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Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition)

Titel: Starfire - Rebellion: Starfire1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve White , David Weber
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quälend.
    Ein Blick auf die Uhr: Zehn Minuten, dann konnte sie sich einen Drink holen und anfangen, unter den Gästen zu zirkulieren. Das würde vielleicht helfen. In kleinen, intimen Gruppen war es immer einfacher, mit Leuten umzugehen, als auf einem formellen, feindselig gestimmten öffentlichen Forum. Sie blickte auf und musste eine Verwünschung unterdrücken, als Oskar Dieter mit seinem inzwischen ständigen Schatten Fouchet den Saal betrat.
    Sie spürte, dass Ladislaus wie aus dem Nichts neben ihr auftauchte. Der liebe Lad! Für die Innenwelter spielte er den Tölpel, aber seine Landsleute von Beaufort wussten, was er wert war. Manchmal wünschte sie sich, sie würde ihn nicht ganz so gut kennen. Sich in einer Affäre mit jemanden seiner Stärke und Integrität zu verlieren, könnte nett sein, aber jede Liaison mit ihm wäre ihr wie Inzest vorgekommen.
    Dieter blieb vorne in der Schlange stehen, seine dunklen Augen funkelten. Fionna mochte Dieter nicht, sie hatte ihn nie gemocht und wusste, dass ihr Gefühl erwidert wurde. Im Gegensatz zu Taliaferro fiel es Dieter schwer, seine Gefühle zu verbergen, und sie war ihm in so mancher Debatte zu nahe getreten. Das nahm er übel, umso mehr, weil sie eine Frau war. Auch wenn die Verfassung jegliche sexuelle Diskriminierung verbot, hatten die ungeschriebenen Gesetze von Neu-Zürich sie fast zur Doktrin erklärt, und Fionna vermutete, dass Dieter sie nicht nur als eine Beleidigung für seinen Ehrgeiz, sondern auch für seine Vorurteile empfand. Trotzdem galt es die Höflichkeitsformen zu befolgen, und deshalb hielt sie ihm lächelnd die Hand hin.
    »Mister Dieter.«
    »Ms. MacTaggart.« Er verbeugte sich knapp und igno rierte die ausgestreckte Hand. Seine Stimme war kalt, sein Blick verächtlich. Fionnas Handfläche juckte.
    »Freut mich, Sie zu sehen, Sir«, zwang sie sich zu lügen. »Wie ich höre, werden Sie in der Debatte morgen eine längere Rede halten?«
    »Ja, in der Tat«, sagte er. »Und Sie, wie ich höre, auch. Vermutlich werden Sie wieder Ihre übliche Querulanten-Rolle spielen.«
    Die Gespräche wurden leiser, und Fionna spürte, wie die Muskeln von Ladislaus neben ihr sich spannten. Sie tippte unauffällig seine Hand an.
    »Ich ziehe es vor, meine Rolle als die einer konstruktiven Fürsprecherin der Grenzwelten zu betrachten, Sir«, erwiderte sie ähnlich kühl. »Auch wir haben das Recht, unseren Standpunkt darzustellen und für unsere Werte und Träume zu kämpfen.«
    »Werte und Träume?! Grenzerschwachsinn! « Dieters Gesicht lief plötzlich rot an, und seine Stimme zischte. Fionnas Augen weiteten sich. Du lieber Himmel, was hatte der Mann? Auf einem offiziellen Empfang sagte man so etwas einfach nicht!
    »Ja, Mister Dieter«, hörte sie sich sagen, »auch wir haben unsere Träume und Sehnsüchte – oder wollen uns die Konzernwelten auch die noch wegnehmen?«
    Schweigen breitete sich wie in Wellen um sie herum aus. Fionna wagte es nicht sich umzusehen, um zu testen, welche Wirkung dieser scharfe Wortwechsel hatte, wagte aber auch nicht, den Rückzug anzutreten. Es war eine Sache, sich vernünftig zu geben, eine ganz andere, schwach zu erscheinen.
    »Das wollen wir auch nicht«, meinte Dieter grinsend. »Für jemanden von einer Grenzwelt sprechen Sie in der Debatte recht hübsch, Madame, aber der Versammlung wird Ihre Barbarei und Ihre Xenophobie nicht für alle Zeit verborgen bleiben. Sie und Ihresgleichen haben sich lange genug der Zivilisation in den Weg gestellt!«
    Die letzten Worte spie er ihr fast ins Gesicht, und plötzlich konnte sie seinen Atem riechen. Riffwürmer! Der Mann war high, vollgepumpt mit New-Athens- Mizir! Wie konnte er so dumm sein, in diesem Zustand vor sie zu treten? Aber welcher Wahnsinn auch immer ihn gepackt haben mochte, das war nicht ihre Sorge. Ihre Sorge war es, seine Attacke zu erwidern.
    »Mag ja sein, dass wir Barbaren sind, Sir«, sagte sie, und ihre Stimme hallte klar in die Stille, »aber wenigstens haben wir bessere Manieren als Sie!«
    Dieters Gesicht verzerrte sich, als er das zustimmende Murmeln der Menge hörte. Selbst durch den Dunst der Mizir dämpfe spürte er, wie schrecklich er sich blamiert hatte. Aber das zu erkennen und wieder aus der Sackgasse herauszukommen, in die er sich manövriert hatte, waren zwei Paar Stiefel, und sein umnebeltes Gehirn war dazu nicht imstande.
    »Schlampe!«, zischte er plötzlich und schob sein Gesicht dicht an das ihre. »Du hast lange genug Leute nachgeäfft, die besser

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