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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Kopfschmerz-Monster hat sich verzogen, zumindest für eine Weile.« Sie senkte die Lider und warf ihm einen Blick zu. »Ich bleibe wach, bis du heraufkommst - das heißt, wenn es nicht allzu lange dauert.«
    Er umfaßte eine ihrer Brüste durch den Stoff des rosa Morgenmantels hindurch und küßte ihre geöffneten Lippen. »Ich komme, so schnell ich kann.«
    Sie ging, und Alan stellte fest, daß mehr als zehn Minuten vergangen waren. Er rief wieder in Wyoming an, wo sich der gleiche verschlafene Diensthabende meldete.
    »Dachte schon, Sie hätten mich vergessen.«
    »Keine Spur«, sagte Alan.
    »Geben Sie mir bitte die Nummer Ihres Dienstausweises, Sheriff?«
    »109-44-205-ME.«
    »Hört sich an, als wären Sie echt. Tut mir leid, daß ich Ihnen um diese späte Stunde diesen Zirkus nicht ersparen kann, aber ich nehme an, Sie verstehen.«
    »Das tue ich. Was können Sie mir über Dr. Pritchard sagen?«
    »Wir haben ihn und seine Frau tatsächlich auf unserer Urlaubsliste«, sagte der Diensthabende. »Sie sind im Yellowstone Park, kampieren dort bis Ende des Monats.«
    Na siehst du, dachte Alan, du sitzt hier und läßt dich mitten in der Nacht von Schatten ins Bockshorn jagen. Keine durchgeschnittenen Kehlen. Keine Schrift an der Wand. Nur ein altes Ehepaar auf einem Campingausflug.

    Aber er mußte feststellen, daß er nicht sonderlich erleichtert war. Es würde schwer sein, Dr. Pritchard zu fassen zu bekommen, jedenfalls in den nächsten paar Wochen.
    »Wenn ich dem Mann eine Nachricht zukommen lassen wollte - meinen Sie, daß er zu erreichen wäre?« fragte Alan.
    »Ich denke schon«, sagte der Diensthabende. »Sie könnten Park Services in Yellowstone anrufen. Dort müßte man eigentlich wissen, wo er steckt. Es kann vielleicht eine Weile dauern, aber sie werden ihn wahrscheinlich irgendwo erreichen können. Ich bin ihm ein- oder zweimal begegnet. Scheint ein netter alter Mann zu sein.«
    »Das ist gut zu wissen«, sagte Alan. »Danke für Ihre Mühe.«
    »Keine Ursache - dazu sind wir schließlich da.« Alan hörte das leise Rascheln von Papier und konnte sich vorstellen, wie sich dieser gesichtslose Mann, einen halben Kontinent entfernt, wieder seinem Penthouse zuwendete.
    »Gute Nacht«, sagte er.
    »Gute Nacht, Sheriff.«
    Alan legte den Hörer auf, blieb aber noch einen Moment sitzen und schaute durch das kleine Fenster seines Arbeitszimmers hinaus in die Dunkelheit.
    Er ist dort draußen. Irgendwo. Unterwegs.
    Alan fragte sich abermals, was er empfinden würde, wenn sein eigenes Leben - und das Leben von Annie und den Kindern - auf dem Spiel stünde. Er fragte sich, was er empfinden würde, wenn er das wüßte und niemand glauben wollte, daß er es wußte.
    Du schleppst es wieder mit dir herum, hörte er Annie in Gedanken sagen.
    Und so war es. Noch vor einer Viertelstunde war er - nicht im Kopf, aber in seinen Nervenenden - überzeugt gewesen, daß Hugh und Helga Pritchard in einer großen Blutlache tot dalagen. Das stimmte nicht; sie schliefen heute nacht friedlich unter den Sternen in einem Zelt im Yellowstone National Park. So viel zum Thema Intuition; sie konnte einen ganz schön zum Narren halten.
    Genau das wird auch Thads Ansicht sein, wenn wir herausgefunden haben, was wirklich vor sich geht, dachte er. Wenn sich
herausgestellt hat, daß die Erklärungen, so bizarr sie auch sein mögen, letzten Endes doch mit den Naturgesetzen vereinbar sind.
    Glaubte er das wirklich?
    Ja, entschied er - er glaubte es wirklich. Zumindest sein Verstand glaubte es. Seine Nervenenden waren ihrer Sache weniger sicher.
    Alan trank seine Milch, schaltete die Schreibtischlampe aus und ging nach oben. Annie war noch wach, und sie war hinreißend nackt. Sie nahm ihn in die Arme, und Alan ließ glücklich zu, daß er alles andere vergaß.

7
    Zwei Tage später rief Stark wieder an. Thad war in Dave’s Market, als der Anruf kam.
    Dave’s Market war ein kleiner Kramladen, etwa anderthalb Meilen vom Haus der Beaumonts entfernt. Es war ein Laden, den man aufsuchte, wenn man ein paar Sachen brauchte, aber keine Lust hatte, deswegen zum Supermarkt nach Brewer zu fahren.
    An diesem Freitagabend fuhr Thad dorthin, um eine Sechserpackung Cola, ein paar Tüten Chips und ein paar Grillsaucen zu kaufen. Mit ihm fuhr einer der Polizisten, der die Familie beschützte. Es war der 10. Juli, halb sieben Uhr abends und noch hell.
    Der Polizist blieb im Wagen sitzen, während Thad im Laden war. Er hatte seine Cola und betrachtete gerade die

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