einst besaßen.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    »Ich muss dir mitteilen, was das bedeuten wird. Man wird jorenianische Schiffe jagen, festsetzen und durchsuchen. Dein Leben steht auf dem Spiel, wenn du ein Teil dieser Mannschaft bleibst.« Er runzelte die Stirn. »Ich kann eine andere Nicht-Ligawelt finden und dich dort absetzten, wenn du das möchtest.«
    »Nein.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich möchte lieber beim Haus-Clan Torin bleiben.«
    »Die Oberste Heilerin Tonetka hat sich eindeutig für dich als ihre Nachfolgerin ausgesprochen.« Pnor lächelte mich schief an. »Zu meinem Glück stimme ich mit ihr überein.«
    »Dann gehöre ich hierher, Kapitän.«
    Er lächelte erleichtert und stand auf. »Als Kommandant dieses Schiffes heiße ich dich offiziell als Mitglied der Mannschaft willkommen. Danke, Heilerin.« Er machte eine Geste der Erleichterung. »Meine Mannschaft wird ebenfalls erfreut sein zu hören, dass sie keine Meuterei anzetteln muss. Ich glaube, das war geplant, wenn ich auch nur versucht hätte, dich auf einer Nicht-Ligawelt abzusetzen.«
    Wir lachten darüber, dann verabschiedete Kapitän Pnor sich und ging. Ich war müde vom Schwimmen, von Reevers Verbindung und jetzt von der neuesten Entwicklung, also legte ich mich schlafen.
    Ich träumte von Maggie.
    Wir waren wieder auf Terra. Maggie ging neben mir, und wir machten eine gefährliche Tour durch die Kneipen und kleinen Läden am Hafen, die alles anboten, von gefälschten Kreditprofilen bis zu illegalen Synthdrogen.
    Das ist seltsam, dachte ich in einer unscharfen, halbbewussten Lethargie. Maggie hätte mich zu Lebzeiten niemals an diese Orte geführt.
    »Du passt nicht auf.« Maggie hakte sich bei mir ein.
    »Oh.« Ich sog den Geruch von Erschöpfung, Schweiß und eine seltsame, moschusartige Note ein. »Entschuldige. Was hast du gesagt?«
    »Du musst noch mal von vorne anfangen.«
    »Mh-hm.« Der Anblick zweier Droiden, die mit einer seltsamen Sammlung an Accessoires ausgestattet waren, faszinierte mich. Schließlich erkannte ich, dass sie sich der Menschenmenge als Sexualpartner anboten, und ich musste lachen. »Gott, guck dir das an. Sexdroiden. Ich habe vorher noch nie welche gesehen.«
    »Das scheint dir nicht allzu viel Sorgen zu machen«, sagte Maggie mit einem bitteren Lächeln. Sie war genauso penetrant wie zu Lebzeiten. »Tja, du solltest besser damit anfangen, dir Sorgen zu machen, Kleines.«
    »Warum?« Ich wurde wieder ernst, als wir an zwei Hafenarbeitern vorbeigingen, die sich mit kurzen, blutigen Dolchen schnitten. »Das ist nur ein Traum, richtig?«
    »Nein, kleines Mädchen, das hier ist eine unterbewusste Erinnerung, die ich dir eingepflanzt habe, als du dir

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