steigen aus maschine brennt
ein lächelndes Foto von der Art, wie man es gern seiner Mutter schickt, und es hatte einen schmalen schwarzen Rahmen aus Holz.
Der Mond schien durch das offene Fenster, und die Frau schlief ihren unruhigen Schlaf. Es war kein Laut zu hören, außer dem weichen, regelmäßigen Atemgeräusch und dem Rascheln der Bettdecke, wenn sie sich im Schlaf bewegte.
Dann kam von ganz weit her ein tiefes, leises Brummen, das sich verstärkte und lauter und lauter wurde, bis bald der ganze Himmel von einem starken Geräusch ausgefüllt zu sein schien, das dröhnte und dröhnte und immer weiter dröhnte und nicht aufhörte.
Gleich zu Anfang, noch bevor es nahe war, hatte die Frau das Geräusch gehört. In ihrem Schlaf hatte sie darauf gewartet, hatte nach dem Geräusch gehorcht und den Augenblick gefürchtet, in dem es kommen würde. Als sie es hörte, öffnete sie die Augen und lag für eine Weile ganz still und lauschte. Dann setzte sie sich auf, schob die Bettdecke beiseite und stieg aus dem Bett. Sie ging hinüber zum Fenster, stützte ihre Hände auf den Sims und lehnte sich hinaus und sah zum Himmel hinauf; und ihr langes Haar fiel über die Schultern herab, über das dünne Baumwollnachthemd, das sie anhatte. Viele Minuten lang stand sie dort in der Kälte, lehnte sich aus dem Fenster, hörte das Geräusch und sah suchend zum Himmel hinauf; aber sie sah nur den hellen Mond und die Sterne.
«Gott behüte ihn», sagte sie laut. «O lieber Gott, behüte ihn!»
Dann wandte sie sich um und ging schnell zum Bett hinüber, zog die Decken herunter und wickelte sie sich um die Schultern wie einen Umhang. Sie schlüpfte mit ihren bloßen Füßen in ihre schwarzen Schuhe und ging hinüber zu dem Sessel und schob ihn weit vor, so daß er direkt vor dem Fenster stand. Dann setzte sie sich hin.
Das dröhnende Geräusch über ihr war sehr stark. Für eine lange Zeit hielt es an, während eine riesige Prozession von Bombern nach Süden flog. Die ganze Zeit saß die Frau in ihre Decken gewickelt da und sah durch das Fenster zum Himmel hinauf.
Dann war es vorbei. Die Nacht wurde wieder still. Der Reif lag schwer auf der Wiese und auf den Hecken, und es schien, als ob die ganze Landschaft den Atem anhielte. Eine Armee marschierte am Himmel. Überall entlang ihrer Marschroute hatten die Menschen das Geräusch gehört und wußten, was es bedeutete; sie wußten, daß bald, noch bevor sie eingeschlafen waren, eine Schlacht stattfinden würde. Männer, die in Gasthäusern beim Bier saßen, hatten aufgehört zu reden, um zu horchen. Familien in ihren Häusern hatten das Radio ausgeschaltet, waren in den Garten hinausgegangen, wo sie gestanden und zum Himmel hinauf gesehen hatten. Soldaten, die sich in ihren Zelten stritten, hatten aufgehört zu schreien, und Männer und Frauen, die abends von den Fabriken nach Hause gingen, waren auf der Straße stehengeblieben und hatten auf das Geräusch gelauscht.
Es ist immer dasselbe. Wenn die Bomber in der Nacht südwärts über das Land fliegen, werden die Menschen, die sie hören, merkwürdig still. Für die Frauen, deren Männer in den Flugzeugen sitzen, ist der Augenblick nicht leicht zu ertragen.
Jetzt waren sie vorbei, und die Frau lehnte sich in dem Sessel zurück und schloß die Augen, aber sie schlief nicht. Ihr Gesicht war weiß, und die Haut schien straff über die Wangen gezogen und in Falten um die Augen zusammengefaßt worden zu sein. Ihr Mund war nicht ganz geschlossen, und es sah aus, als ob sie jemandem zuhörte. Fast konnte sie seine Stimme hören, so wie er ihr immer unter dem Fenster zurief, wenn er von der Arbeit auf dem Feld kam. Sie hörte ihn sagen, er sei hungrig, und ihn fragen, was es zum Abendbrot gäbe, und wenn er dann hereinkam, legte er den Arm um ihre Schultern und erzählte ihr, was er den Tag über getan hatte. Sie brachte ihm dann das Abendessen, und er setzte sich hin und begann zu essen, und immer fragte er, warum sie nichts esse, und sie wußte nie eine Antwort, außer, daß sie keinen Hunger habe. Sie saß dann da und sah ihm zu und goß ihm Tee ein, und nach einer Weile nahm sie seinen Teller und ging damit in die Küche, um ihm noch mehr zu holen.
Es war nicht leicht, nur ein Kind zu haben. Die Leere, wenn er nicht da war, und das Gefühl die ganze Zeit über, daß etwas passieren könnte, das Bewußtsein, tief im Innern, daß da sonst nichts war, wofür man lebte; daß man, wenn wirklich etwas passieren sollte, selbst sterben würde. Es hätte keinen Sinn
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