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Stark (Dark Half)

Stark (Dark Half)

Titel: Stark (Dark Half) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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»Größer als ich. Ungefähr einsfünfundachtzig, in Schuhen vielleicht sogar einsachtundachtzig. Er hat blondes Haar, kurz und sauber geschnitten, und blaue Augen. Auf größere Entfernung kann er ausgezeichnet sehen. Seit ungefähr fünf Jahren hat er eine Bril e, die er zum Lesen und Schreiben aufsetzt.
    Das Auffallende an ihm ist weniger seine Größe als seine Breite. Er ist nicht dick, aber extrem breit gebaut.
    Kragenweite vierundvierzig, vielleicht auch fünfundvierzig. Er ist in meinem Alter, aber er wird noch nicht grau und hat kein Fett angesetzt.
    Er ist kräftig. So, wie Schwarzenegger heute aussieht, nachdem er ein bißchen nachgelassen hat. Er trainiert mit Hanteln. Er kann seinen Bizeps so anspannen, daß eine Naht an seinem Hemdsärmel aufplatzt, aber er ist kein Muskelpaket.
    Er ist in New Hampshire geboren. Nach der Scheidung seiner Eltern zog seine Mutter mit ihm nach Oxford, Mississippi, wo er aufgewachsen ist. Dort hat er den größten Teil seines Lebens verbracht. Als er jünger war, hatte er einen knüppeldicken Südstaatenakzent. Auf dem College haben viele Leute Witze darüber gemacht -
    allerdings nicht in seiner Gegenwart, man macht keine Witze in Gegenwart eines Mannes, wie er einer ist. Und er hat sich sehr bemüht, den Akzent loszuwerden. Jetzt hört man ihm seine Herkunft nur an, wenn er wütend ist, und ich glaube, die Leute, die ihn wütend gemacht haben, stehen später in der Regel nicht mehr als Zeugen zur Verfügung. Seine Sicherungen brennen sehr schnell durch. Er ist gewalttätig. Er ist gefährlich.«
    »Was. ..« setzte Alan an, aber Thad redete weiter.
    »Er ist ziemlich braungebrannt, und da blonde Männer im al gemeinen nur schlecht bräunen, könnte das ein guter Anhaltspunkt für eine Identifizierung sein. Große Füße, große Hände, massiger Hals, breite Schultern.
    Sein Gesicht sieht aus, als hätte es jemand, der zwar begabt, aber in Zeitnot war, aus einem harten Felsblock herausgeschlagen.
    Und schließlich: er fährt vielleicht einen schwarzen Toronado. Ich weiß nicht, welches Baujahr. Auf jeden Fall einen von den alten, die eine Menge Kraft unter der Haube haben. Einfarbig schwarz. Wahrscheinlich Kennzeichen von Mississippi, aber er könnte sich auch andere beschafft haben.« Er hielt einen Moment inne, dann setzte er hinzu: »Ach ja, auf der hinteren Stoßstange des Toronado ist ein Aufkleber.
    Grandioser Hurensohn steht darauf.«
    Er öffnete die Augen.
    Liz starrte ihn an. Ihr Gesicht war wieder sehr blaß.
    Am anderen Ende der Leitung herrschte eine ganze Weile Stille.
    »Alan? Sind Sie. ..«
    »Moment. Ich schreibe.« Eine weitere, kürzere Pause. »Okay«, sagte er schließlich. »Ich habe es. Sie können mir al das sagen, aber nicht, wer der Kerl ist oder in welcher Beziehung Sie zu ihm stehen oder woher Sie ihn kennen?«
    »Ich kann Ihnen das alles sagen, und ich werde es tun. Morgen. Sein Name würde Ihnen heute abend ohnehin nicht weiterhelfen, weil er einen anderen benutzt.«
    »George Stark.«
    »Es könnte auch sein, daß er so irre ist, sich Alexis Machine zu nennen, aber ich bezweifle es. Ja, ich glaube, er nennt sich George Stark.« Er versuchte, Liz zuzublinzeln, vielleicht weil er in seiner Verzweiflung glaubte, die düstere Stimmung damit etwas lockern zu können. Es gelang ihm nur, die Lider zu bewegen wie eine verschlafene Eule.
    »Und ich kann Sie nicht dazu bringen, mir heute abend mehr zu erzählen?«
    »Nein. Es tut mir leid, aber es geht nicht.«
    »Also gut. Ich rufe so bald wie möglich zurück.« Und dann hatte er aufgelegt. Einfach so, kein Dankeschön, kein Auf Wiederhören. Als er noch einmal über ihr Gespräch nachdachte, fand Thad, daß er im Grunde auch kein Dankeschön verdient hatte.
    Er legte den Hörer auf und ging zu seiner Frau, die ihn ansah, als wäre sie in eine Statue verwandelt worden. Er ergriff ihre Hände - sie waren sehr kalt - und sagte: »Es kommt alles wieder ins Lot, Liz. Ganz bestimmt.«
    »Hast du vor, ihm von den Trancezuständen zu erzählen, wenn er morgen kommt? Von den Vogelgeräuschen? Daß du sie als Kind gehört hast und was damals dahintersteckte? Von den Dingen, die du geschrieben hast?«
    »Ich werde ihm al es erzählen«, sagte Thad. »Was er dann an die anderen Behörden weitergibt...« Er zuckte die Achseln. »Das ist seine Sache.«
    »So viel«, sagte sie mit kraftloser, leiser Stimme. Ihre Augen fixierten ihn - schienen außerstande, ihn zu verlassen. »Du weißt so viel über ihn, Thad -

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