Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)
Caitrin verließ, die als seine Stellvertreterin fungierte.
Seine unwiderrufliche Regel, dass kein Rekrut für Einsätze angenommen werden durfte, der Verwandte in den besetzten Gebieten hatte, hatte sich als nützlich erwiesen, weil sie das weniger für Vergeltungsmaßnahmen angreifbar machte. Die Kehrseite der Medaille war freilich, dass ihre Zahlen deshalb klein blieben. Sein eigener Trupp, der aus den Entkommenen aus dem Umerziehungslager und später hinzugekommenen Zivilisten bestand, umfasste knapp sechshundert Personen, die anderen Trupps zählten insgesamt etwas weniger als dreitausendfünfhundert – und mit viertausend Leuten gegen eine Besatzungsmacht anzugehen, die von Kriegsschiffen auf Orbit unterstützt wurde, war natürlich heller Wahnsinn. Das wusste er, aber ebenso wie er es nicht fertiggebracht hatte, vor Yashuk zu kuschen, brachte er es auch nicht fertig, keinen Widerstand zu leisten. Viel Schlimmeres, als die Knochenschädel bereits getan hatten, konnten sie gar nicht tun, und verdammt wollte er sein, wenn er einfach zuließ, dass die ihren Willen bekamen.
Caitrin verstand das. Tatsächlich verstand sie ihn besser, als irgendjemand sonst ihn je verstanden hatte. Und sie verfügte über die unheimliche Fähigkeit, den Kern seiner Pläne aus seinen spärlichen Darstellungen herauszuarbeiten und dafür zu sorgen, dass andere diese Pläne ebenfalls verstanden. Überraschend war vielleicht, dass er sie ebenso gut verstand. Obwohl sie völlig unterschiedliche Persönlichkeiten waren und eine ganz und gar unterschiedliche Ausbildung genossen hatten, waren sie auf geheimnisvolle Weise zu einem Ganzen zusammengewachsen, das größer als seine Teile war. Angus musste immer wieder staunen, wie stark Caitrin war. Sie war es gewesen, die sich als Erste ihren Gefühlen füreinander gestellt hatte – er hätte das nie gewagt. Und das erklärte, wie es dazu gekommen war, dass sie ein Paar geworden waren.
»Munition?«, fragte er jetzt.
»Für die Handwaffen haben wir vier Schuss«, erwiderte sie, ohne dabei in ihr Notizbuch zu sehen. »Etwa dreieinhalb für die eroberten Waffen der Knochenschädel. Die Mörserabteilung hat bei Hynchcliffes Farm ein Rohr verloren, aber sie haben je zwei Schuss und etwa zehn davon auf Stützpunkt Eins. Die Scorpion-Teams sind auf etwa ein Dutzend Schuss runter, aber wenn wir uns das Lager in Maidstone vornehmen, können wir dort so viele Knochenschädel- SAM s holen, wie wir tragen können.«
»Mhm.« Er wünschte, er hätte mehr Mörsermunition, aber sie aus Stützpunkt Eins zu holen, würde zu viel Zeit kosten. Die Berge sorgten dafür, dass selbst die Maultiere von Old Terra, die die Kolonisten hatten, nur im Schneckentempo vorankamen, aber das Gelände war der Freund der Guerillas, für die Hovercrafts und Infanterie-Motorräder der Knochenschädel zu rau und zu dicht bewaldet, und zu Fuß konnten die Knochenschädel mit den Menschen wegen ihrer kürzeren Beine nicht Schritt halten. Ihre Chopper waren ein anderes Kapitel, aber die Scorpion-Teams hatten sie Vorsicht gelehrt. Nur schade, dass ihre Scorpions allmählich zur Neige gingen.
Tatsächlich ging jegliche Munition inzwischen zur Neige. Sie hatten sich sämtliche Peaceforce-Waffenlager vorgenommen, an die sie herankonnten, aber die Knochenschädel waren da ziemlich schnell dahinter gekommen und hatten einfach die gelagerten Beutewaffen zerstört. Mittlerweile waren gut die Hälfte der von Menschenhand hergestellten Handwaffen der Guerillas zivile Nadelgewehre, die sich nicht sonderlich für militärische Ziele eigneten. Ihre winzigen Projektile bezogen ihre ganze Leistung aus ihrer unglaublich hohen Geschwindigkeit; ein einziger Treffer konnte zwar einen Arm oder ein Bein in Mus verwandeln, aber ihre Masse war zu gering, um Körperpanzerung zu durchschlagen.
Zum Glück halfen ihnen da erbeutete Waffen der Knochenschädel. Die aufgestempelten Bedienungshinweise – in englischer Sprache – waren hilfreich, aber eigentlich gar nicht nötig, da die Waffen selbst auf ursprünglich terranischen Konstruktionen basierten. Das größere Problem war, dass sie für die überlangen Arme der Knochenschädel konstruiert waren, sodass der Abzug schlecht zu erreichen war. Wenn man unbekümmert mit einer Säge am Kolben zu Werke ging, ließ sich da Abhilfe schaffen, aber die für Daumen auf der falschen Handseite gedachten Sicherungsflügel bereiteten da ein größeres Problem.
»Aye«, sagte er schließlich. »Lange wird das
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