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Stark (Dark Half)

Stark (Dark Half)

Titel: Stark (Dark Half) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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jemanden empfindet, der zu erschöpft oder zu stupide oder vielleicht auch nur zu sehr mit sich beschäftigt ist, um sie selbst zu empfinden. Thad registrierte einen Anflug bitterer Belustigung.
    »Gut, warten wir ab«, stimmte er zu. »Und während wir abwarten, machen Sie vielleicht weiter und halten Ihren Termin bei Dr. Hume ein. Vielleicht können Sie mir dann wenigstens mitteilen, was die Untersuchung meines Kopfes ergeben hat.«
    Alan erwiderte etwas, aber plötzlich war Thad alles egal. Wieder kam ihm die Magensäure hoch, und diesmal war es ein regelrechter Vulkan. Gerissener George, dachte er. Sie glauben, ihn zu durchschauen. Er will, daß sie das glauben. Er beobachtet, wie sie ihn zu durchschauen glauben, und wenn sie sich zurückziehen, weit genug zurückziehen, dann kommt der gerissene alte George in seinem schwarzen Toronado. Und was kann ich dagegen tun? Er wußte es nicht.
    Er legte den Hörer auf, schnitt Alan Pangborns Stimme ab und ging nach oben, um Liz zu helfen, die Zwillinge trockenzulegen und für den Nachmittag anzuziehen.
    Und mußte dabei immer wieder daran denken, was für ein Gefühl es gewesen war, irgendwo in einer Telefonleitung zu stecken, die unter der Erde im Westen von Massachusetts verlief, dort unten im Dunkeln zu stecken, zusammen mit dem gerissenen alten George. Es war ein Gefühl wie Endsvil e.

2
    Knapp zehn Minuten später läutete das Telefon abermals. Beim zweiten Läuten wurde der Hörer abgenommen, und der Techniker Wes rief nach Thad. Er ging hinunter, um den Anruf entgegenzunehmen.
    »Wo sind die Leute vom FBI?« fragte er Wes.
    Eine Sekunde lang erwartete er tatsächlich, Wes sagen zu hören: Leute vom FBI? Ich habe keine Leute vom FBI gesehen.
    »Die? Die sind abgefahren.« Wes zuckte die Achseln, als wollte er Thad fragen, ob er irgend etwas anderes erwartet hätte. »Die haben eine Menge Computer, und wenn nicht jemand da ist, der damit spielt, dann wundert sich vermutlich jemand anders, was sie mit ihrer Zeit anfangen, und dann wird ihnen vielleicht das Budget gekürzt.«
    »Tun sie überhaupt etwas?«
    »Nein«, sagte Wes ganz einfach. »Nicht in Fällen wie diesem. Und wenn sie doch etwas tun, dann habe ich davon noch nichts mitgekriegt. Sie schreiben sich alles mögliche auf; das tun sie. Und dann füttern sie einen Computer damit. Wie ich bereits sagte.«
    »Ich verstehe.«
    Wes sah auf die Uhr. »Dave und ich verschwinden jetzt auch. Was wir eingebaut haben, läuft von alleine.
    Sie bekommen nicht einmal eine Rechnung.«

    »Gut«, sagte Thad auf dem Weg zum Telefon. »Und besten Dank.«
    »Nichts zu danken. - Mr. Beaumont?«
    Thad drehte sich um.
    »Wenn ich eines Ihrer Bücher lesen möchte - sollte ich dann eines von denen nehmen, die Sie unter Ihrem eigenen Namen geschrieben haben, oder eines unter dem Namen dieses anderen Burschen?«
    »Versuchen Sie es mit dem anderen Burschen«, sagte Thad und griff nach dem Hörer. »Mehr Action.«
    Wes nickte, hob grüßend die Hand und ging hinaus.
    »Hallo?« sagte Thad. Ihm war zumute, als sollte er sich einen Telefonhörer an den Kopf pfropfen lassen. Das würde Zeit und Mühe sparen. Natürlich komplett mit Tonbandgerät und Fangschaltung. Die würde er in einem Rucksack tragen.
    »Hi, Thad. Hier ist Alan. Ich rufe von der Praxis Ihres Arztes aus an. Keine gute Nachricht. Er hat von einem Münzfernsprecher in der Penn Station aus angerufen.«
    Thad erinnerte sich, was der andere Techniker, Dave, gesagt hatte - daß sie all die teuren, hochtechnisierten Apparate nur einbauten, um einen Anruf bis zu einer Telefonzelle in irgendeinem Einkaufszentrum zurückverfolgen zu können.
    »Überrascht Sie das?«
    »Nein. Ich bin nur enttäuscht. Wir hoffen auf einen Hinweis, und ob Sie es glauben oder nicht - früher oder später bekommen wir in der Regel einen. Ich würde heute abend gern zu Ihnen kommen. Ist Ihnen das recht?«
    »Haben Sie etwas über die Untersuchungsergebnisse erfahren?«
    »Noch nicht. Ich lasse Sie wissen, was Hume mir mitteilt, aber wahrscheinlich wird er Ihnen das Ganze schriftlich geben wollen«, sagte Alan geduldig.
    »Okay«, sagte Thad. »Und weshalb wollen Sie heute abend kommen? Spannen Sie mich nicht auf die Folter.«
    »Wir rechnen damit, bis heute abend die Stimmanalysen zu haben.«
    »Sie bekommen also seine Stimmanalyse. Na und?«
    »Nicht Analyse, sondern Analysen.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Eine Stimmanalyse ist eine von einem Computer angefertigte Graphik, die die Stimmeigenarten

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