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Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition)

Titel: Starfire - Kreuzzug: Starfire 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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rufen ließ. Fleet Chaplain Manak saß neben ihm – und zwei bewaffnete Kirchenbüttel mit starrem Blick flankierten sie.
    Lantu saß sehr aufrecht auf seinem Stuhl. Er drückte die Schädelschale gegen die Wand hinter ihm und gab sich alle Mühe, die Büttel zu ignorieren. Kirchenbüttel hatten für ihn immer etwas unbestimmt Abstoßendes gehabt – ob ihn vielleicht eine Art Intuition irgendwann mal gewarnt hatte, dass sie ihn eines Tages einmal bewachen würden?
    Sein Blick versuchte wiederholt zu Manak hinüberzuwandern. Der Fleet Chaplain machte ihm Sorgen, denn Manak war alt, das Warten und die Anspannung setzten ihm sichtlich zu. Er saß mit gesenktem Kopf da, die inneren Lider geschlossen, die Arme vor sich verschränkt. Sie waren tagelang getrennt gewesen, und doch hatte sein alter Freund in den träge dahinfließenden Stunden, seit die Büttel sie hierher »geleitet« hatten, kein einziges Wort gesagt.
    Er seufzte innerlich, ohne sich das anmerken zu lassen. Sie hatten beide gewusst, dass ihr Rückzug den Groll der Kirche wecken würde, aber dass die Synode so hitzig reagieren würde, hatten sie nicht erwartet. Schließlich war seine Flotte ja nicht zerstört worden. Zugegeben, ein beunruhigender Anteil der Schlachtflotte befand sich in der Reparaturwerft, aber mit seinem Rückzug hatte er wesentlich Schlimmeres verhindert. Und das hatte er trotz massierter Angriffe von Kampfjets geschafft, die von so weit entfernten Schiffen gestartet worden waren, dass seine eigenen Schiffe sie kaum sehen, geschweige denn erfassen konnten.
    Doch die Quaestoren hatten die Leistung, mit der er Terras Schwert vor der völligen Vernichtung bewahrt hatte, kaum zur Kenntnis genommen, und ihm war bewusst, dass deren Haltung die der Synode widerspiegelte. Die Kirchenmänner sahen nur, dass er es nicht geschafft hatte, das Schwert in die Eingeweide des Walls zu stoßen, und dass er vor der Gefahr gewarnt hatte, schien ihren Zorn nur noch zu steigern. Die Quaestoren hatten auf diesem Punkt herumgehackt und ihm immer wieder die Frage gestellt, ob er nicht etwa in Erwartung der Niederlage in die Schlacht gegangen und deshalb übereilt den Rückzug angetreten hatte.
    Lantu hatte darauf ruhig geantwortet, litt aber unter der Ungerechtigkeit dieses Verhaltens. Er war überstimmt worden und hatte von der Synode den ausdrücklichen Befehl erhalten anzugreifen, der Synode und dem Propheten selbst! Weshalb mussten also er und Manak das Schandmal des Versagens tragen?
    Weil, so flüsterte eine innere Stimme, du ein einzelner Admiral bist und Manak ein einzelner Prälat. Ihr seid entbehrlich, die Synode nicht.
    Die Tür öffnete sich, und das plötzliche leise Geräusch erschreckte selbst Manak, sodass der aufblickte. Ein Büttel-Major stand in der Öffnung.
    »First Admiral. Fleet Chaplain. Die Synode wünscht Ihr Erscheinen.«
    Das Gefühl der Anerkennung, das Lantu bei seinem letzten Erscheinen vor der Synode verspürt hatte, war erkennbar dahin. Kalte Blicke musterten ihn, als er hinter Manak durch den weiten Saal zwischen den Sitzreihen schritt. Die weißen Gewänder des Propheten waren eine Flamme, aber darüber lag wie eine dunkle, gefährliche Narbe die violette Stola der Heiligen Inquisition.
    Lantu hob stolz, aber ohne Anmaßung den Kopf. Der Ornat des Propheten deutete darauf hin, dass er beabsichtigte, ein Urteil ex cathedra zu sprechen, ein Urteil mit der Unfehlbarkeit von Holy Terra selbst, und der Admiral war bereit, sich diesem Willen zu unterwerfen. Doch er hatte sein Bestes getan. Jeglicher Irrtum resultierte aus seinem Bemühen, Holy Terra nach seinen besten, aber doch nur sterblichen Fähigkeiten zu dienen.
    »First Admiral Lantu«, sagte der Prophet streng. »Fleet Chaplain Manak. Man hat euch gerufen, um das Urteil von Holy Terra über euer Verhalten in der Schlacht von Redwing zu hören. Seid ihr bereit?«
    »Das bin ich, Euer Heiligkeit.« Lantu freute es, mit wie fester Stimme seine Antwort zu hören war. Das leichte Zittern in Manaks Antwort, die wie ein Echo der seinen kam, erschreckte ihn.
    »Es ist das Urteil von Holy Terra, dass ihr in Ihrer Hei ligen Mission versagt habt. Das Urteil von Holy Terra ist es, dass ihr, hättet ihr Ihrer Führung und Unterstützung folgend und darauf vertrauend den Angriff fortgesetzt – wie es eure Pflicht gewesen wäre –, die Festungen der Ungläubigen in den Staub getreten hättet und dass ihr nach dem Zerschlagen jener Festungen die Schiffe der Ungläubigen hinter euren

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