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Stardoc 03 - Die Flucht

Stardoc 03 - Die Flucht

Titel: Stardoc 03 - Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.L. Viehl
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gesteckt? Ließen sie es auch hungern und schlugen es? Dann kam die Hitze der Wut, die keine Wassermenge und keine Dresche jemals würde löschen können.
    Reever hat dies getan.
    Duncan Reever, der in der Kolonie auf K-2 der Cheflinguist gewesen war, hatte mir schon eine Menge angetan. Abgesehen davon, dass er gelegentlich telepathisch in mein Gehirn eingedrungen war und die Kontrolle über meinen Körper übernommen hatte, hatte er mich vergewaltigt, mir dabei geholfen, eine Seuche zu bekämpfen, war mir gefolgt, als ich vor der Liga geflohen war, hatte mit mir zusammen auf dem jorenianischen Raumschiff Sunlace gedient, war mein Vertrauter geworden, hatte mir bei der Aufklärung einer Mordserie geholfen und mir sogar das Leben gerettet.
    Wenn man von der Vergewaltigung – für die er genau genommen nichts konnte – und dem Geist/Körper-Kontrollding absah, war Duncan ein recht ordentlicher Freund gewesen. Ich hatte ihm vertraut; mich auf ihn verlassen. Ich war sogar dumm genug gewesen, mich in ihn zu verlieben. Meine Finger krallten sich um den metallenen Sklavenkragen, den Duncan Reever mir um den Hals gelegt hatte.
    »Gratulation, Gefangene 1471428.« So nannte mich das automatische Gefangenen-Einweisungsprogramm. »Sie haben die Einzelheiten der Ranghierarchie der Fraktion begriffen.«
    »Programm beenden, und dann verschwinde.« Meine Zunge war zu einem festen, unbeweglichen Klumpen geworden. Vielleicht sollte ich beim nächsten Mal etwas von dem Wasser schlucken.
    »Verbaler Befehl kann nicht befolgt werden.« Die Stimme kam aus dem winzigen Ventilationsschacht über meinem Kopf. »Einweisung ist Pflicht für jedes Hsktskt-Eigentum.«
    »Weißt du, was ich von deinem Programm denke?« Ich machte eine ausdrucksstarke Geste mit der Hand, jaulte auf und umklammerte mein pochendes Handgelenk. »Au, verflucht !«
    »Möchten Sie eine Aussage bezüglich Ihres Angriffs auf den OberHerren HalaVar machen?«
    »Nein.« Duncan Reever in einer Hsktskt-Uniform zu sehen, hatte ein shuttlegroßes Loch in mein Herz gerissen. Es hatte auch meinen Mordversuch ruiniert. »Wollt ihr mir noch eine Chance geben?«
    »Sie haben Ihren zugewiesenen OberHerren angegriffen.«
    Cherijo. Wie konntest du nur?
    Ich bekam nur ein leises Lachen heraus, und es klang schrecklich – die Dehydrierung und das ständige Brüllen hatten meinen Stimmbändern nicht gut getan. »Ich bin ihm nicht zugewiesen. Ich bin seine Bundesgefährtin.« Ich dachte eine Sekunde darüber nach. »War seine Bundesgefährtin. Ich verlange die Scheidung.«
    Der Droide antwortete auf meine Forderung nach einem Anwalt nicht. »Sie müssen die Befehle des OberHerren HalaVar und aller freien Bürger der Hsktskt-Fraktion befolgen.«
    »Tatsächlich.« Schon wieder drängten sich pochende Kopfschmerzen in meine Schläfen. Kam vermutlich allein von diesem Namen. HalaVar. »Ich würde dir nicht raten, diese Programmschleife geöffnet zu halten.«
    »Bestätigen Sie die Anweisungen.«
    Der Schmerz hinter meinen Augen breitete sich aus. Ich hätte mit Freuden einen Arm für einen Injektor voller Schmerzmittel hergegeben. »Frag noch mal nach, wenn die Hölle einfriert.«
    Oder wenn ich es tat. Sie hielten die Temperatur in meiner Zelle bei etwa 15 Grad Celsius. Zu kalt, um angenehm zu sein, aber zu warm, um eine Hypothermie auszulösen. Alunthri hatte wenigstens Fell. Meine dünne terranische Haut entwickelte langsam Frostblasen.
    Wenn Jenner hier gewesen wäre, hätte er mich warm gehalten, aber ich hatte meinen Kater in der Obhut meines Adoptionsvolkes gelassen, auf Joren. Ich war froh, dass er in Sicherheit war, aber gleichzeitig vermisste ich Seine Majestät schrecklich.
    Jemand hatte den Droiden auf Hartnäckigkeit programmiert -vermutlich Reever. »Bestätigen Sie die Anweisungen.«
    »Ist die Strafe für mangelnden Gehorsam die Hinrichtung?« Die Hoffnung starb ja bekanntlich zuletzt.
    »Bestätigen Sie sofort die Anweisungen.«
    Ich legte mich wieder hin. Ich wusste zwar nicht, was mit mir passieren würde, aber es war immer noch besser, sich zu wehren, als sich aufzugeben. »Eher küsse ich deinen Programmierer.«
    »Gefangene 1471428, bestätigen Sie die Anweisungen, oder man wird Sie bestrafen.«
    »Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt.« Ich legte meinen gesunden Arm unter meinen schmerzenden Kopf und benutzte ihn als Kissen gegen den harten Boden. »Geh dir einen Kurzschluss holen!«
    Die Tür öffnete sich. Etwas segelte durch die Luft und

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