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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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»Hast du ein paar von deinen glücklichen Gedanken verloren?«
    Daraufhin trat eine Pause ein. Thad hatte ihn überrascht, ihn aus der Fassung gebracht, zumindest vorübergehend. Dessen war Thad sich sicher. Aber wie? Womit hatte er das geschafft?
    »Hör gut zu, alter Freund«, sagte Stark schließlich. »Ich gebe dir eine Woche, um mit der Arbeit anzufangen. Und glaube nicht, daß du mir irgendwelchen Humbug vormachen kannst. Das kannst du nicht.« Aber der Akzent war viel deutlicher geworden. Ja, George war aufgebracht. Thad würde vielleicht einen hohen Preis bezahlen müssen, bevor dies alles vorbei war, aber im Augenblick verspürte er nur wilde Freude.
    Er war durchgekommen. Offenbar war er nicht der einzige, der sich in diesen alptraumhaften Zwiegesprächen hilflos und verletzlich wie in einem Traum vorkam; er hatte Stark getroffen, und das war eine wahre Wohltat.
    Thad sagte: »In einem Punkt hast du recht. Zwischen uns gibt es keinen Humbug. Was immer es sonst auch geben mag, den gibt es nicht.«
    »Du hattest eine Idee«, sagte Stark. »Du hattest sie, bevor dieser verdammte Schleimer auf die Idee kam, dich zu erpressen. Die Geschichte mit dem gepanzerten Wagen.«
    »Ich habe meine Notizen weggeworfen. Für mich ist der Fall erledigt.«
    »Was du weggeworfen hast, waren meine Notizen, aber das macht nichts. Du brauchst keine Notizen. Es wird ein gutes Buch werden.«
    »Du verstehst nicht. George Stark ist tot.«
    »Du bist es, der nicht versteht«, erwiderte Stark. Seine Stimme war leise, nachdrücklich, tödlich. »Du hast eine Woche. Und wenn du dann nicht mindestens dreißig Seiten Manuskript hast, dann komme ich, alter Freund. Aber ich werde nicht mit dir anfangen - das wäre zu einfach. Das wäre entschieden zu einfach. Zuerst nehme ich mir deine Kinder vor, und sie werden langsam sterben. Dafür werde ich sorgen.
Ich weiß genau, wie. Sie werden nicht wissen, was mit ihnen passiert, nur, daß sie unter Qualen sterben. Aber du wirst es wissen, und ich werde es wissen und deine Frau auch. Sie kommt als nächste an die Reihe - aber bevor ich sie mir vornehme, werde ich sie mir nehmen. Du weißt, was ich meine, alter Freund. Und wenn sie erledigt ist, dann kommst du an die Reihe, Thad, und du wirst sterben, wie noch nie ein Mensch gestorben ist.«
    Er brach ab. Thad konnte hören, wie er ihm rauh ins Ohr hechelte, wie ein Hund an einem heißen Tag.
    »Aber von den Vögeln weißt du nichts«, sagte Thad leise. »Das stimmt doch, nicht wahr?«
    »Thad, du redest dummes Zeug. Wenn du dich nicht bald an die Arbeit machst, müssen etliche Leute darunter leiden. Ich habe dir eine Frist gesetzt.«
    »Das ist mir klar«, sagte Thad. »Aber ich frage mich, wie es möglich war, daß du diese Worte in Clawsons und dann in Miriams Wohnung an die Wand schreiben konntest, ohne etwas von den Vögeln zu wissen.«
    »Hör mit dem Unsinn auf und rede vernünftig, alter Freund«, sagte Stark, aber Thad spürte, daß unter der Oberfläche dieser Stimme Bestürzung und eine diffuse Angst mitschwangen. »An den Wänden hat überhaupt nichts gestanden.«
    »O doch. Da stand etwas geschrieben. Und weißt du was, George? Ich glaube, der Grund dafür, daß du nichts davon weißt, ist vielleicht der, daß ich es geschrieben habe. Ich glaube, ein Teil von mir war dabei , hat dich beobachtet. Ich glaube, von uns beiden bin ich der einzige, der von den Vögeln weiß, George. Ich halte es für durchaus möglich, daß ich es geschrieben habe. Laß dir das durch den Kopf gehen, und zwar gründlich, bevor du anfängst, mir die Pistole auf die Brust zu setzen.«
    »Hör mir zu«, sagte Stark nachdrücklich. »Hör mir gut zu. Zuerst deine Kinder - dann deine Frau - dann du. Fang mit einem neuen Buch an, Thad. Das ist der beste Rat, den ich dir geben kann. Der beste Rat, den du in deinem ganzen verdammten Leben je bekommen hast. Fang mit einem neuen Buch an. Ich bin nicht tot.«

    Eine lange Pause. Dann leise, sehr entschieden.
    »Und ich will nicht tot sein. Also fährst du nach Hause und spitzt deine Bleistifte an, und wenn du eine Inspiration brauchst, dann stell dir vor, wie deine Kinder mit den Gesichtern voll Glas aussehen würden. Ich weiß nicht, was du mit diesen blöden Vögeln hast. Vergiß sie und fang an zu schreiben.«
    Ein Klicken.
    »Scheißkerl«, flüsterte Thad in die tote Leitung und legte langsam den Hörer auf.

SIEBZEHNTES KAPITEL
    Wendy fällt

1
    Die Situation wäre so oder so zum Abschluß gekommen, einerlei, was

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