Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
Vom Netzwerk:
gelernt, den Hinterwäldler so geschickt zu spielen, dass nur wenige seiner Opfer nicht mal ansatzweise ahnten, dass sie getäuscht wurden. Als Verantwortlicher für die Sicherheit der Delegation von Beaufort fand er die Maske des Hinterwäldlers nützlich und konnte ihr großen Spaß abgewinnen. Aber diese letzte Begegnung hatte offenbar seinem Humor, den er wie einen Schild trug, einen kleinen Sprung versetzt. Anscheinend bedeutete Greuner ihm mehr, als Fionna angenommen hatte … und er hatte auch verdammt noch mal recht. Der kleine Banker hatte ganz sicherlich seine Karriere aufs Spiel gesetzt, vermutlich sogar sein Leben, um Welten zu helfen, die er nie auch nur besucht hatte – und jetzt würde er den Preis dafür bezahlen. Sie verspürte einen plötzlichen heißen Stich hinter ihren Augen, und ihre Hände quetschten stumm Ladislaus’ Schultern, bis sie spürte, dass die Spannung langsam aus ihnen beiden verebbte …
    Ein leise murmelndes Dröhnen füllte den Saal, und Fionna MacTaggart blickte von ihrer Konsole zu dem Rednerpult in der Mitte des riesigen halbkreisförmigen Saals. Das Pult des Speakers war über zweihundert Meter von ihrem Platz in der Mitte der Beaufort-Delegation entfernt. Schwarzer, von weißen Adern durchzogener Marmor trennte es von den im Amphitheater angeordneten Reihen der Delegierten. Nach fünfundzwanzig Jahren, die sie jetzt der Versammlung angehörte – zwanzig davon als Leiterin der Delegation ihres Planeten –, hatte Fionna die bittere Realität der Regierung in der Föderation zu begreifen gelernt, trotzdem raubte ihr der Saal der Welten immer noch den Atem. Sie wünschte, sie hätte ihn sehen können, als die Versammlung noch das Versprechen erfüllt hatte, das sie einst den Menschen gegeben hatte, aber nicht einmal das gegenwärtige Krebsgeschwür an Parteilichkeit und Eigennutz konnte den Idealen Abbruch tun, die dieser Saal bei seinem Bau verkörpert hatte.
    Ihr Blick schweifte über die mit den Flaggen und Bannern Dutzender Planetensysteme behängten Wände, alle beherrscht von der Fahne der Föderation, dem Schwarz des Weltalls mit einem goldenem Sonnenaufgang, dem blauen Planeten und dem weißen Mond der Heimatwelt. Ein kühler Lufthauch strich über ihre Haut, als sie sich das Headset ihres StummFons über dem roten Haar zurechtschob. Wenn Ladislaus sich nicht beeilte, würde er sich verspäten, dachte sie.
    Ein winziger Lichtpunkt leuchtete auf ihrem Bildschirm, als der Saaldiener sie davon in Kenntnis setzte, dass ein Mitglied ihrer Delegation unterwegs war, und sie blickte auf, verkniff sich ein Lächeln, als Skjorning den Mittelgang entlangkam. Gott sei Dank besuchte niemand aus ihrer Wählerschaft je Old Terra! Wenn sie jemals die Rolle sähen, in die Ladislaus so gut geschlüpft war, würden sie einen Anfall bekommen.
    Der hünenhafte Mann zwängte sich verlegen durch die Menge, ließ sich dann dankbar links von Fionna in den Sessel sinken und beugte sich vor, um ungeschickt an seinem StummFon zu hantieren.
    »Irgendwelche Hinweise, Lad?«, fragte sie leise.
    »Nein, Chief.« Ladislaus’ Lippen bewegten sich kaum. »Nur der Code, und wir haben das Glück eines Meeresfalken, dass wenigsten das zu uns durchgedrungen ist.«
    Fionna runzelte die Stirn und nickte zustimmend. Sie setzte dazu an, etwas zu sagen, aber ein weicher Glockenton ließ sie verstummen.
    Die Sitzung der Gesetzgebenden Versammlung der Terranischen Föderation hatte begonnen.
    Fionna ließ die Eröffnungsformalitäten unruhig über sich ergehen. Von ihrem Platz aus konnte sie die Delegation von Galloway’s World sehen, und Simon Taliaferro befand sich nicht an seinem üblichen Platz. Die Delegation von Neu-Zürich war weniger als zehn Meter entfernt, und Fionna registrierte beunruhigt, dass Oskar Dieter sich ebenfalls nicht unter seinen Kollegen befand. Vor was auch immer Greuner sie hatte warnen wollen, diese beiden steckten mit Sicherheit dahinter. Ihre Finger tanzten über ihre Informationskonsole, gaben die Namen der beiden ein, dazu Quervermerke auf die Ausschüsse, denen sie angehörten, weil sie schon lange wusste, dass die Konzernwelten in Ausschusssitzungen hinter verschlossenen Türen ihre Netze webten. Der Bildschirm wurde hell und bestätigte, woran sie sich erinnerte. Beide Männer stammten von dicht bevölkerten Welten. Ihr hoher Rang in der Versammlung und die von den Konzernwelten vor zwölf Jahren durchgepeitschten Regeln über die Mitgliedschaft in

Weitere Kostenlose Bücher