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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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Schwester legte mein Handgelenk in einen Stützverband und eine dritte scannte meine geschwollene Schulter. Das Trio reinigte und verschloss auch meine unzähligen Wunden. Keine von ihnen versuchte dabei auch nur so zu tun, als wären sie sanft.
    Als sie fertig waren, kochte ich vor Wut. Gott sollte ihnen gnädig sein, wenn sie jemals für mich arbeiten würden.
    »Die Terranerin würde jetzt wirklich sehr, sehr gerne losgeschnallt werden.«
    »Lasst uns allein«, hörte ich TssVar sagen.
    Diese drei Worte des Hsktskt-Kommandanten wurden sofort befolgt. Der große OberFürst schlenderte zu meinem Bett herüber und las sich meine Akte durch.
    TssVar wäre ein Bombenarzt gewesen. Kein Patient im Universum hätte angesichts des kräftigen Körperbaus und des albtraumhaften Gesichts aufgemuckt.
    Ich wusste solche Qualitäten zu schätzen, denn bei mir muckten immer alle auf.
    Achteckige Hornschuppen wölbten sich über dicken Sehnen-und Muskelsträngen, als TssVar die Akte mit einem grimmigen Zischen beiseite warf. Seine schwarze Zunge schoss hervor, um die Luft zu schmecken, als er mich musterte. Hsktskt-Gesichtsmuskeln waren nicht sonderlich gut dazu geeignet, Emotionen zu zeigen, aber sogar ich konnte das Ausmaß seiner Verachtung erahnen.
    »Ich habe schon attraktiveres Futter gesehen, SsurreVa.«
    SsurreVa war der Hsktskt-Name, den man mir gegeben hatte. Wörtlich übersetzt hieß er »dünnhäutig«. Warum wohl …
    Eine seiner Klauenhände hob den Rand des Verbandes auf meiner Brust an. Als er die Wunde sah, wurde sein Ausdruck noch angewiderter.
    Ich würde auf diese Einschüchterungstaktik nicht hereinfallen -das alles hier war seine Schuld. Stattdessen schaute ich hinab und schnalzte mit der Zunge. »Wunderschöne Arbeit, die deine Wachen da an einer unbewaffneten Gefangenen geleistet haben.«
    »Ihr Terraner seid viel zu mickrig.« Er drückte den Verband wieder an. »Wir werden etwas anderes finden, was wir bei euch statt Impulswaffen verwenden.«
    Etwas, das die Ware nicht beschädigte, nahm ich an. »Das wäre klug.« Ich würde ihm allerdings keine Vorschläge machen, was. Und außerdem wollte ich etwas wissen. »Wie geht es der Chakakatze Alunthri?«
    Seine unteren Augenlider hoben sich, dann senkten sie sich wieder. »Lebt.«
    Dieses Wort deckte eine sehr große Bandbreite ab. »Wo ist sie?«
    »Im allgemeinen Gefängnis.« Er zeigte eine Menge Zahnschmelz. »Für den Augenblick.«
    Was wohl bedeuteten sollte, dass ich mein Glück nicht überstrapazieren sollte. »Wann komme ich wieder in die Zelle?«
    TssVar legte eine Gliedmaße über den Rand meines Bettes und beugte sich vor, um meinen Gesichtsausdruck zu mustern. »Hast du nicht genug davon?«
    »Oh, nein. Ich liebe es, tagelang nackt in einer dunklen, kalten Zelle zu liegen, ohne etwas zu essen oder zu trinken.« Ich zeigte ihm einige meiner Zähne. »Der erste Urlaub, den ich seit Jahren hatte.«
    »Tatsächlich.« Hsktskt erkannten Sarkasmus, reagierten aber selten darauf. »Ich denke, du möchtest dich verstecken. Du hast HalaVars Handlungen nicht erwartet.«
    Tatsächlich war ich völlig verblüfft gewesen. Während des Angriffs hatte Reever mein naturgemäßes Zögern genutzt, um mich zu entwaffnen – er kannte ein paar bizarre Tricks, wenn es um Selbstverteidigung ging. Ich erinnerte mich daran, wie ich mich auf dem Deck zusammengekrümmt und ihn angestarrt hatte. Betrogen von dem einen Mann, von dem ich nie erwartet hätte, dass er sich gegen mich wenden würde.
    Du hast die Hsktskt gerufen.
    Ja. Ich habe sie gerufen.
    In dem Moment hatten sie Reevers Druckmittel hereingebracht: Alunthri, in Ketten und Kragen. Damit war jede Hoffnung dahin gewesen, dass ich noch eine Chance für einen weiteren Angriff auf diesen herzlosen Bastard bekommen könnte. Einen Augenblick später war TssVar hereingekommen, hatte seine Schlüsse aus dem traurigen, schrecklichen Bild gezogen und mich in eine Einzelzelle werfen lassen.
    Reever gratulierte sich genau jetzt vermutlich immer noch, dachte ich, während er das Gästezimmer der Hsktskt genoss. Man hatte mich eingesperrt wie ein Tier. Zum Glück war Alunthri bei den anderen Liga-Gefangenen.
    Doch vielleicht sollte ich mich darüber nicht so sehr freuen. Was, wenn die anderen Gefangenen herausgefunden hatten, dass die Chakakatze mein Freund war? Wo ich sie doch verraten hatte.
    Aber ich würde jetzt nicht darüber nachgrübeln. TssVar wollte mich am Leben erhalten, das war recht offensichtlich – die Hsktskt

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