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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Amphibien, wenn Sie so wollen. Und eine von ihnen - die größere, stärkere - schwärmte einfach über die schwächere aus, hüllte sie ein - und verleibte sie sich ein.«
    »Das hört sich verdammt insektenhaft an«, murmelte Alan.
    »Tut es das? Kann sein. Jedenfalls war die Absorption unvollständig. Ein wenig von dem anderen Zwilling hat seine Integrität bewahrt. Diese fremde Materie - mir fällt keine andere Bezeichnung dafür ein - wurde in dem Gewebe eingekapselt, aus dem Thad Beaumonts Gehirn wurde. Und aus irgendeinem Grunde wurde sie, kurz nachdem der Junge elf Jahre alt geworden war, wieder aktiv. Sie begann zu wachsen. Es war kein Raum in der Herberge. Deshalb mußte sie herausgeschnitten werden wie eine Warze. Was wir taten, mit vollem Erfolg.«
    »Wie eine Warze«, sagte Alan, angewidert und fasziniert zugleich.
    Alle möglichen Gedanken schossen ihm durch den Kopf. Es waren dunkle Gedanken, so dunkel wie Fledermäuse in einem verlassenen Kirchturm. Nur einer von ihnen war wirklich faßbar: Er ist zwei Personen - ist schon IMMER zwei Personen gewesen. Jeder Mann und jede Frau, die davon leben, Geschichten zu erfinden, muß zwei Personen sein. Eine, die in der normalen Welt lebt - und eine zweite, die andere Welten erschafft. Zwei Personen. Immer mindestens zwei.
    »Ein derart ungewöhnlicher Fall wäre mir ganz sicher im Gedächtnis geblieben«, sagte Pritchard, »aber kurz bevor der Junge aufwachte, ereignete sich etwas, das noch ungewöhnlicher war. Etwas, das ich nie recht begreifen konnte.«
    »Was war das?«
    »Bevor seine Kopfschmerzen einsetzten, hatte der Beaumont-Junge immer Vögel gehört«, sagte Pritchard. »Daran war nichts Ungewöhnliches; bei Gehirntumoren und Epilepsie kommt es öfter zu derartigen Erscheinungen. Man bezeichnet sie als sensorisches Vorläufer-Syndrom. Aber kurz nach der Operation geschah etwas überaus Seltsames, und zwar mit realen Vögeln. Das Bergenfield County Hospital wurde von Sperlingen attackiert.«

    »Wie bitte?«
    »Es klingt verrückt, nicht wahr?« Pritchard hörte sich an, als wäre er mit sich zufrieden. »Das ist eine Sache, über die ich nicht sprechen würde, wenn nicht ohnehin eine Menge Leute davon wüßten. Der Bergenfield Courier hat die Geschichte sogar mit einem Foto auf der Titelseite gebracht. Kurz nach zwei Uhr am Nachmittag des 28. Oktober 1960 flog ein sehr großer Schwarm Sperlinge in die Westseite des County Hospitals. Dort befand sich damals die Intensivstation, und dort lag natürlich der Beaumont-Junge nach seiner Operation. Eine Menge Fenster gingen zu Bruch, und hinterher mußten mehr als dreihundert tote Sperlinge beseitigt werden. Ich erinnere mich, daß in dem Artikel des Courier ein Ornithologe zitiert wurde - er wies darauf hin, daß die Westfront des Hospitals fast ausschließlich aus Glas bestand, und stellte die Theorie auf, die Vögel wären von dem von diesem Glas reflektierten Sonnenlicht angelockt worden.«
    »Das ist Unsinn«, sagte Alan. »Vögel fliegen nur in Glas, wenn sie es nicht sehen können.«
    »Ich glaube, der Reporter, der den Ornithologen interviewte, hat genau dasselbe gesagt, und der Ornithologe hat erklärt, bei Vögeln in Schwärmen gäbe es offensichtlich eine Gruppentelepathie, die sie veranlaßt, wie ein einziges Wesen zu handeln, ungefähr so, wie es bei den Wanderameisen der Fall ist. Er sagte, wenn sich ein Tier aus dem Schwarm dafür entschieden hätte, gegen das Glas zu fliegen, dann würde ihm der Rest des Schwarms vermutlich einfach folgen. Ich war nicht im Hospital, als das passierte - ich war mit der Operation fertig, hatte mich vergewissert, daß der Zustand des Jungen stabil war, und war dann weggefahren, um Golf zu spielen. Aber nach allem, was ich gehört habe, jagten diese Vögel allen Leuten im Hirschfield-Flügel eine Heidenangst ein. Zwei Patienten wurden von herumfliegenden Glassplittern verletzt. Ich konnte zwar die Theorie des Ornithologen akzeptieren, aber die Sache ging mir trotzdem nicht aus dem Kopf - weil ich über die sensorischen Vorläufer des Beaumont-Jungen informiert war. Es waren nicht einfach irgendwelche Vögel gewesen, sondern ganz spezielle Vögel: Sperlinge.«

    »Die Sperlinge fliegen wieder«, murmelte Alan mit verstörter Stimme.
    »Wie bitte?«
    »Nichts. Bitte erzählen Sie weiter.«
    »Am Tag darauf fragte ich ihn noch einmal nach seinen Symptomen. Gelegentlich kommt es nach einer Operation, bei der die Ursache beseitigt wurde, zu einer Amnesie hinsichtlich

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