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Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half

Titel: Stark (Dark Half) - King, S: Stark (Dark Half) - The Dark Half Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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seiner Mutter nicht aus Bosheit getötet. (Wir reden hier nicht über Kain, der aufsteht und Abel mit einem Eselskinnbacken erschlägt, hatte Dr. Pritchard gesagt.) Er hatte nicht gewußt, was für ein Ungeheuer auf der Lauer lag, als er als George Stark zu schreiben begann.
    Dennoch - sie waren Zwillinge gewesen.

    Und er konnte nicht vergessen, wie Stark und Thad gemeinsam gelacht hatten.
    Dieses irrsinnige Lachen und der Ausdruck in ihren Gesichtern.
    Er fragte sich, ob Liz imstande war, es zu vergessen.
    Eine leichte Brise kam auf und trug den unangenehmen Geruch von Flüssiggas zu ihnen herüber.
    »Verbrennen wir es«, sagte er abrupt. »Stecken wir alles in Brand. Mir ist es gleich, wer später was denkt. Es ist fast windstill; die Feuerwehr wird hier sein, bevor sich der Brand ausbreiten kann. Und wenn ein paar von den Bäumen mit draufgehen - um so besser.«
    »Ich tue es«, sagte Thad. »Gehen Sie hinauf zu Liz. Helfen Sie Ihr mit...«
    »Wir tun es zusammen«, sagte Alan. »Geben Sie mir Ihre Socken.«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben doch gehört - ich brauche Ihre Socken.«
    Alan öffnete die Fahrertür des Toronado und schaute hinein. Ja - ein normales Getriebe, wie er gedacht hatte. Ein Macho wie George Stark hätte sich nie mit einer automatischen Schaltung zufriedengegeben; das war etwas für Walter-Mitty-Typen wie Thad Beaumont.
    Er ließ die Tür offenstehen, hob den rechten Fuß und zog Schuh und Socke aus. Thad sah ihm zu und folgte seinem Beispiel. Alan zog den Schuh wieder an, dann tat er mit dem linken Fuß dasselbe. Er hatte nicht die Absicht, mit bloßen Füßen in diese Masse aus toten Sperlingen zu treten, nicht eine Sekunde lang.
    Als er fertig war, knotete er die beiden Baumwollsocken zusammen. Dann nahm er Thads Socken und knotete sie an seine eigenen. Er ging um den Wagen herum ans hintere Ende der Beifahrerseite, wobei tote Sperlinge unter seinen Schuhen knisterten wie Zeitungspapier, schraubte den Tankverschluß des Toronado ab und steckte die improvisierte Lunte in den Tank. Als er sie wieder herauszog, war sie mit Benzin getränkt. Er drehte sie um, steckte das trockene Ende hinein und ließ das nasse Ende an der kotbespritzten Flanke des Wagens herunterhängen. Dann wendete er sich Thad zu,
der ihm gefolgt war. Alan griff in die Tasche seiner Uniformjacke und brachte ein Streichholzheft zum Vorschein. Es war die Art von Heft, die man beim Einkauf von Zigaretten als Zugabe bekommt. Er wußte nicht, woher er es hatte, aber auf dem Umschlag war die Reklame einer Briefmarkenhandlung.
    Die darauf abgebildete Briefmarke trug das Bild eines Vogels.
    »Zünden Sie die Socken an, sobald der Wagen zu rollen anfängt«, sagte Alan. »Keine Sekunde früher, haben Sie verstanden?«
    »Ja.«
    »Der Wagen wird brennen wie Zunder. Das Haus wird in Brand geraten. Dann die Flüssiggastanks dahinter. Wenn die Inspektoren von der Feuerwehr kommen, wird es aussehen, als hätte Ihr Freund die Gewalt über den Wagen verloren, wäre gegen das Haus geprallt, und der Wagen wäre explodiert. Das hoffe ich jedenfalls.«
    »Okay.«
    Alan ging wieder um den Wagen herum.
    »Was macht ihr da unten?« rief Liz nervös. »Die Kinder fangen an zu frieren!«
    »Eine Minute noch!« rief Thad zurück.
    Alan griff in das widerwärtig riechende Innere des Toronado und löste die Handbremse. »Warten Sie, bis er rollt«, rief er Thad über die Schulter zu.
    »Ja.«
    Alan trat die Kupplung durch und schaltete auf Leerlauf.
    Sofort begann der Toronado zu rollen.
    Alan wich zurück, und einen Moment lang glaubte er, Thad hätte es nicht geschafft - doch dann lohte die Lunte am hinteren Ende mit einer grellen Flamme auf.
    Der Toronado rollte langsam die letzten drei Meter der Zufahrt hinab, holperte über den niedrigen Bordstein und fuhr gemächlich auf die kleine Hinterveranda zu. Er stieß an die Seitenwand des Hauses und kam zum Stillstand. Im orangefarbenen Flackerschein der Lunte konnte Alan die Aufschrift auf der Stoßstange deutlich lesen: GRANDIOSER HURENSOHN.

    »Nicht mehr«, murmelte er.
    »Wie bitte?«
    »Nichts. Zurück. Der Wagen geht gleich in die Luft.«
    Sie waren zehn Schritte zurückgewichen, als sich der Toronado in einen Feuerball verwandelte. An der zersplitterten Ostseite des Hauses schossen Flammen hoch, verwandelten das Loch in der Wand des Arbeitszimmers in ein starrendes schwarzes Auge.
    »Kommen Sie«, sagte Alan. »Wir müssen zu meinem Streifenwagen. Jetzt, wo wir es getan haben, muß ich Meldung

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