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Stardoc 01 - Die Seuche

Stardoc 01 - Die Seuche

Titel: Stardoc 01 - Die Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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meine Berechnungen so ein Ergebnis hervorgerufen haben. Die jorenianische Technologie ist sehr präzise.«
    Ich genoss die Party in vollen Zügen. Das Essen war vielfältig und reichlich, Jenner fraß, bis er fast platzte, und Dhreen erzählte seine lustigsten Geschichten. Die Torins lobten die wunderschöne Landschaft besonders überschwänglich, und eine Gruppe Programmierer verwickelte die Chakakatze in eine technische Diskussion. Am Ende der Mahlzeit war Alunthri zum Zentrum des Interesses geworden. Das war mir sehr recht.
    Ich verließ den Pavillon und schlenderte durch die Versammlung, tauschte Höflichkeiten aus, erfreute mich an der Gesellschaft. Das war eine nette Abwechslung von meiner tagelangen Gefangenschaft in der Krankenstation. Ich suchte nach Reever – nicht, dass ich mir seine Anwesenheit gewünscht hätte –, und mein Blick traf auf mir bekannte Augen.
    Xonea lächelte mich an. In diesem Moment sah er so sehr wie Kao aus, dass es mir beinahe das Herz brach. Etwas von meinen Gefühlen musste sich in meinen Zügen gezeigt haben, denn er kam an meine Seite und nahm meinen Arm.
    »Geh ein Stück mit mir, Heilerin.« Er führte mich ein kurzes Stück von der Party weg, zu einem Gitter mit dicken Weinreben, die leuchtende Blüten trugen. »Du hast gerade an meinen ClanBruder gedacht, nicht wahr?«
    Ich würde nicht weinen, nicht auf meiner eigenen Party.
    »Xonea …«
    »Ich verstehe«, sagte er und betrachtete die Blumen über uns. »Dein Weg war schwer, oder?« Ich antwortete nicht. Ich war zu sehr damit beschäftigt, die Tränen wegzublinzeln.
    »Heilerin, mein ClanBruder und ich standen uns sehr nahe. Ich hätte es gern gesehen, wenn du die ClanSchwester gewesen wärest, die er mir gegeben hätte. Im Erwählen und im Bund.«
    »Ja, nun, Kao ist tot.« Ich rieb mit der Spitze meiner Schuhe an dem simulierten Gras unter uns. »Ich werde wohl deine adoptierte Schwester bleiben müssen.«
    »Wir sind der HausClan.« Er ließ meine Hand los, pflückte eine Rose von einem Zweig über uns und reichte sie mir. »Du bist nun eine Torin, mit uns allen verbunden. Aber dennoch ziehst du dich zurück.« Ich schaute ihn überrascht an. Er zog die Brauen zusammen. »Du hattest vorher in deinem Leben keine ClanGeschwister?«
    »Du meinst Brüder und Schwestern? Auf Terra?« Er nickte. »Nein. Ich war ein Einzelkind.« Gott sei Dank, fügte ich für mich hinzu.
    »Ich möchte dein ClanBruder sein, Heilerin.« Er machte eine wunderschöne Geste mit beiden Händen. »Im Herzen wie im Namen.«
    Ich schaute ihn misstrauisch an. »Wenn ich Ja sage, muss ich dann eine Robe anziehen und mich wieder vor die versammelte Mannschaft stellen?«
    Er warf den Kopf zurück und lachte. »Nein, ich verspreche dir, keine Roben.«
    Das war eine Erleichterung. »Was muss ich dann tun?«
    »Erlaube mir, deinen Weg und deine Last mit dir zu teilen, wenn du es brauchst.« Wieder ernst, reichte er mir eine weitere Rose. »Ehre mich, indem du das Gleiche tust.«
    »Okay, ich werde es versuchen.« Ich hatte vorher nie einen großen Bruder gehabt. Kao hätte das gefallen. Er hatte mit solcher Zuneigung von Xonea gesprochen. Der Schmerz wuchs und entglitt meiner Kontrolle. Meine Stimme brach, als ich die beiden Rosen in meinen Händen zermalmte. »Oh, Xonea. Ich vermisse ihn so sehr.«
    »Ich weiß, Cherijo.« Er zog mich in eine zärtliche Umarmung und drückte meinen Kopf an seine Brust. »Ich vermisse ihn auch.«
     
     
    Ich wollte am nächsten Tag meinen Dienst wieder antreten, aber Tonetka verjagte mich mit der Drohung, dass sie mich in eine Koje sperren würde, wenn sie mein Gesicht während der nächsten drei Umdrehungen noch einmal sehen würde. Auf meinem Weg zurück in mein Quartier wäre ich fast gegen Duncan Reever geprallt.
    Er war dünner geworden und sah aus, als hätte er nicht gut geschlafen. Ich machte einen Schritt zurück und öffnete den Mund, um etwas Belangloses zu sagen, aber es kam nichts heraus.
    »Doktor Grey Veil.« Er betrachtete mich, wie man eine uninteressante Leukozyte betrachten würde. »Du hast dich von deiner Krankheit erholt.«
    Ja, dachte ich. Das hatte ich. Ich ging ohne eine Antwort um ihn herum, und natürlich folgte Reever mir.
    »Ich dachte, du wärst zurück nach K-2 gegangen«, sagte ich, als er mich einholte und neben mir ging.
    »Es wäre nicht zu meinem Besten gewesen, das zu tun.«
    »Warum nicht?«
    »Die Liga-Kräfte waren nicht sehr erfreut darüber, dass ich an Bord der Sunlace gelangen

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