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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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selbstzufrieden, zu überzivilisiert. Und den Konzernwelten gelang es immer wieder, sie davon zu überzeugen, dass »dort draußen« wirklich nur unzivilisierte Barbaren lebten, kaum mehr als echte primitive Wilde. Und schlimmer noch, man konnte sie dazu überreden, das zu tun, was für die dort draußen »das Beste« war – selbst wenn der Gegenstand ihrer Fürsorge dabei umgebracht wurde.
    Und weil ihr das bewusst war, wusste sie auch, dass es jede Mühe lohnte, die Herzwelten davon zu überzeugen, wie stark die Grenzwelten in all den Jahren gereift waren … oder ihnen zumindest klarzumachen, wie wichtig es war, Neuem gegenüber aufgeschlossen zu sein. Die Position, die sie in der Versammlung bezogen hatte, war die ausgeprägteste, die sie einnehmen konnte. All die Hitzköpfe, die sich danach sehnten, mit anklagendem Finger auf die Konzernwelten zu zeigen, würden damit nur das tun, was Taliaferro und Dieter sich wünschten. Aber davon konnte sie nur ein Grenzwelter überzeugen. Fionna MacTaggart war nicht eitel, aber sie wusste auch, dass von all den Delegierten ihres Gremiums niemand über das Prestige und die Machtbasis verfügte, die sie sich für eine Situation wie diese aufgebaut hatte.
    Von allen Grenzwelten war Beaufort vielleicht diejenige, die die Konzernwelter am meisten verachtete. Beauforts hohe Schwerkraft war zu den Kolonisten des Planeten nicht gerade freundlich gewesen. Obwohl man sie alle speziell nach ihrer Leistungsfähigkeit ausgewählt hatte, war die Konkurrenz um Platz auf den Kolonieschiffen doch heftig gewesen. Die Unzufriedenen der Konzernwelten, Menschen, die es nicht länger ertragen konnten, Rädchen in einer gewaltigen Maschine zu sein, hatten in Beaufort eine Welt gesehen, die arm genug und weit genug entfernt war, dass man dort sicher vor Manipulation und Kontrolle sein konnte. Sie hatten sich Beaufort als Zuflucht ausgewählt, und viele von ihnen waren dort gestorben – so viele, dass das Kolonialbüro den Planeten sogar fast sechzig Jahre für die Einwanderung geschlossen hatte.
    Fionnas Eltern und Großeltern hatten von jenen bitteren Jahren berichtet. Der Genpool war klein, die Umwelt rau – und die Bürokraten im Kolonialbüro waren nicht gerade besonders hilfsbereit gewesen. Jene sechs Jahrzehnte der Isolation hatten den Dialekt entstehen lassen, über den sich die Inneren Welten lustig machten – und hatten in den Herzen der Menschen, die diesen Dialekt sprachen, brennenden Hass hinterlassen. Doch dann hatte man das pharmazeutische Potenzial des Doomwals von Beaufort entdeckt, das unter den medizinischen Wissenschaftlern Terras wie der Blitz eingeschlagen hatte. Und plötzlich waren Konzernwelten und die Generalversammlung voll Sorge um die Kolonie, die sie so lange Zeit ignoriert hatten. Kombinate der Konzernwelten hatten sich auf Beaufort breit gemacht, und die Menschen von Beaufort hatten aufs Neue den Albtraum der Konzernwelten erleben müssen. Aber ihr kalter, feindseliger Planet hatte sie gut drauf vorbereitet, und die Planetarische Regierung hatte schnell gehandelt, den Doomwalfang reguliert und die Konzernwelten davon ausgeschlossen, und sich auch nicht von Drohungen mit wirtschaftlichen Repressalien zum Einlenken bewegen lassen. Obwohl die Konzernwelten nichts unversucht gelassen hatten, hatten sich die Plutokraten erstmals seit über eineinhalb Jahrhunderten gezwungen gesehen, nach der Pfeife einer Grenzwelt zu tanzen.
    Sie hatten das gehasst, und Beaufort hatte der erfolgreiche Widerstand in der Versammlung hohes Prestige eingetragen. Beaufort hatte den Beweis geliefert, dass man sich mit Erfolg gegen die Konzernwelten stellen konnte. Und jetzt galt es zu beweisen, dass man sie zurückdrängen konnte – und diesem Ziel hatte Fionna MacTaggart ihre ganze Energie verschrieben. Aber sie war allein, sie war müde … so schrecklich müde. Hinter jeder Konfrontation drohte bereits die nächste, und jedes Mal kam sie sich schwächer und ein wenig müder vor.
    Doch sie gab sich innerlich einen Ruck und verdrängte die düsteren Gedanken. Es war ein schlechter Tag gewesen – vielleicht war sie deshalb so bedrückt. Vielleicht war es auch dieser Empfang. Er war bereits angesetzt gewesen, ehe Taliaferro seine Bombe hatte platzen lassen. Den Empfang abzusagen kam jetzt nicht mehr infrage, dennoch war es eine Belastung, zu den jetzt hereindrängenden Konzernweltern höflich zu sein. Andererseits, dachte sie leicht amüsiert, war es für sie möglicherweise ebenso

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